Home Instead (Rang 1 der Top 15 Pflegedienste 2021) stellt gemeinsam mit dem Berliner Healthtech-Unternehmen Lindera (Top 15 Start-Ups im Pflegemarkt) in Nürnberg und Regensburg die Weichen für den Einsatz Digitaler Pflegeanwendungen. Die testweise Einführung der Lindera SturzApp an den beiden Standorten in Bayern soll dabei helfen, einen Regelprozess für die spätere Zulassung als Digitale Pflegeanwendung zu etablieren.

Spätestens ab dem kommenden Jahr fallen Digitale Pflegeanwendungen in die Erstattung der gesetzlichen Pflegeversicherung. In Nürnberg und Regensburg testet das Unternehmen Home Instead (HI) daher ab sofort die Lindera SturzApp. Einer von Deutschlands größten, privaten Anbietern in der ambulanten Betreuung und Pflege bereitet sich damit auf die zunehmend wichtige Rolle vor, die Technologien wie künstliche Intelligenz (KI) in Zukunft in diesem Bereich spielen werden.

Mobilitätsanalyse per App

„Wir sind davon überzeugt, dass künstliche Intelligenz einen wichtigen Beitrag leisten kann, den Menschen ein Leben mit Betreuungs- und Pflegebedarf in der eigenen Wohnung langfristig zu ermöglichen. Daher wollen wir bei der Einführung Digitaler Pflegeanwendungen zu einem der Vorreiter in Deutschland werden. Wir nutzen den Testbetrieb der Lindera App an zwei unserer Standorte, um damit einen Prozess für den flächendeckenden Einsatz und die Erstattung Digitaler Pflegeanwendungen zu etablieren. Wichtig ist uns aber auch, die Reaktion unserer Kunden zu erfahren“, sagt Thomas Eisenreich, Vice President of Business Development bei Home Instead und Mitgründer der SV-DiPA Allianz.

Ethische Debatte um Einsatz von KI in der Pflege

Vorausgegangen ist der Einführung der App an den HI-Standorten in Nürnberg und Regensburg eine offene Debatte zur Rolle von Empathie und KI im Bereich der Pflege, an der sich unter anderem der Philosoph Richard David Precht beteiligt hat. Angesprochen auf das Beispiel der Lindera SturzApp stellte Precht klar: „Ich finde diese Art von Assistenz gut.“ KI sollte nach seinen Ausführungen Pflegekräften Hilfestellung leisten, nicht jedoch den Menschen in der persönlichen Betreuung und Pflege ersetzen.

Über den genauen Zulassungsprozess der DiPA stimmen sich gegenwärtig noch das Bundes-institut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) sowie das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) ab. Erwartet wird allgemein, dass sich Hersteller wie Lindera ab Anfang 2022 an einem dreimonatigen Antragsverfahren beteiligen können, um ihre Lösungen und damit deren Erstattbarkeit als Digitale Pflegeanwendung anerkennen zu lassen. Mit seiner Initiative in Nürnberg und Regensburg setzt HI darauf, schon unmittelbar nach der Zulassung die App als erstattbare Leistung seinen Kund*innen und 150 Franchisepartnern bereitstellen zu können.