Der Markt für therapeutische Dienstleistungen ist groß und kleinteilig strukturiert. Über viele Therapie- und Dienstleistungsbereiche gibt es kaum einen guten Überblick, wie viele Dienstleister in welcher Region aktiv sind. Ein klarer Trend auch in diesem Markt, Konsolidierung und Wachstum einzelner Einheiten. Die größte Herausforderung ist, wie in vielen Gesundheitsberufen, die Gewinnung und Bindung von Personal.

 

Der Markt für therapeutische Dienstleistungen wächst nicht zuletzt durch die Zunahme pflegebedürftiger Bürger in Deutschland. Die Anzahl der Praxen, die als Dienstleistungsbereich durch Pflegedienste geführt werden, nimmt stetig zu und auch stationäre Anbieter von Pflege forcieren den Einsatz von eigenen therapeutischen Praxen. Allein in Bayern praktizieren über 1.800 Ergotherapeuten, über 2.000 Logopäden und 800 Podologen. Die Zahlen sind enorm im Verhältnis zu anderen Branchen. Die Praxen sind jedoch oftmals sehr klein. Viele Praxen werden ausschließlich durch eine Person geführt. Oftmals haben die Praxen Probleme, wirtschaftlich zu arbeiten. Dieser Trend zeigt sich auch im Bereich der ambulanten Rehabilitation, wo immer größere Einheiten entstehen, die teilweise durch Zukauf aber auch durch organisches Wachstum aufgebaut werden. Dieser Trend, der auch im Bereich der niedergelassenen Ärzte einsetzt, wird sich nach und nach in weiteren therapeutischen Feldern durchsetzen.

Marktstruktur Therapeuten- und Gesundheitsberufe in Deutschland:
  • 27.158 Hebammen
  • 24.000 Physiotherapeuten
  • 22.417 Augenoptiker, Augenärzte
  • 21.221 Praxen für physikalische Therapie, z. B. Masseure oder Kurbäder
  • 15.000 Logopäden
  • 14.000 Praxen für Krankengymnastik
  • 12.000 Ergotherapeuten
  • 8.738 Hörgeräte-Akustiker und HNO-Ärzte
  • 8.063 Perückenmacher
  • 7.841 Podologen
  • 6.935 Orthopädieschuhmacher und Orthopäden
  • 4.067 Polikliniken, Integrierte Versorgungszentren und Praxiskliniken
  • ca. 600 ambulant Reha-Einrichtungen, ca. 600 stationäre Reha-Einrichtungen

 

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Fachkräftemangel und Fachkräftegewinnung

Wie die Pflegebranche ist der Markt für therapeutische Dienstleistungen stark durch den Fachkräftemangel geprägt. Der Anstieg der Nachfrage kann kaum durch qualifiziertes Personal gedeckt werden, so dass sich vor allem die Marktteilnehmer durchsetzen, die attraktive Angebote für Fachpersonal anbieten können. Nur ein geringer Teil der therapeutischen Dienstleister nutzt moderne Medien, um Personalgewinnung zu betreiben. Eine Analyse der Datenmanager von pflegemarkt.com zeigt, dass lediglich 25% der therapeutischen Berufe überhaupt über eine Webseite verfügt, jedoch suchen heute kaum noch Auszubildende und Fachkräfte nach geeigneten Positionen außerhalb des Internets. Einen Vorteil im Bereich der Personalgewinnung wiesen an dieser Stelle Krankenhäuser auf, die in allen Bereichen die Personalsuche bereits in Online-Kanälen durchführen und auch Möglichkeiten im Bereich der Akquise von Fachkräften im Ausland nutzen können. Diesen Weg fokussieren zudem die ersten Pflegeeinrichtungen und so wird es immer kompetitiver im Kampf um Fachkräfte. Kleinere Anbieter müssen daher auf individuelle und innovative Konzepte setzen. Konzepte wie das A-Team der Pflege (www.ateam-pflege.de) sind im Verhältnis einfach umzusetzen, ziehen Aufmerksamkeit und wecken Interesse. Neben Neueinstellungen sind gezielte Zukäufe von Praxen eine sinnvoller Weg, den eigenen Personalbestand zu stärken. Dieser Art der Mitarbeitergewinnung wird sich die nächsten Jahre noch stärker durchsetzen.