Eine Analyse der Preislisten von bundesweit 11.051 der 11.253 bei pflegedatenbank.com gelisteten stationären Pflegeheimen zeigt einen erheblichen Unterschied der Heimentgelte in den einzelnen Bundesländern. Bewohner stationärer Einrichtungen in Nordrhein Westfalen zahlen für die gleiche Leistung rund 50 Prozent mehr als pflegebedürftige Bewohner in Sachsen-Anhalt.

Im Bundesdurchschnitt liegen die Kosten für die Heimunterbringung mit Pflegestufe III bei knapp 3.000 Euro im Monat. In diesen Kosten enthalten sind neben dem entsprechenden Pflegesatz auch die Kosten für Unterkunft und Verpflegung. Insbesondere dieser Kostenpunkt variiert sehr stark in den einzelnen Bundesländern.

Im Schnitt berechnen die 2.175 untersuchten Pflegeeinrichtungen im Nordrhein-Westfalen für die Unterbringung und Verpflegung 885,97 Euro im Monat und damit rund 140 Euro mehr als im Saarland, wo die Bewohner stationärer Pflegeheime mit 775,08 Euro für Unterkunft und Verpflegung immer noch recht tief in die Tasche greifen müssen. Die Pflegeheimbewohner in Sachsen wohnen und essen für durchschnittlich 469,46 Euro in den 639 Einrichtungen so günstig wie in keinem anderen Land der Bundesrepublik. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei der Betrachtung des Gesamtheimentgeltes. Pflegeheime in Nordrhein-Westfalen, im Saarland, in Rheinland-Pfalz und in Hamburg sind die durchschnittlich teuersten Einrichtungen in Deutschland, pflegebedürftige Bewohner in Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt werden erheblich günstiger ver- und gepflegt. Für die Pflege in einer nordrhein-westfälischen Einrichtungen fallen mit monatlich 3.463,31 Euro in der Pflegestufe III durchschnittlich rund 50 Prozent mehr Kosten an als in Sachsen-Anhalt, dessen 451 stationäre Pflegeheime für die gleiche Leistung im Schnitt 2.324,27 Euro berechnen. Unter dem Bundesschnitt liegen auch die 1.479 Pflegeeinrichtungen in Niedersachsen. Auch aufgrund der verhältnismäßig niedrigen Kosten für Unterkunft und Verpflegung (monatlich 522,12 Euro) liegen hier die monatlichen Gesamtkosten mit durchschnittlich 2.588,99 Euro sogar noch niedriger als in Brandenburg mit monatlich 2.616,28 Euro.

Anders als im ambulanten Pflegemarkt sind die Kosten, die der Bewohner einer stationären Pflegeeinrichtung tragen muss, bundesweit vereinheitlicht. Diese setzen sich aus den Pflegesätzen der jeweiligen Pflegestufe, den Kosten für Unterkunft und Verpflegung sowie den individuellen Investitionskosten der Einrichtungen zusammen. Diese Kostenpunkte werden von den Einrichtungen in regelmäßigen Abständen mit den Pflegekassen ausgehandelt. kosten-pflegeheime

 

(1) www.pflegedatenbank.com, abgerufen am 30.07.2014