Im Land Berlin ist die Grundlage für die finanzielle Sicherung der neuen generalisierten Pflegeausbildung gelegt: Es ist gelungen, eine Einigung für die Pauschalen zur Finanzierung der beruflichen Ausbildung in der Pflege zu erreichen.

Mit der neuen generalistischen Pflegeausbildung (beginnend ab 01.01.2020) werden neben der Neustrukturierung der Ausbildung auch einheitliche Finanzierungsgrundsätze eingeführt. Die Finanzierung der Ausbildung erfolgt durch einen Ausgleichsfonds. Im Land Berlin werden die einzelnen Ausbildungsbudgets auf der Grundlage der Vereinbarungen von Pauschalen zu den Kosten der praktischen Ausbildung sowie zu den Ausbildungskosten der Pflegeschulen gebildet. Die Vereinbarungen werden zwischen dem Land Berlin (vertreten durch die Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung), den Landesverbänden der Kranken- und Pflegekassen unter Federführung der AOK Nordost, dem Landesausschuss der Privaten Krankenversicherung, der Berliner Krankenhausgesellschaft, den Vereinigungen der Träger der Pflegeeinrichtungen sowie den Interessenvertretungen der öffentlichen und privaten Pflegeschulen geschlossen.

Die erzielte Einigung der Pauschale zu den Ausbildungskosten der Pflegeschulen liegt bei 8.865 Euro und bei der Pauschale zu den Kosten der praktischen Ausbildung zwischen 7.946 und 9.998 Euro abhängig von den durchschnittlichen Jahresarbeitgeberbruttokosten für die Praxisanleiter/-innen des jeweiligen Trägers der praktischen Ausbildung bezogen auf eine Vollkraft.

Dilek Kalayci, Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung: „Wenn wir heute nicht ausbilden, fehlen uns morgen die Pflegekräfte. Deshalb setze ich auf die Stärkung der Ausbildung in der Pflege. Ich bin sehr glücklich über das Ergebnis. Berlin ist mit dem Ausbildungsbudget von 8.865 Euro für Pflegeschulen und zwischen 7.946 und 9.998 Euro für die Träger der praktischen Ausbildung bundesweit gut aufgestellt. Das ist eine gute Nachricht für alle Pflegeschulen und Praxisstellen. Das Ergebnis ist ein sehr wichtiger Schritt zur Umsetzung des Pflegeberufereformgesetzes. Mit der Einigung erhalten die Pflegeschulen und Träger der praktischen Ausbildung die erforderliche Basis und Sicherheit für die Umsetzung und Planung der neu eingeführten generalisierten Pflegeausbildung zum 01.01.2020. Ich danke den beteiligten Verhandlungspartnerinnen und -partnern für intensive wie kontroverse, im Ergebnis vor allem aber konstruktive Gespräche, die es ermöglicht haben, einen wichtigen Meilenstein in der Umsetzung der Pflegeberufereform zu erreichen. Damit hat Berlin bundesweit Maßstäbe gesetzt. Investitionen in Ausbildungsqualität und mehr Ausbildungskapazitäten ist ein gut angelegtes Geld.“

Hans-Joachim Fritzen, Unternehmenseinheitsleiter Pflege und designierter stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK Nordost: „Der Fachkräftemangel in der Pflege hat viele Ursachen und ist eine zentrale Herausforderung unserer Zeit. Denn eine umfassende und professionelle Betreuung im hohen Alter ist ein hohes Gut. Um hier die Grundlagen zu schaffen, müssen wir schon bei der Ausbildung ansetzen. Eine wesentliche Voraussetzung ist dabei, eine auskömmliche Finanzierung der Pflegeschulen und der Träger der praktischen Ausbildung zu ermöglichen, die mit dieser Einigung nun geschaffen wurde.“

Marc Schreiner, Geschäftsführer der Berliner Krankenhausgesellschaft:
„Mit diesem Ergebnis senden wir ein starkes Signal. Berliner Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen benötigen schnelles Handeln, denn Pflegefachkräfte sind kaum zu finden. Zudem wächst die Bevölkerung und unsere Gesellschaft wird immer älter. Jetzt haben wir die Perspektive, Ausbildungsplätze zu erhalten und auszubauen. Alle Verhandlungspartner tragen mit diesem konstruktiven Ergebnis zur Sicherung von Ausbildung ein großes Stück bei. Wir danken der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung für die gesetzten Impulse. Die Brisanz der Lage wurde erkannt und die Weichen positiv gestellt – nun müssen wir gemeinsam mehr Menschen für den Beruf begeistern!“

Oliver Bürgel, Vorsitzender der LIGA der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege Berlin: „Mit dem Engagement der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung und auch mit den beteiligten Kranken- und Pflegekassenverbänden konnten wir gemeinsam ein Ergebnis erreichen, das die Pflegeeinrichtungen unterstützt, die im Jahr 2020 beginnende Ausbildung besser zu planen. Dieses Ergebnis ist eine wichtige Grundlage für unseren Anspruch, die Anzahl von Ausbildungsplätzen in der Pflege sowie auch die Attraktivität der Pflegeberufe deutlich zu steigern. Gute Pflegeausbildung geht nur mit engagierter praktischer Anleitung und Ausbildung in den Pflegeinrichtungen.“

Birgit Hoppe, Vorsitzende des Pflegeschulbund Berlin: „Es ist gut, dass wir endlich eine Einigung zu den Pauschalen haben und, dass das Land Berlin zudem zugesichert hat, dass es auch die Mieten und Investitionskosten, die nicht über den Fonds finanziert werden dürfen, auskömmlich für die Pflegeschulen übernimmt. Es steht noch ungeheuer viel an Umsetzungsschritten bis zum 01.01.2020 an. Nun können wir uns auf die weiteren Baustellen konzentrieren.“

(Quelle: Lena Högemann, Pressesprecherin der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung )