Tagespflegequote in Deutschlands Großstädten

Neben der Marktanalyse der Tagespflege hat die Redaktion sich auch die Versorgungsquote in Deutschlands Städten angesehen – in der folgenden Analyse erhalten Sie einen Einblick über die Tagespflegequote in den zehn größten Deutschen Städten, sowie eine Übersicht über die Großstädte in Deutschland, die am besten mit Tagespflegeplätzen versorgt sind und wo weiterer Bedarf besteht.

Inhaltsverzeichnis:

• Leipzig mit bester Tagespflegequote der 10 größten deutschen Städte
• Private Betreiber zeigen sich markttreibend
• Chemnitz von allen Großstädten am besten aufgestellt
• Darmstadt mit Ausbaupotential

Die allgemeine Struktur der gegenwärtig rund 6.165 Tagespflegen mit etwa 97.650 Plätzen können Sie in der Anfangs erwähnten Marktanalyse einsehen – dank dem Boom der Tagespflege durch PWG und PSG I gilt die Tagespflege als wachstumsstärkstes Segment im Bereich der Pflege. Von 2018 bis Ende 2021 wuchs die Zahl der Standorte im Bereich der Tagespflegen um 35 Prozent – durchschnittlich eröffneten jeden Monat im Jahr 2021 etwa 24 Tagespflegen neu. Dennoch zeigen gerade Deutschlands Großstädte weiteres Versorgungspotential in diesem Segment.

Leipzig mit bester Tagespflegequote der 10 größten deutschen Städte



Um eine Vergleichbarkeit der Tagespflegequote in den 10 größten deutschen Städten herzustellen, wurde die Anzahl der verfügbaren Plätze in der Tagespflege pro 10.000 Einwohner verglichen. Hierbei zeigen sich in den Großstädten höchst unterschiedliche Werte – während in ganz Deutschland pro 10.000 Einwohner etwa 11,7 Plätze in der Tagespflege zur Verfügung stehen, liegen alle Deutschen Großstädte unter diesem Wert. Nur Leipzig mit 11,5 Plätzen pro 10.000 Einwohner nährt sich dem Bundesschnitt an. Die restlichen Metropolen Deutschlands zeigen durchweg geringere Werte – in der Hauptstadt Berlin stehen so pro 10.000 Einwohner nur rund 6 Plätze in der Tagespflege zur Verfügung. In München sind es sogar nur 2,9 Plätze – damit würde München auch zu den 5 deutschen Großstädten zählen, in denen die Versorgung mit Tagespflege pro 10.000 Einwohner am schlechtesten ist.

Chemnitz von allen Großstädten am besten aufgestellt

Neben den Metropolen wurde auch die Tagespflegequote in allen deutschen Großstädten miteinander verglichen – als Großstadt galt hierbei jede Stadt mit mehr als 100.000 Einwohnern. Ausgeschlossen wurden dabei jedoch Deutschlands Metropolen, da diese untereinander verglichen wurden. Beim direkten Vergleich zeigte sich dabei insbesondere Chemnitz mit 20,8 Pflegeplätzen pro 10.000 Einwohnern als gut aufgestellt und lag sogar beinahe doppelt so hoch wie der Bundesschnitt. Auch Erfurt (19,4) zeigt eine hohe Versorgungsdichte im Bereich der Tagespflegen – mit etwas Abstand folgen Cottbus (17,9), Magdeburg (17,7) und Pforzheim (16,1). Auffällig hierbei zeigt sich, dass vier der fünf am besten versorgten Großstädte allesamt in den neuen Bundesländern liegen – allgemein zeigt sich hier eine überdurchschnittlich gute Versorgung in diesem Segment.

Darmstadt mit Ausbaupotential

Neben den fünf am besten versorgten Großstädten wurden auch die fünf Großstädte mit der niedrigsten Tagespflegequote ermittelt. Hierbei wurden jedoch Frankfurt und München ausgeschlossen, da diese bereits im Vergleich der Metropolen Erwähnung fanden, sonst jedoch ebenfalls in dieser Auflistung aufgetaucht wären. Auffällig zeigt sich dabei, das die Großstädte mit der niedrigsten Versorgung an Tagespflegen mit Göttingen (4,3 Tagespflegeplätze pro 10.000 Einwohner), Erlangen (3,7), Wiesbaden (3,0), Heidelberg (2,8)  und Darmstadt (2,5) nicht nur alle in den alten Bundesländern und eher südlich liegen, sondern zudem auch alles Studentenstädte sind – dies erklärt die deutlich unterdurchschnittlichen Tagespflegequoten zwar, dennoch macht die steigende Überalterung der Gesellschaft auch hier weitere Plätze in der Tagespflege notwendig.