Aktuell sind in Deutschland 136.000 Physiotherapeuten beschäftigt – im Vergleich zur Jahrtausendwende hat sich dieser Wert mehr als verdoppelt. Haupteinsatzgebiete der Physiotherapeuten sind die Krankenhäuser und Rehaeinrichtungen der Bundesrepublik. Daneben sind hierzulande etwa 36.000 Praxen für Physiotherapie zugelassen – 7.000 mehr als noch 2005. Auch ambulante Dienste erkennen und nutzen diesen Trend. Derzeit integrieren zahlreiche Dienste die Physiotherapie als Zusatzangebot in ihrem Portfolio.

Kosten und Folgen dieser Entwicklung

Die Barmer GEK gab im Jahr 2013 rund 540.000 Euro für Behandlungen der Versicherten im Bereich der Physiotherapie aus – fast fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Seit 2007 stiegen die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen im Bereich der Heilmittel um gut 34 Prozent auf nunmehr 5,26 Milliarden Euro. Diese Investitionen rentieren sich für die Krankenkassen. Krankengymnastik, Wärmebehandlung und präventive Stärkung der Muskulatur beugen insbesondere im Hinblick auf den demografischen Wandel kostenintensive Operationen vor.

Mit dem Zusatzangebot der Physiotherapie haben die Pflegedienste ein Alleinstellungsmerkmal in ihrer Region und ziehen Patienten sowie potentielle Mitarbeiter gleichermaßen an.

Akademisierung der Physiotherapie

Die Physiotherapie entwickelt sich in Deutschland zunehmend zu einer akademischen Disziplin. Immer mehr Hochschulen bieten neben einem berufsbegleitenden mittlerweile auch ein attraktives und vollwertiges Bachelor- und Masterstudium an. Anders als in unseren europäischen Nachbarländern Niederlande und Großbritannien bieten derzeit allerdings nur Fachhochschulen oder private Universitäten Physiotherapie-Studiengänge an, eine Promotion der Studierenden beispielsweise ist so nicht möglich.

Quellen:

  • Hilfs- und Heilmittelreport der Barmer GEK, abgerufen am 24.09.2014
  • http://www.physio-deutschland.de