Wiro, der größte Vermieter Mecklenburg-Vorpommerns will laut Informationen der Ostseezeitung in die Pflege-Branche einsteigen. Die städtische Wohnunggesellschaft aus Rostock plant – vorerst nur für die eigenen Mieter – einen eigenen, ambulanten Pflegedienst aufzubauen.

„Wir wollen, dass auch unsere älteren Mieter so lange wie möglich in ihrem vertrauten Zuhause bleiben können“, so Wiro-Chef Ralf Zimlich gegenüber der OZ. Laut den Daten von pflegemarkt.com liegt der Anteil der Einwohner ab 70 Jahren in Rostock bei 18,2 Prozent – mit steigender Tendenz zu 21,6% im Jahr 2030. Wann und mit wie vielen Mitarbeitern der Wiro-Pflegedienst an den Start gehen soll sei noch nicht beschlossen.


Laut den Daten von pflegemarkt.com sind 18,3 Prozent aller Rostocker 70 Jahre oder Älter – bezogen auf die Mieter der WIRO ergeben sich so 6.315 Senioren.

Die Wiro verfügt über 35.160 Wohnungen in Eigenbesitz und verwaltet darüber hinaus 300 weitere Wohnungen. Der strukturelle Leerstand beträgt mit 461 etwa 1,31%. Damit lebt laut dem Unternehmen fast jeder dritte Rostocker in einer Wiro-Wohnung. Bereits im Geschäftsjahr 2017 lag das Augenmerk des Unternehmens laut eigenem Geschäftsbericht auf der Umsetzung des Konzepts der Barrierereduzierung durch den Einbau mehrerer Aufzugsanlagen. Für 2018 sind in diesem Zusammenhang insgesamt 10 weitere Aufzugsanlagen geplant.

Wiro wäre dabei nicht der erste Vermieter in Mecklenburg-Vorpommern, der in die Pflege einsteigt. In Greifswald betreibt bereits die Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft WVG seit Mitte 2017 einen eigenen Sozial-, Pflege- und Hilfsdienst namens „Sophi“. Auch in Neubrandenburg ist einer der größten Vermieter in dem Pflege-Bereich aktiv. Die Neubrandenburger Wohnungsbaugenossenschaft (Neuwoba) gründete hierfür die Tochter „Sodien“. Währenddessen arbeitet die Wohnungsgesellschaft Kaiserbäder in Heringsdorf (Usedom) mit einem privaten Pflegedienst zusammen. Steffen Laser, Landesgeschäftsführer des Verbandes norddeutscher Wohnungsunternehmen spricht gegenüber der Ostsee-Zeitung von einem neuen Trend: „Vor allem in den großen Städten des Landes müssen sich die Vermieter mit dem Thema Pflege intensiv befassen. Für die Unternehmen ist das aber auch eine Chance.“

(Quelle: Ostseezeitung, WIRO)