Eine Analyse der rund 12.500 bei pflegedatenbank.com gelisteten ambulanten Pflegedienste hat ergeben, dass rund 27 Prozent der Unternehmen als GmbH, gGmbH, AG oder UG (haftungsbeschränkt) firmiert sind. Allerdings ist der Anteil der Kapitalgesellschaften regional sehr unterschiedlich. In Berlin beispielsweise sind 55 Prozent der ambulanten Pflegedienste als Kapitalgesellschaft firmiert. Auch in den übrigen beiden Stadtstaaten Hamburg und Bremen liegt ihr Anteil mit 42 und 44 Prozent deutlich über dem Bundesdurchschnitt.

Der Vergleich der größten Pflegedienste in Berlin, Hamburg und München zeigt, dass die jeweils zehn größten ambulanten Dienste dieser Großstädte entweder freigemeinnützige Träger haben oder, sofern privat geführt, als GmbH organisiert sind. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei der Auswertung der bundesweit 1.000 größten ambulanten Pflegedienste. Rund 64 Prozent dieser Unternehmen gehören zu den Wohlfahrtsverbänden Caritas, Diakonie, DRK, usw. und verfolgen einen gemeinnützigen Zweck. Von den übrigen 336 privat geführten Pflegediensten firmieren knapp 40 Prozent als GmbH; deutlich über dem Schnitt aller ambulanten Pflegedienste in Deutschland.

In den ländlich geprägten Flächenstaaten Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Brandenburg hingegen sind lediglich 18 Prozent der Pflegedienste als GmbH, gGmbH, AG bzw. UG (haftungsbeschränkt) firmiert. Zu erklären ist dieser Unterschied unter anderem mit der regionalen Konkurrenzsituation und dem Professionalisierungsdruck in dicht besiedelten Gebieten. Während der Pflegedienst auf dem Land nahezu eine Monopolstellung innehat und aufgrund von Personalengpässen nicht selten Kunden ablehnen muss, werben die Unternehmen in den Metropolen um die Gunst der Patienten und müssen sich gegen die unmittelbare Konkurrenz behaupten. Deutlich wird die Konkurrenzsituation bei der Betrachtung der regionalen Verteilung der Pflegedienste im Vergleich zur Bevölkerungsstruktur. In Bayern oder Schleswig-Holstein beträgt das Verhältnis zwischen der Anzahl der Einwohnern und der Anzahl Pflegedienste 7.000 zu 1. Hamburg hingegen weist lediglich einer Verhältnis von 5.000 zu 1 und Bremen eines von 5.900 zu 1 auf.

Weitereführende Informationen: Zur Konkurrenzsituation der ambulanten Pflegedienste in den großen Städten empfehlen wir den entsprechenden Fachartikel auf pflegemarkt.com.

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