Stationäre und ambulante Rehabilitationseinrichtungen sind auf verschiedenen medizinischen Feldern tätig und richten sich an Patienten, die im Anschluss an eine Erkrankung, ein Trauma oder eine Operation ihre physischen und/oder psychischen Fähigkeiten wiederherstellen müssen.

In den Einrichtungen arbeiten i.d.R. Ärzte und Therapeuten, aber auch Krankenpfleger und anderes Fachpersonal. In der Regel verfügen die ambulanten Reha-Einrichtungen über Fahrdienste, die die Patienten in ihrer Häuslichkeit abholen und nach der Behandlung zurückbringen. Die Einrichtungen bieten zumeist tagsüber eine Versorgung mit Mittagsessen für die Patienten als auch einen Hol- und Bringdienst an.

Im Zuge kürzer werdender Krankenhausaufenthalte steigt der Stellenwert der Rehabilitation ständig an. Hinzukommen neue Angebote der Prävention und Vorsorge. Diese sollen beispielsweise berufsbegleitend typische Krankheitsbilder und Beschwerden vorbeugen. Mit dem neuen Präventionsgesetz von 2015 ergeben sich hier für Reha-Einrichtungen interessante neue Kundengruppen. In diesen Bereichen entwickeln sich zurzeit bundesweit interessente Kooperationen von Arbeitgebern und Betriebsärzten mit regionalen Rehabilitationseinrichtungen.

Die Deutsche Rentenversicherung, als wichtiger Kostenträger auf Bundes- und Landesebene, wird so zunehmend durch Leistungen der Krankenkassen und der freien Wirtschaft ergänzt.

Die ambulanten und stationären Reha-Einrichtungen verteilen sich in Deutschland wie folgt:

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Insgesamt wurden 2.282 Einrichtungen, die sich mit Rehabilitationsmaßnahmen beschäftigen ausgewertet. Bundesweit gibt es ca. 1.150 stationäre Angebote und 909 ambulante sowie 223 Einrichtungen, die sowohl ambulant als auch stationär tätig sind.
Im Bereich der sogenannten Reha-Nachsorge, sind die IRENA zugelassenen Einrichtungen hervorzuheben, die besondere Qualitätsvoraussetzungen der Deutschen Rentenversicherung erfüllen und auch eine entsprechende Behandlungsflächengröße aufweisen können. Deutschlandweit gibt es z.Z. 493 IRENA zugelassene Einrichtungen. Diese Einrichtungen haben sich auf unterschiedliche Behandlungsschwerpunkten spezialisiert (Mehrfachnennung möglich). Je nach Schwerpunkt, sind unterschiedlich lange Behandlungszeiträume üblich.
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Die innerhalb der 493 IRENA zugelassenen Einrichtungen verteilen sich die Behandlungsschwerpunkte unterschiedlich. Während die Behandlung des Bewegungsapparates am häufigsten vertreten ist, ist der neurologische Schwerpunkt stärker wachsend.
Die Auswertung der Mitgliederstruktur des Bundesverbandes ambulanter medizinischer Rehabilitationszentren e. V. zeigt, dass eine die sog. EAP und IRENA-Zulassungen ein Qualitäts- und Größenindikator für ambulante Reha-Einrichtungen ist:
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Die ambulanten Reha-Einrichtungen konkurrieren zunehmend mit regionalen Praxen um Patienten und Mitarbeiter. Hier sind vor allem die Physiotherapeutischen Praxen zu nennen. Auf die Reha-Behandlungen folgen oft Heilmittelrezept-Behandlungen, wie sie i.d.R. in Physiotherapeutischen Praxen angeboten werden. Ambulante Reha-Einrichtungen bieten zunehmend auch solche Behandlungen an. Der Standortnachteil, welcher durch z.T. größeren Entfernungen zu den Häuslichkeiten der Patienten besteht, wird durch die Gründung von regionalen Filialen ausgeglichen. So können immer mehr Patienten in den Wertschöpfungskette der Einrichtungen gehalten werden.
Ein wichtiges Wachstumsthema in diesen Bereichen ist die Ausstattung mit qualifizierten Fachkräften (insbesondere Physiotherapeuten). In diesem Wettbewerb vereinen die ambulanten Reha-Einrichtungen im Vergleich zu ihren direkten Mitbewerbern einige Vorteile auf sich:
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Im Wettbewerb um Patienten und Mitarbeiter stehen den 900 ambulanten Reha-Einrichtungen 35.000 Physiotherapie-Praxen gegenüber. Aufgrund deren geringen Größe fällt den Physiopraxen dieser Wettbewerb aber zunehmend schwerer. Durchschnittlich beschäftigen Physiopraxen 7 Mitarbeiter bei einem Jahresumsatz von nur 145.000 Euro. Nur 20 % der Praxen beschäftigen über 10 Mitarbeiter.
Besonders in Nordrhein-Westfalen und Bayern gibt es besonders viele Physio-Praxen.

Die 35.000 Physiotherapeutischen Praxen verteilen sich vor allem über die Ballungsräume:

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Die zukünftige Entwicklung wird eine verstärkte Konzentration im ambulanten Reha-Bereich, ähnlich zu den stationären Reha-Kliniken, mit sich bringen. Dabei werden verstärkt Kunden neue Kunden gewonnen werden. Zum einen in neuen Bereichen (z. B. Kooperation mit Unternehmen im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagement) und durch Verdrängungswettbewerb in der Heilmittelbehandlung durch Kundenabwerbung von kleinere Praxen.