Die amtliche Pflegestatistik 2023 der Bundesregierung ist ein wichtiger Indikator für den Stand der pflegerischen Versorgung in Deutschland. Sie liefert Informationen über die Zahl der Pflegebedürftigen, die Art der Pflege und die Kosten der Pflegeversicherung und wird von vielen Akteuren in diesem Bereich für wichtige Entscheidungen herangezogen. Aufgrund der Struktur der amtlichen Pflegestatistik basiert sie jedoch auf Daten, die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung bereits nicht mehr aktuell sind. Dank der Pflegedatenbank, die täglich aktualisiert wird, finden Sie bei uns jedoch jederzeit die aktuellsten Daten zum Pflegemarkt.

Inhaltsverzeichnis

Warum sind die Daten von pflegemarkt.com aktueller als die amtliche Statistik?

Die Pflegedatenbank basiert auf den offiziellen Portalen der Krankenkassen, die von uns monatlich maschinell aktualisiert werden und somit immer die neuesten Gründungen und Schließungen auf Basis der neu entstandenen und gelöschten IK-Nummern enthalten. Durch unseren Bauradar, mit dem wir täglich über 300 Tageszeitungen in Deutschland nach Bauanzeigen durchsuchen, haben wir auch immer die aktuell im Bau und in Planung befindlichen Heime, Tagespflegeeinrichtungen und betreuten Wohnanlagen in unserer Datenbank. Durch unsere redaktionelle Berichterstattung und über 1.000 Stunden Recherche im Monat ist die Pflegedatenbank tagesaktuell.

– Die Redaktion

Pflegestatistik 2025 – Vollstationäre Altenpflege

Derzeit gibt es in Deutschland 11.666 vollstationäre Pflegeheime mit insgesamt 915.309 Plätzen für die Altenpflege. Dies entspricht einer durchschnittlichen Anzahl von 78,5 Plätzen pro Pflegeheim. Im Vergleich zum Vorjahr ist die vollstationäre Pflege lediglich um 0,5 Prozent gewachsen.  Im Jahr 2024 wurden insgesamt 113 Pflegeheime neu eröffnet, während im gleichen Zeitraum 111 Pflegeheime geschlossen wurden. Im ersten Halbjahr 2025 wurden bereits 50 Pflegeheime eröffnet und 45 Pflegeheime geschlossen.

Es befinden sich 231 Pflegeheime im Bau und 426 in Planung. Im Gegensatz zur ambulanten Pflege ist der Markt der vollstationären Alten- und Pflegeheime überwiegend freigemeinnützig geprägt. Rund 55 Prozent aller Pflegeheime befinden sich in der Trägerschaft freigemeinnütziger Träger, zu denen insbesondere die großen Wohlfahrtsverbände wie Diakonie, Caritas oder DRK zählen. Pflegeheime kommunaler Anbieter machen nur etwa 4 Prozent aller Pflegeheime aus, während private Betreiber rund 41 Prozent aller Pflegeheime stellen. Eine detaillierte und jährlich aktualisierte Marktübersicht finden Sie in unserem Artikel Anzahl und Statistik der Altenheime in Deutschland.

Die meisten Pflegeheime befinden sich in den großen Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Bayern und Niedersachsen. Das Saarland, Hamburg und Bremen verzeichnen die wenigsten Pflegeheime.

Eine Übersicht über das Angebot nach Bundesländern finden Sie hier:

Pflegestatistik 2025 – Ambulante Pflegedienste

In Deutschland gibt es laut aktuellem MD-Bericht 17.976 ambulante Pflegedienste, die 2.275.280 Patienten versorgen. Im Vergleich zum Vorjahr ist die ambulante Pflege um 3,5 Prozent gewachsen. Im Jahr 2024 wurden insgesamt 623 Pflegedienststandorte neu gegründet, während im gleichen Zeitraum 292 Pflegedienststandorte geschlossen wurden. Im ersten Halbjahr 2025 wurden bereits 314 neu gegründete Pflegedienste registriert. Im gleichen Zeitraum wurden ebenfalls 205 Schließungen registriert.

