Analyse der Einstufungen für Pflegebedürftigkeit 2017

Mit dem Pflegegradrechner bietet sich auf www.pflegegrad-berechnen.de die Möglichkeit, online den eigenen Pflegerad oder den Pflegegrad von Angehörigen beispielsweise in Vorbereitung auf den Einstufungsbesuch des MDK zu berechnen. Im Zeitraum vom 01. April 2017 bis 31. Dezember 2017 verzeichnete der Rechner insgesamt 14.598 Seitenaufrufe, die anonymisiert ausgewertet werden können. Interessant sind insbesondere die Ähnlichkeiten zu aktuellen Erhebungen des MDK (Medizinischer Dienst der Krankenversicherung) für einzelne Pflegegrade, aber mit den starken Unterschieden bei der Einstufung ohne Pflegegrad werden auch Abweichungen deutlich.
Seit dem 1. Januar 2017 gelten die neue Definition für Pflegebedürftigkeit und die neue Systematik für die Einstufung in die seit dem existierenden Pflegegrade. Im Auswertungszeitraum wurden insgesamt 10.274 Berechnungen von Nutzern zum persönlichen Pflegegrad durchgeführt, davon wurden knapp zwei Drittel der Berechnungen vollständig und korrekt berechnet. Die folgende Grafik basiert auf der Auswertung von 6.389 vollständigen Berechnungen des Pflegegrades.

Im Vergleich zu der Grundgesamtheit der Zahlen des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK), der von Januar 2017 bis Oktober 2017 rund 1,2 Mio. Versicherte nach dem neuen Verfahren begutachtet hat, ergibt sich eine überwiegend ähnliche Verteilung bei den Ergebnisse der pm pflegemarkt.com GmbH. Unterschiede ergaben sich im Grouping-Ergebnis: „keine Pflegebedürftigkeit“. Hier wurden laut MDK rund 13 Prozent der Fälle eingestuft, wohingegen sich diese Einstufung nur bei drei Prozent der Nutzer des Pflegegradrechners der pm pflegemarkt.com GmbH ergab. Als mögliche Ursache können hier eine größere Wahrscheinlichkeit echter Pflegebedürftigkeit der Nutzer des Tools für sich selbst oder Angehörige angesehen werden. Die Auswertungen des MDKs beziehen sich auf die Gesamtheit der Versicherten mit einer möglichen Pflegebedürftigkeit.

Besonderheiten in Bezug auf die Punktzahlen der Datenbasis der pm pflegemarkt.com GmbH gab es im Pflegegrad 5. Von 386 Eingruppierungen erreichten 160 die Höchstanzahl von 100 Punkten. Die Analyse der Grouping-Ergebnisse des Pflegegrades 4 ergab, dass rund drei Viertel im untersten Teil des Punktekorridors lagen und damit nur knapp in den zweithöchsten Pflegegrad eingestuft wurden. Im Pflegegrad 2 hingegen fällt in der Verteilung auf, dass eine Vielzahl der Nutzer mit ihrer Punktzahl am oberen Ende des Punktekorridors angelangten, das heißt die meisten zwischen 30 und 47 Punkten lagen. Beim Pflegegrad 1 ergibt sich eine ähnliche Verteilung mit Schwerpunkt am oberen Rand des Korridors. Bei den Pflegegraden 0 („keine Pflegebedürftigkeit“) und 3 fallen keine Besonderheiten in der Streuung auf.
Basis des Pflegegradrechners sind die offiziellen Einstufungskriterien des Verfahren zur Pflegebegutachtung des MDK.