Vielen Dank, dass Sie sich für die Daten und Statistiken von pflegemarkt.com interessieren! Dies hier sind die größten Pflegedienstbetreiber 2020 – hier kommen Sie zu den 15 größten Pflegedienstbetreibern 2022.

Das Marktsegment der ambulanten Pflege ist neben der Tagespflege der größte Wachstumsmotor im Pflegemarkt. Wesentliche Wachstumsfaktoren sind die außerklinische Intensivpflege und die Ausweitung der Angebote stationärer Betreiber auf den ambulanten Sektor. Daher ermittelt pflegemarkt.com auch in diesem Jahr die 15 größten ambulanten Pflegedienste der Branche. Um die Änderungen in dem sich wandelnden Markt abzubilden und den aktuellen Neuerungen gerecht zu werden wurde dabei ein neuer Bewertungsmaßstab angewendet.

Inhaltsverzeichnis:

  • Anteil der Privaten Top-Betreiber am privatisierten Gesamtmarkt steigt
  • Home Instead auf Platz 1
  • Verteilung der ambulanten Dienste in Deutschland
  • Fazit
  • Die Liste der Top 15 Pflegedienste 2020 Stichtag: 15.11.2019

    Erklärung

    Um die Marktstellung der einzelnen Betriebe und deren Auswirkung auf dem ambulanten Pflegemarkt gerecht zu werden, sind in diesem Ranking nur ambulante Dienstleister enthalten, deren Fokus auf der ambulanten Versorgung liegt. Ausschlaggebend hierfür war der prozentuale Anteil an Pflegediensten im Vergleich zum Gesamtportfolio – dieser musste mindestens 50 Prozent betragen. Sind die Betreiber zudem noch in anderen Marktsegmenten federführend, werden sie auch dort erwähnt.

    Beachten Sie zudem, dass die Patientenzahl sich auf die aktuellen MDK-Berichte bezieht. Da diese seit diesem Jahr auch Betreuungsdienstleistungen abrechnen kommt es zu Sprüngen im Gesamtbetrag.

    Die Redaktion

    Anteil der Privaten Top-Betreiber am privatisierten Gesamtmarkt steigt

    Der aktuelle Anteil der privaten Top Pflegedienste am privaten ambulanten Markt beträgt aktuell 5,2 Prozent – das entspricht einer Steigerung von 1,1 Prozentpunkten zum Vorjahr und übersteigt damit noch einmal das Wachstum im Vorjahreszeitraum. Insgesamt zeigt sich ein starker Zuwachs im ambulanten Markt – gab es Ende 2019 noch rund 15.000 Pflegedienste, ist deren Anzahl mittlerweile auf 15.771 Pflegedienste angewachsen, von denen knapp 70 Prozent in privater Hand sind.

    Zudem können seit Inkrafttreten des so genannten Terminservice- und Versorgungsgesetzes (TSVG) auch die Leistungen von Betreuungsdiensten mit der Pflegekasse abgerechnet werden. Damit erkennt der Gesetzgeber die Bedeutung der häuslichen Betreuung in der pflegerischen Versorgung an. Diese neue Regelung führt auch im diesjährigen Ranking zu einem starken Anstieg der gewerteten Kundendaten – einer der größten Profiteure dieser neuen Regelung ist dabei die Home Instead GmbH, welche bereits im vergangenen Jahr den ersten Platz der Top 15 Pflegedienste belegte und sich dieses Jahr nun noch weiter an die Spitze setzt.

    Home Instead auf Platz 1

    Wie bereits im vergangenen Jahr belegt das Franchiseunternehmen Home Instead den ersten Platz in der Liste der Top 15 Pflegedienste und startet damit als Primus in das Jahr 2020. Mit 116 Pflegediensten versorgt das Unternehmen rund 26.600 Kunden in ganz Deutschland. Mit einer neuen Kommunikationskampagne und der Anstellung von Thomas Eisenreich (ehemals stellvertretender Geschäftsführer der VdDD) als Vice President of Business Development, bringt sich Home Instead auch für das kommende Jahr in Stellung. Zudem konnte Home Instead ein starkes Wachstum verzeichnen, wie Geschäftsführer Jörg Veil im Gespräch erklärt: „Wir sind ein sehr dynamisch wachsendes Unternehmen. Uns gibt es in Deutschland erst seit zwölf Jahren, das Franchise-Unternehmen sogar erst seit neun. Wir haben in diesem Jahr 16 neue Betriebe eröffnet und sind in unseren über 100 Betrieben von der Kundenzahl um rund 50 Prozent gewachsen“Als Erfolgsrezept sieht Veil dabei die Spezialisierung von Home Instead auf die Sparte „als Ergänzungsangebot zu den ‚klassischen‘ ambulanten Pflegedienste. Während diese zunehmend aufgrund von Personalengpässen Kapazitätsengpässe haben, sind wir weiterhin Liefer- und Leistungsfähig. Dies erreichen wir insbesondere durch den Einsatz angelernter Hilfskräfte in der Betreuung, Hauswirtschaft und der Grundpflege“, ohne dass die Qualität darunter leide – bei der jährlichen Kundenbefragung von Home Instead seit eine Zufriedenheit von 97 Prozent festgestellt worden.

