Um einen Zusammenhang zwischen den Standorten von Intensivpflegediensten und von Krankenhäusern zu analysieren, wurden die Angebote aller deutschen Kliniken und Krankenhäuser ausgewertet. Die Liste der auf pflegedatenbank.com geführten Krankenhäuser enthält mehr als 2000 Standortprofile mit den aktuellen Fallzahlen aller Abteilungen. Als Zuweiser für Intensivpflegedienste sind insbesondere die Krankenhäuser mit Pneumologie-, Neurologie- oder Intensivstationen relevant. Mehr als 600 Krankenhäuser betreiben mindestens eine dieser Spezialabteilungen, demgegenüber enthält pflegedatenbank.com 1300 Standortprofile von Intensivpflegediensten. Die Auswertung der Fallzahlen zeigt große regionale Unterschiede in der aktuellen Versorgungssituation.

Für Intensivpflegedienste ist eine geeignete Standortanalyse für ein funktionierendes Belegungsmanagement von großer Bedeutung, da ein nicht unwesentlicher Teil der versorgten Patienten zunächst in Kliniken mit Pneumologie-, Neurologie- oder Intensivabteilungen behandelt und anschließend durch Intensivpflegedienste oder in Intensiv-WGs versorgt wird.

Geprüft wurde, inwieweit sich die Standorte von Intensivpflegediensten an den Standorten von Kliniken mit spezifischen Abteilungen orientieren. Grundlage sind Angaben über 600 Kliniken mit Pneumologie-, Neurologie- oder Intensivstationen sowie über 1300 Standorte für außerklinische Intensivpflege. Neben den Standorten wurden auch die Fallzahlen aller Krankenhäuser in Deutschland ausgewertet. Bei Betrachtung des Verhältnisses der Zahlen der intensivversorgten Kunden zu den Fallzahlen der Kliniken zeigen sich starke regionale Unterschiede.

Verhältnis Intensivpflege zu Fallzahlen in Kliniken

So besteht insbesondere in den Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz ein schwaches Verhältnis der Zahlen der außerklinisch versorgten Patienten zu den Fallzahlen stationärer Kliniken. Dies zeigt, dass vorhandene Potenziale für die Betreiber von Intensivpflegediensten in diesen Bundesländern bislang noch nicht optimal genutzt werden. Demgegenüber zeigt das hohe Verhältnis der Zahlen der außerklinisch versorgten Patienten zu den Fallzahlen stationärer Einrichtungen in den neuen Bundesländern mit Ausnahme Thüringens, dass dort tendenziell ein höherer Konkurrenzdruck im Kampf um die Versorgung intensivpflegebedürftiger Patienten herrscht.

Weniger aufschlussreich ist die generelle Auswertung der Standorte von Kliniken und Intensivpflegediensten. Für den prozentualen Anteil der Bundesländer an der Gesamtzahl der Intensivpflegedienste und Kliniken in Deutschland ergibt sich folgendes Bild.

Strategische & geographische Positionierung der Intensivversorger

Die Anteile der Kliniken und der Intensivpflegedienste an der Gesamtzahl der jeweiligen Kategorie in Deutschland zeigen in den einzelnen Bundesländern keine großen Unterschiede. In Nordrhein-Westfalen sind sie zum Beispiel fast identisch, und auch in den anderen Bundesländern betragen sie maximal nur wenige Prozentpunkte.

Die Standortwahl der Intensivpflegedienste ist also auffallend unabhängig von der Größe der potenziell zuweisenden Kliniken. Zwar orientieren sich Pflegedienste mit außerklinischer Intensivpflege bei der Standortwahl grundsätzlich an den Standorten von Krankenhäusern und Kliniken mit relevanten Spezialabteilungen, nicht jedoch an den Fallzahlen. Es entstehen daher Potenziale und Unterversorgungen in den großen Bundesländern im Süden und Konkurrenzdruck in den östlichen Bundesländern.

Intensivpflegedienste

Intensivpflegedienste fokussieren sich auf die Betreuung von Patienten mit überwiegend sehr hohem Betreuungsaufwand, der bis zu 24 Stunden täglich oftmals in der Häuslichkeit, zunehmend aber auch in teilstationären Wohnformen wie Wohngemeinschaften umgesetzt wird. Patienten, die Intensivpflegedienste in Anspruch nehmen, werden sehr oft beatmet und/oder künstlich ernährt. Die Versorgung dieser Patienten bedarf besonderer Kenntnisse und kann nur von speziell geschulten Intensivpflegern durchgeführt werden. Die Vergütung von Intensivpflegeleistungen ist entsprechend höher als die von Leistungen in der regulären ambulanten pflegerischen Versorgung.

Krankenhaus und Kliniken

Krankenhäuser und Kliniken übernehmen Diagnostik, Therapie und Pflege zum Zweck der medizinischen Versorgung und Rehabilitation oder der palliativen Versorgung bei unheilbarer Erkrankung. Die Behandlungen können Notfallbehandlungen, ambulante, rehabilitative, stationäre oder teilstationäre Behandlungen sein. Die Krankenhaus- und Kliniklandschaft in Deutschland befindet sich in einem starken Umbruch. Derzeit umfasst die Liste der Krankenhäuser und Kliniken noch ca. 2000 Einrichtungen, doch die Zahl sinkt langsam.