Auch im Oktober mussten einige Pflegeeinrichtungen und -dienste ihre Pforten schließen. Insgesamt verzeichnet der Löschradar von pflegemarkt.com 45 Löschungen und Insolvenzen im vergangenen Monat. Diesmal entfällt ein Großteil der Schließungen auf den ambulanten Bereich (88,8 Prozent) – 40 Pflegedienste haben ihren Dienst eingestellt. Zusätzlich schlossen nur 4 Pflegeheime und 1 Tagespflege.

Insgesamt gehen der deutschen Pflegelandschaft mit den Schließungen aus dem vergangenen Monat 97 Pflegebetten und 9 Tagespflegeplätze verloren. Zudem müssen sich 539 Kunden ambulanter Dienste nach einem neuen Pflegedienst umsehen. Den größten Verlust an Pflegedienstkapazitäten muss dabei Bayern hinnehmen. Hier versorgten die nunmehr geschlossenen Pflegedienste 214 Kunden. Weitaus geringere Defizite mussten Rheinland-Pfalz  (99), Hessen  (76) und Berlin  (67) hinnehmen.  Von vier Pflegeheimen, die geschlossen wurden verliert Baden-Württemberg 51 Betten, Nordrhein-Westfalen 28 Betten und Bayern 18 Betten.

Löschradar - Schliessungen und Insolvenzen Oktober 2019

Bei genauerer Betrachtung der geschlossenen und insolventen Standorte und Unternehmen fällt folgendes auf: Im Schnitt verfügten die geschlossenen Tagespflege über 9 Plätze und Durchschnittskosten in Höhe von 291,06  Euro. Die geschlossenen und insolventen Pflegeheime waren mit durchschnittlich 21 Betten vor allem Pflegeheime, deren Durchschnittskosten von 1.221,49 Euro unter dem Bundesschnitt von 1.902,32 Euro lagen. Auch die MDK-Note dieser Einrichtungen (2,0) war schlechter als der Bundesschnitt von  -1,2.  

Die insolventen und geschlossenen Pflegedienste wiesen indes einen MDK-Schnitt von 1,6 auf und lagen damit über dem Bundesschnitt von 1,3. Im Schnitt versorgten die Pflegedienste 54 Patienten, während der Bundesschnitt hier höher liegt: bei 93 Patienten.

Löschradar - Schliessungen und Insolvenzen Oktober 2019 Betroffene Betten und Versorgungen

Betrachtet man alle geschlossenen und insolventen Dienstleister fällt ins Auge, dass sie im Vergleich zum Wettbewerbsumfeld eher schlecht aufgestellt waren. Die Bewertung und die Kosten der Einrichtungen lagen meist unter dem Bundesschnitt. Die Zahl der versorgten Patienten war auch niedrig. Alle diese Faktoren können also dazu beitragen haben, dass sich die Dienste nicht länger am Markt behaupten konnten.