Die Evangelische Heimstiftung (EHS) mit Sitz in Stuttgart erwirbt zum 1. Januar 2026 alle Gesellschaftsanteile an der Linzgau-Diakonie-Altenhilfe gGmbH (LDA) in Überlingen. Damit werden die Pflegeeinrichtung mit 45 Pflegeplätzen, Tagespflege und Betreuten Wohnungen sowie die rund 60 Arbeitsplätze nachhaltig gesichert und weiterentwickelt.

Die Linzgau Altenhilfe gGmbH wurde 2000 vom Evangelischen Kirchenbezirk Überlingen / Stockach, der Evangelischen Kirchengemeinde Überlingen und dem Förderverein Altenzentrum Überlingen e. V. gegründet. Auftrag der Gesellschaft war der Bau und der Betrieb des „Alten- und Pflegezentrums“ in der Maurus-Betz-Straße mit 45 Pflegeplätzen, 17 Tagespflegeplätzen und Serviceleistungen für die Betreuten Wohnungen.

Auch wenn die Einrichtung sehr gut geführt ist und sich einen ausgezeichneten Ruf in Überlingen erworben hat, sehen die Gesellschafter und die Geschäftsführung eine Fortführung des Pflegeheimbetriebs durch die LDA kritisch. Es liegt insbesondere an den wirtschaftlichen Zwängen, den komplexen rechtlichen Vorgaben der Pflegeversicherung und den hohen finanziellen Belastungen durch das Bestandsgebäude, die es für einen kleinen Träger sehr schwer machen langfristig das Pflegeangebot und die Arbeitsplätze zu sichern.

Mit dem Fokus der Zukunftssicherung haben sich die Verantwortlichen der LDA mit der Frage einer Kooperation an die Evangelische Heimstiftung gewandt, die bereits in Friedrichshafen mit dem Königen Pauline Stift eine große Pflegeeinrichtung am Bodensee betreibt. So kam es im Januar und Februar 2025 zu ersten Gesprächen bei denen bereits deutlich wurde, dass eine Gesamtrechtsnachfolge das Mittel der Wahl ist um den Betrieb der Pflegeeinrichtung sicherzustellen.

Vor diesem Hintergrund haben LDA und EHS in den letzten Monaten im Rahmen einer sog. Due Diligence alle rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse für eine Übernahme der LDA geprüft. Ziel war von Anfang an, die Pflege- und Arbeitsplätze langfristig zu erhalten und die bauliche und konzeptionelle Weiterentwicklung der Einrichtung sicherzustellen. Zudem sollten mit dem Betriebsübergang die Voraussetzungen geschaffen werden, um die pflegerischen Angebotsstrukturen für ambulante, teilstationäre und stationäre Leistungen in Überlingen unter dem Dach der Unternehmensdiakonie weiter auszubauen.

Evangelische Heimstiftung erwirbt alle Anteile von den bisherigen Gesellschafterinnen

Die Prüfungen konnten nun erfolgreich beendet und die Verträge abschließend verhandelt werden, so dass einer Übernahme nichts mehr im Wege steht. Das bedeutet, dass die Evangelische Heimstiftung alle Gesellschaftsanteile an der LDA gGmbH von den bisherigen Gesellschafterinnen erwirbt. Damit bleiben alle Arbeitsverträge mit Mitarbeitenden sowie alle Verträge mit Heimbewohnern und Kunden bestehen. Mit dem Erwerb des Grundstückes übernimmt die Heimstiftung alle Verbindlichkeiten und alle Verpflichtungen, die z.B. mit der Bauunterhaltung, Brandschutzauflagen und mittelfristig erforderlichen Investitionen in die Substanz des Gebäudes anstehen. Zu den darüber hinaus gehenden Konditionen wurde Stillschweigen vereinbart.

Die Evangelische Heimstiftung ist Wunschpartner für die LDA. „Wir wollen, dass Pflege, Wohnen und Betreuung in unserem diakonischen Haus weiterhin eine hohe Qualität haben, getragen von christlichen Werten“, sagt Dekanin Regine Klusmann, „das ist mit der Heimstiftung gegeben. Zudem sorgt die EHS für die Einbindung des Hauses in einen starken Trägerverbund. Daher haben wir uns guten Gewissens für diesen Schritt entschieden“.

Übernahme zum 01.01.2026

Auch bei der EHS freut man sich über die Einigung: „Wir bedanken uns für das uns entgegengebrachte Vertrauen und freuen uns auf den gemeinsamen Weg. Nun wird es in erster Linie darum gehen, einen guten Übergangsprozess zu gestalten“, sagt der Hauptgeschäftsführer Bernhard Schneider, der es auch als eine Aufgabe der Heimstiftung ansieht, durch das Angebot einer Übernahme von Einrichtungen gemeinnützige Trägerstrukturen in der Pflege nachhaltig zu sichern.

Der Betreiberwechsel wird auch dazu genutzt, der Einrichtung einen neuen Namen zu geben und hat sich für eine in Überlingen bekannte Persönlichkeit entschieden: Helmgard Credé. Für die Geschäftsführerin Manuela Buschle ergeben sich durch die Übernahme ganz neue Perspektiven: „Ich finde es total klasse, dass ich zukünftig als Hausdirektorin weiterhin Verantwortung für das Haus übernehmen und die Zukunft mitgestalten kann. Und ich bin sicher, dass alle Mitarbeitenden den Neuanfang unserer Einrichtung als Helmgard-Credé-Haus begeistert unterstützen werden.“

Die Notarverträge werden im September unterzeichnet. Parallel dazu beginnt bereits jetzt der Integrationsprozess, damit das Helmgard-Credé-Haus zum Jahreswechsel reibungslos in die Strukturen und Prozesse der Heimstiftung überführt werden kann.

(Pressemitteilung Evangelische Heimstiftung)