Auch im Dezember mussten einige Pflegeeinrichtungen und -dienste ihre Pforten schließen. Insgesamt verzeichnet der Löschradar von pflegemarkt.com 18 Löschungen und Insolvenzen im vergangenen Monat. Diesmal entfällt der Größte Teil der Schließungen auf dem ambulanten Bereich (61 Prozent) – 11 Pflegedienste haben ihren Dienst eingestellt. Zusätzlich schlossen 6 Pflegeheime und 1 Tagespflege.

Löschradar Grafik Dezember 2020

Insgesamt gehen der deutschen Pflegelandschaft mit den Schließungen aus dem vergangenen Monat 371 Pflegebetten und 15 Tagespflegeplätze verloren. Zudem müssen sich 632 Kunden ambulanter Dienste nach einem neuen Pflegedienst umsehen. Den größten Verlust an Pflegedienstkapazitäten muss dabei Hamburg hinnehmen. Hier versorgten die nunmehr geschlossenen Pflegedienste 161 Kunden. Weitaus geringere Defizite mussten Nordrhein-Westfalen (156) und sowohl Baden-Württemberg (123), als auch Berlin (113) hinnehmen. Die meisten Betten verlieren indes Berlin (130) und Niedersachsen (84). Der Verlust an Tagespflegeplätzen betrifft Baden-Württemberg (15).

Bei genauerer Betrachtung der geschlossenen und insolventen Standorte und Unternehmen fällt folgendes auf: Im Schnitt verfügten die geschlossene Tagespflege über 15 Plätze und Durchschnittskosten in Höhe von 191,60  Euro. Die geschlossenen und insolventen Pflegeheime waren mit durchschnittlich 62 Betten vor allem Pflegeheime, deren Durchschnittskosten von 2.318,21 Euro unter dem Bundesschnitt von 2941,09 Euro lagen. Die MDK-Benotungen dieser Einrichtungen (1,4) war schlechter als der Bundesschnitt (1,2). 

Die insolventen und geschlossenen Pflegedienste wiesen indes einen MDK-Schnitt von 1,5 auf und zeigten sich somit ebenfalls schlechter als der Bundesschnitt (1,3). Im Schnitt versorgten die Pflegedienste 57 Patienten, während der Bundesschnitt hier wesentlich höher liegt: bei 111 Patienten.

Betrachtet man alle geschlossenen und insolventen Dienstleister fällt ins Auge, dass sie im Vergleich zum Wettbewerbsumfeld eher schlecht aufgestellt waren. Die Bewertung und die Kosten der Einrichtungen lagen meist unter dem Bundesschnitt. Anzahl von Plätzen und Patienten war auch sehr niedrig.  Alle diese Faktoren können also dazu beitragen haben, dass sich die Dienste nicht länger am Markt behaupten konnten.