Die großen Marken in der ambulanten Pflege dominieren die Werbekanäle im Kampf um Mitarbeiter und Kunden

Social-Media-Plattformen werden zunehmend wichtiger in der Gewinnung von Aufmerksamkeit, und Suchmaschinen stellen weiterhin einen wichtigen Kanal dar, wenn es um die Platzierung eigener Inhalte wie Stellenangebote geht. Beispiele aus anderen Branchen zeigen, wie die Vorherrschaft bestimmter Marken den Wettbewerb massiv beeinflusst. Wer kennt neben Carglass eine weitere Werkstatt für Autoglas aus dem Kopf? Der Markencheck von pflegemarkt.com zeigt, dass die Marken der 15 größten Pflegedienste  eine immer stärkere Dominanz in den wichtigen Werbekanälen erlangen.

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Ambulante Pflege ist in den Augen der meisten Pflegedienstinhaber ein lokales Geschäft. Mund-zu-Mund-Propaganda und die örtliche Arztpraxis genügen als Marketinginstrumente. Während kleinere Anbieter sich bei der Budgetierung von Werbemaßnahmen schwertun, investieren die großen Betreiber enorme Budgets in Suchmaschinenoptimierung, die Gewinnung von Fans und “Gefällt mir”-Angaben sowie den Aufbau der eigenen Präsenz im Web. Dies zeigt sich in den neuesten Bewegungen im Markencheck ambulant.

GIP – Gesellschaft für Intensivpflege mit der stärksten Marke im ambulanten Pflegemarkt

Die GIP – Gesellschaft für Intensivpflege mit Sitz in Berlin und Traunstein beschäftigt rund 2.500 Mitarbeiter bundesweit und zählt damit zu den größten Pflegediensten in Deutschland. Insbesondere durch einen Facebook-Auftritt mit knapp 20.000 “Gefällt mir”-Angaben betreibt das Unternehmen eine sehr erfolgreiche Markenentwicklung und erzielt eine Reichweite, die im Gesundheitsmarkt nur durch die zentralen Marken der großen Wohlfahrtsverbände übertroffen wird. Neben der Kundenakquise nutzt die GIP die Möglichkeiten im sozialen Netzwerk vor allem für die Mitarbeitergewinnung.

Bonitas mit zahlreichen Regionalmarken und ohne einheitlichen Facebook-Auftritt

Mit 44 Standorten ist die Herforder Bonitas Holding größter Pflegedienst Deutschlands. Im Markencheck ambulant der pflegemarkt.com rangiert das Unternehmen allerdings nur auf Rang zwölf. Mit der Spezialisierung auf dem Gebiet der ambulanten Intensivpflege und dem Betrieb von ambulant versorgten Intensiv-WGs generiert die Bonitas einen enormen Umsatz – aber im Vergleich zu anderen Pflegeunternehmen jedoch ein geringes Suchvolumen bei Google. Hinzu kommt, dass akquirierte Unternehmen unter der Eigenmarke firmieren und so Markenkonkurrenz im eigenen Hause entsteht. Die große Zahl regionaler Marken und der fehlende Facebook-Auftritt wirken sich negativ auf die Markenbekanntheit der Bonitas aus.

 

Ein ähnliches Resultat erzielt auch die Deutsche Fachpflege Gruppe aus München. Im Gegensatz zur Bonitas betreibt die auf Intensivpflege spezialisierte Gruppe ein einheitliches Facebook-Profil mit mehr als 1.500 Fans, aber auch bei der DFG leidet die Markenbekanntheit der Gruppe unter den 17 Regionalmarken.

Advita und Pflegewerk nicht in den TOP 10

Einige Top-Betreiber ambulanter Pflegedienste fallen im Markencheck ambulant von pflegemarkt.com durch. Mit der Berliner Advita und dem ebenfalls in Berlin sitzendende Pflegewerk erreichen zwei der größten Unternehmen im ambulanten Pflegemarkt keine Platzierung in den Top 10. Ausschlaggebend hierfür sind fehlende Aktivitäten und eine erkennbare Markenstrategie im sozialen Netzwerk sowie niedrige Werte im Sistrix Sichtbarkeitsindex und bei Google Trends.

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Wie wurde gemessen?

Die vorliegende multifaktorielle Analyse bezieht sich auf den Zeitraum September 2014 bis September 2015. Sie basiert auf den Online-Tools und –diensten Facebook, Google AdWords, Google Trends, dem sog. Sichtbarkeitsindex sowie dem Alexa Page Rank. Mit ihrer Hilfe konnten durchschnittliche Seitenaufrufe, Website Rankings, Social Media Signale und Suchinteressen in Deutschland erstellt und strukturiert gegliedert werden. Für die Darstellung der Markenbekanntheit wurde die Präsenz und die Reichweite bei Facebook besonders hoch gewichtet, da es im Bereich Social Media allen Pflegeanbietern sehr schwerfällt, Reichweite und Aufmerksamkeit zu generieren. Das Google Keyword Tool sowie Google Trends wurden ebenfalls mit einem höheren Faktor bewertet als die Sichtbarkeit der Webseiten. Das Google Keyword Tool stellt die durchschnittlichen monatlichen Suchanfragen für einen bestimmten Suchbegriff dar. Google Trends erlaubt es, das Suchvolumen dieses Begriffs über einen Zeitverlauf von zwölf Monaten zu analysieren. Die Sichtbarkeit der Webseite wurde mit Hilfe der Rankings von Sistrix und Alexa gemessen. Aufgrund der Erfahrung der Redaktion mit den Bewertungsmustern dieser Quellen wurden diese Faktoren nur mit geringem Einfluss auf das Gesamtergebnis in die Analyse einbezogen. Wenn Sie Interesse an einer ausführlichen Analyse Ihrer eigenen Marke haben, freuen wir uns auf den Austausch mit Ihnen.