Der neue Betreiber für das Seniorenzentrum Penzberg steht endgültig fest: Die AWO München gemeinnützige Betriebs-GmbH soll den Betrieb der Einrichtung mit 116 Plätzen in Zukunft übernehmen.

Dieser Entscheidung gingen mehrere Rechtsstreits und Unwägbarkeiten voraus. Bereits im April 2018 trat die AWO Oberbayern den Betrieb des Seniorenzentrums Penzberg an die Stadt ab, da sich Stadt und AWO nicht über die Zukunft des Seniorenzentrums einigen konnten. Die Stadt beauftragte daraufhin die AWO Oberbayern, einen Nachfolger zu suchen. Im Juli 2018 präsentierte die AWO Oberbayern die Novita-Stiftung.

Daraufhin gab der Stadtrat bekannt, dass er einstimmig den Verkauf seines Pflegeheims an eine der AWO-nahestehende Stiftung abgesegnet hat. Die Stiftung ließe keinen Zweifel daran, dass sie als Immobilieneigentümer den Weiterbetrieb durch die AWO favorisiert. Leidtragende dieser Entwicklung war dabei die NOVITA-Stiftung. Denn mit dem Einstieg in den Betreibervertrag hatte sie auch dessen vertraglich vorgesehene Ende übernommen – den Dezember 2018.

Der neue Betreiber für das Seniorenzentrum Penzberg steht endgültig fest: Die AWO München gemeinnützige Betriebs-GmbH soll den Betrieb der Einrichtung mit 116 Plätzen in Zukunft übernehmen

Es folgten mehrere Gerichtsverfahren, in denen die Novita Stiftung die Entscheidungen der Stadtverwaltung anfochten. Laut Merkur.de sollte das nächste Verfahren im Oktober vor dem Oberlandesgericht sein. Dazu kommt es nicht mehr. Am 19.08.2019 gaben der Eigentümer des Hauses, die Thomas-Wimmer-Stiftung, und der aktuelle Betreiber, die Novita GmbH, gemeinsam eine Einigung im Rechtsstreit bekannt. Demzufolge wird die Novita, wie Merkur berichtet, am 1. Oktober 2019 den Betrieb des Seniorenzentrums an die „AWO München gemeinnützige Betriebs-GmbH“ übertragen.

Novita-Geschäftsführer Lorenz Weichelsbaumer sagte gegenüber Merkur, man sei vor einem Jahr angetreten, um langfristig in Penzberg zu bleiben. Angesichts der nur noch bis Ende 2022 laufenden Betriebserlaubnis für das Haus habe das Unternehmen einen Neubau bevorzugt, was aber, so Weichselsbaumer, nicht der Interessenslage des Eigentümers entsprochen habe. Novita sei seit einem Jahr um eine Lösung bemüht gewesen. „Aber wenn es nicht funktioniert, muss man sich das eingestehen und den Rückzug hinnehmen“, sagte Weichselbaumer gegenüber Merkur.

Wie die Zeitung ebenfalls berichtet, soll nun, da die weitere Betreiberstruktur geklärt ist, möglichst bald mit dem Umbau begonnen werden, damit bis 2022 die Vorgaben der Landkreis-Heimausicht erfüllt seien. Derzeit zählt das Seniorenzentrum 79 Bewohner (insgesamt 116 Plätze). Die Belegung werde während des Umbaus auf 80 Prozent eingefroren, so Salzhuber gegenüber Merkur. Nach dessen Ende werden laut Hans Kopp (AWO München) zunächst 98 Plätze anvisiert. In einem zweiten Abschnitt soll, so Merkur, ein neuer Anbau entstehen. Mit diesem Anbau würden im Seniorenzentrum laut Hans Kopp 115 bis 120 Plätze zur Verfügung stehen, also in etwa der aktuelle Stand, wobei der Einzelzimmeranteil ihm zufolge mit 70 Prozent höher als jetzt wäre. In dem Anbau könnten laut Salzhuber auch eine Tagespflege und bei Bedarf eine Kinderkrippe, zum Beispiel als Betriebskinderkrippe, unterkommen.