Die Insolvenz der Silicon Valley Bank (SVB) hat den Bankensektor weltweit erschüttert. Auslöser des Zusammenbruchs waren Zweifel an der Liquidität der Bank. Am 08.03.2023 hatte die SVB überraschend angekündigt, einen Anlageverlust von rund 1,8 Milliarden US-Dollar durch die Ausgabe eines neuen Aktienpakets im Wert von 1,75 Milliarden US-Dollar ausgleichen zu wollen. Die Nachricht ließ den Aktienkurs der SVB Financial Group einbrechen und zog den gesamten Bankensektor in Mitleidenschaft.

Die kalifornische Finanzaufsicht übernahm die Kontrolle über die Silicon Valley Bank, nachdem deren Schieflage ein Beben im Bankensektor ausgelöst hatte. Auch in Deutschland sind Start-ups von der Pleite betroffen, berichtet das Handelsblatt. Darunter sind Unternehmen wie HelloFresh und Lilium. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) bestätigte gegenüber dem Wall Street Journal, dass sie mit der deutschen Tochter der SVB in Kontakt stehe.

Auch das Pflege-Startup kenbi (Rang 8 der 10 größten privaten Pflegedienste 2023) hatte Konten bei der SVB, allerdings bei der europäischen Tochter in England. Von den Auswirkungen des Bankenbebens war das Unternehmen nur indirekt betroffen. “Zu Beginn der Krise hatten wir kein Geld mehr auf dem Konto”, erklärt Clemens Raemy, Co-CEO von kenbi. “Unsere ausstehenden Verbindlichkeiten liegen jetzt bei der US-Bank First Citizens, welche die SVB übernommen hat. Unser Konto liegt mittlerweile bei der HSBC.” Die britisch-asiatische HSBC hatte den britischen Ableger der inzwischen geschlossenen amerikanischen Silicon Valley Bank für den symbolischen Preis von einem Pfund übernommen.

Kenbi, das zu den Top 10 der privaten Pflegedienste in Deutschland gehört, ist erleichtert, dass das Unternehmen nicht direkt von der Insolvenz der SVB betroffen ist. “Unser Fokus liegt weiterhin auf der bestmöglichen Versorgung unserer Patienten und dem Wachstum unseres Unternehmens”, betont Raemy.