Die Zahl der aktiven Pflegeunternehmen in Deutschland wächst. Neben rund 11.200 Standorten stationärer Einrichtungen steigt auch die Zahl ambulanter Pflegedienstleister prägnant an. Allein im Mai wurden 36 ambulante Pflegedienste neu im Handelsregister eingetragen. Doch neben den Senioren und älteren Menschen als klassische Zielgruppe der Pflegeunternehmen gibt es eine Vielzahl jüngerer Patienten, die intensivmedizinisch versorgt werden müssen. Auf die Pflege und Versorgung dieser Patienten haben sich diverse Unternehmen spezialisiert. Beispiele und Marktführer hierfür sind die Deutsche Fachpflege Gruppe, die Bonitas Holding oder die GIP – Gesellschaft für medizinische Intensivpflege mbH. Parallel zur klassischen 1:1-Betreuung durch Pflegekräfte in der häuslichen Umgebung entwickeln Pflegeunternehmen zunehmend auch teilstationäre Angebote, in denen mehrere Patienten gleichzeitig an einem Ort versorgt werden können.

Berlin mit der höchsten Quote von WG-Plätzen im Verhältnis zur Bevölkerungszahl

Diese sogenannten Wohngruppen-Konzepte bieten bereits bundesweit eine Alternative zu langfristigen Aufenthalten auf den Intensivstationen der Kliniken und stationären Facheinrichtungen. Die Analyse der bei pflegedatenbank.com gelisteten Wohngruppen zeigt, dass bundesweit bereits knapp 2.000 Plätze in intensiv betreuten und versorgten Wohngruppen und –gemeinschaften entstanden sind. Die Quote der WG Plätze in Relation zur Einwohnerzahl schwankt jedoch in den jeweiligen Bundesländern. Während die Auslastung dieser Wohngruppen in der dicht besiedelten Hauptstadt Berlin leichter zu realisieren sein sollte als in ländlichen Regionen fällt die Quote der WG-Plätze in der Metropole mit 8 Plätzen je 100.000 Einwohner bundesweit am höchsten aus. Deutlich dahinter liegen allerdings die beiden übrigen Stadtstaaten. Hamburg und Bremen verfügen aktuell über drei intensiv versorgte Wohngruppen-Plätze je 100.000 Einwohner. Die mit 0,5 und 0,6 Plätzen je 100.000 Einwohner geringste Quote ist aktuell in Baden-Württemberg und Hessen vorzufinden. Doch der Bedarf ist insbesondere bei der zusätzlichen Betrachtung der verfügbaren Klinikbetten gegeben. Das Verhältnis der zur Verfügung stehenden WG-Plätze zu den Betten in den Pneumologie- und Neurologie-Stationen liegt im Südwesten der Republik deutlich niedriger als im übrigen Bundesgebiet.

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Erklärung: In Deutschland gibt es im Schnitt 2,2 Plätze in ambulant versorgten Intensiv Wohngruppen je 100.000 Einwohner

Im Verhältnis zu Klinikbetten auf Pneumologie- und Neurologie-Stationen höchster Bedarf in Baden-Württemberg und Hessen

Nur knapp 1,5 Prozent der insgesamt verfügbaren Betten auf Spezial- und Intensivstationen mit Pneumologie- und Neurologieschwerpunkten stehen in Hessen und Baden-Württembergberg als Plätze in ambulant versorgten Wohnformen zur Verfügung [1]. Zum Vergleich: in Berlin liegt dieses Verhältnis bei knapp 20 Prozent.

Auf der Grundlage der Pflegedatenbank können wir Analysen mit dem Fokus auf sehr breit gefächerten Anforderungen erstellen. Die Pflegedatenbank enthält alle Standortdaten und weitere Informationen von Unternehmen im deutschen Gesendheitsmarkt. Für Fragen stehen wir jederzeit zur Verfügung.

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Quelle:
Statistik zu Krankenhausplätzen des statistischen Bundesamtes, www.destatis.de, abgerufen am 22.06.2015