Auch im Januar mussten einige Pflegeeinrichtungen und -dienste ihre Pforten schließen. Insgesamt verzeichnet der Löschradar von pflegemarkt.com 23 Löschungen und Insolvenzen im vergangenen Monat. Die Hälfte der Schließungen entfällt dabei auf dem ambulanten Bereich (50 Prozent) – 10 Pflegedienste haben ihren Dienst eingestellt. Zusätzlich schlossen 9 Pflegeheime und 4 Tagespflegen.

Besonders Berlin musste viele Verluste bei der Bettenkapazität hinnehmen.

Insgesamt gehen der deutschen Pflegelandschaft mit den Schließungen aus dem vergangenen Monat 886 Pflegebetten und 41 Tagespflegeplätze verloren. Zudem müssen sich 49 Kunden ambulanter Dienste nach einem neuen Pflegedienst umsehen. Den größten Verlust an Pflegekapazitäten muss dabei Berlin hinnehmen. Hier versorgten die nunmehr geschlossenen Pflegeheime über 400 Bewohner. Weitaus geringere Defizite mussten Bayern (191) und Schleswig-Holstein (110) hinnehmen.

Betrachtet man alle geschlossenen und insolventen Dienstleister fällt ins Auge, dass sie im Vergleich zum Wettbewerbsumfeld eher schlecht aufgestellt waren

Bei genauerer Betrachtung der geschlossenen und insolventen Standorte und Unternehmen fällt folgendes auf: Im Schnitt verfügten die geschlossenen Tagespflege über 13 Plätze und Durchschnittskosten in Höhe von rund 503 Euro. Die geschlossenen und insolventen Pflegeheime waren mit durchschnittlich 98 Betten vor allem größere Pflegeheime, deren Durchschnittskosten von 1.612,23 Euro weit unter dem Bundesschnitt von 1.802,06 Euro lagen. Mit durchschnittlich 1,26 lag auch die MDK Note unter dem Bundesschnitt von 1,2.

Die insolventen und geschlossenen Pflegedienste wiesen indes einen MDK-Schnitt von 2,05 auf, was ebenso weit unter dem Bundesschnitt von 1,4 liegt. Im Schnitt versorgten die Pflegedienste 12 Patienten, während der Bundesschnitt hier höher liegt: bei 93 Patienten.

Betrachtet man alle geschlossenen und insolventen Dienstleister fällt ins Auge, dass sie im Vergleich zum Wettbewerbsumfeld eher schlecht aufgestellt waren. Sowohl die Größe, als auch die Bewertung und die Kosten der Einrichtungen lagen meist unter dem Bundesschnitt. All diese Faktoren können also dazu beitragen haben, dass sich die Dienste nicht länger am Markt behaupten konnten.