    Auch für das Jahr 2020 plant Veil weiteres Wachstum: „Zwar wird es schwierig erneut um 50 Prozent zu wachsen, aber wir peilen ein Wachstumsziel von 30 Prozent an. Zudem ist es uns wichtig dabei weiterhin unsere hohe Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit zu halten.“

    Den zweiten Rang der größten Pflegedienste nimmt die Renafan GmbH ein – mit rund 6.800 ambulant versorgten Kunden und Aktivitäten in beinahe allen Segmenten der Pflege gehört Renafan zu den vielseitigsten Anbietern, der zudem auch in der Intensivpflege aktiv ist.

    Ebenso wie der neue Verbund der Deutsche Fachpflege Gruppe und Bonitas, zwei der größten Pflegedienstanbieter mit Fokus auf die außerklinische Intensivpflege, welche in der Liste der Top 15 größten Intensivpflegedienste sogar den ersten Platz belegen. Beide Unternehmen verfügen über eine starke Reputation als Anbieter qualitativ hochwertiger Pflege. Gemeinsam wollen Bonitas und DFG in das weitere Wachstum des Verbunds und die kontinuierliche Verbesserung der bereits hohen pflegerischen Versorgungsqualität investieren, um ihre Zukunftsträchtigkeit weiter auszubauen. Eigentümer der beiden nunmehr gemeinsam agierenden Pflegedienste ist Advent International, eine der weltweit größten und erfahrensten Beteiligungsgesellschaften, welche im Juli 2018 bereits in die Deutsche Fachpflege Gruppe investierte, ehe Anfang 2019 auf die Bonitas Holding ins Portfolio übernommen wurde.

    Verteilung der ambulanten Dienste in Deutschland

    Allgemein ist auffällig, dass der Anteil gemeinnütziger Träger in der Liste der Top 15 Pflegedienste relativ hoch ausfällt – so sind zehn von fünfzehn Pflegediensten gemeinnützig, während rund 70 Prozent aller Pflegedienste von privaten Betreibern geführt werden. Dennoch zeigen gemeinnützige Betreiber eine beinahe doppelt so hohe Patientenzahl. Während private Pflegedienste im Schnitt rund 87 Kunden versorgen, sind es bei den gemeinnützigen Diensten im Mittel um die 170 Kunden.

    Anteil der Top 15 Pflegedienste am Markt

    Bei Betrachtung der Versorgungsschwerpunkte der Top 15 Pflegedienstbetreiber fallen vor allem das Saarland, Schleswig-Holstein sowie Nordrhein-Westfalen auf. In diesen drei Bundesländern versorgen die Top 15 Pflegedienste prozentual den größten Anteil aller ambulant versorgten Kunden. Die neuen Bundesländer indes werden, bis auch Sachsen und Berlin, von den Top 15 Betreibern nicht großflächig versorgt. Hier liegt der Anteil der betreuten Kunden im Vergleich zum Gesamtwert bei unter einem Prozent. Insgesamt werden in Deutschland rund 1,6 Millionen Patienten ambulant versorgt. Da die Top 15 Pflegedienste zusammen rund 69.850 Kunden versorgen, liegt ihr Marktanteil insgesamt bei etwa 4,4 Prozent. Zum Vergleich: Der Marktanteil der 15 größten Pflegeheimbetreiber ist in etwa viermal so hoch. Dies zeigt den weiterhin kleinteiligen Markt der ambulanten Pflege; der jedoch ebenfalls Konsolidierungen unterworfen ist – so wurden allein dieses Jahr rund 100 Pflegedienste übernommen. Mehr über diese Transaktionen lesen Sie in der Transaktionsanalyse 2018 und 2019 in dieser Ausgabe.

    Obwohl der Markt der ambulanten Pflege aufgrund vieler einzelner privater Betreiber stark aufgeteilt ist, können die Top 15 Pflegedienste auch in anderen Marktsegmenten relevante Anteile aufweisen. So halten die 15 größten Pflegedienste insgesamt einen Marktanteil von 1,5 bei betreuten Wohnanlagen, 2,3 Prozent bei der Tagespflege und sogar 7,1 Prozent bei Wohngruppen.

    Anteil der Top 15 Pflegedienste an anderen Marktsegmenten im Pflegemarkt

    Fazit

    Der ambulante Markt bleibt kleinteilig – dennoch haben große Änderungen wie der Verbund der DFG mit Bonitas, sowie das Inkrafttreten des so genannten Terminservice- und Versorgungsgesetzes für neue Impulse am Markt gesorgt. So kann auch für nächstes Jahr mit weiteren Konsolidierungen, sowie einem stärkeren Fokus in Richtung betreutem Wohnen und Wohngruppen gerechnet werden.