Informationen über im Bau oder in Planung befindliche Pflegedienste werden aufgrund der Struktur dieses Segments nicht erhoben. Der ambulante Pflegemarkt ist das kleinteiligste Pflegesegment in Deutschland und wird vor allem durch private und inhabergeführte Pflegedienste ohne Konzernzugehörigkeit geprägt. Insgesamt 70 Prozent der Pflegedienste befinden sich in privater Trägerschaft.

Eine genaue Betrachtung des Marktes erhalten Sie mit jährlicher Aktualisierung in unserem Artikel Anzahl und Statistik ambulante Pflegedienste.

Auch bei den Pflegediensten befinden sich die meisten Standorte in den großen Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg. Im Vergleich zur stationären Pflege zählt Hessen jedoch auf dem vierten Rang mehr ambulante Pflegedienste als Niedersachsen.

Eine Übersicht der Versorgung nach Bundesland finden Sie im hier:

Pflegestatistik 2025 – Tagespflege

Es gibt in Deutschland derzeit 7.141 Tagespflegeeinrichtungen mit insgesamt 119.403 Plätzen für die Betreuung von Senioren. Dies entspricht einer durchschnittlichen Platzzahl von 16,7 Plätzen pro Tagespflegeeinrichtung. Im direkten Vergleich zum Vorjahr ist die teilstationäre Pflege um 4,5 Prozent gewachsen und zeigt ein deutlich stärkeres Wachstum als die ambulante und vollstationäre Pflege. Im Jahr 2024 wurden insgesamt 309 neue Tagespflegeeinrichtungen eröffnet, während im gleichen Zeitraum 116 Tagespflegeeinrichtungen geschlossen wurden. Im ersten Halbjahr 2025 wurden darüber hinaus weitere 118 neue Tagespflegen eröffnet. Geschlossen wurden im ersten Quartal hingegen 25 Tagespflegeeinrichtungen.

Es befinden sich insgesamt 218 neue Tagespflegeeinrichtungen im Bau und 465 weitere Standorte für Tagespflegen in Planung. Ähnlich wie bei den Alten- und Pflegeheimen ist der Markt der Tagespflege überwiegend freigemeinnützig geprägt.  Rund 54 Prozent aller Tagespflegeeinrichtungen befinden sich in freigemeinnütziger Trägerschaft, zu der insbesondere die großen Wohlfahrtsverbände wie Diakonie, Caritas oder DRK zählen. Tagespflegen kommunaler Träger machen nur rund 2,4 Prozent aller Tagespflegen aus, während private Träger rund 42,6 Prozent aller Einrichtungen stellen. Dennoch ist ein Großteil der größten Tagespflegeeinrichtungen in privater Trägerschaft, da insbesondere die freigemeinnützigen Träger eher kleinteilig strukturiert sind. Eine genaue Betrachtung des Marktes erhalten Sie mit jährlicher Aktualisierung in unserem Artikel Anzahl und Statistik der Tagespflegen.

Ebenso wie in der vollstationären Altenpflege befinden sich die meisten Tagespflegeeinrichtungen in den großen Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Bayern und Niedersachsen. Das Saarland, Hamburg und Bremen verzeichnen die wenigsten Tagespflegen.

Eine Übersicht der Versorgung nach Bundesland finden Sie im hier:

Pflegestatistik 2025 – Betreutes Wohnen

In Deutschland gibt es 8.074 betreute Wohnanlagen mit rund 331.346 betreuten Wohneinheiten. Dies entspricht einer durchschnittlichen Größe von 40,7 Wohneinheiten pro Anlage. m Vergleich zum Vorjahr ist das Segment des betreuten Wohnens um5 Prozent gewachsen und stellt im Vergleich zu den anderen Sektoren das größte Wachstum dar. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 161 Betreute Wohnanlagen neu eröffnet. Im ersten Halbjahr 2025 wurden bereits 43 weitere betreute Wohnanlagen neu eröffnet.

Es befinden sich derzeit 516 neue betreute Wohnanlagen im Bau und weitere 780 in Planung – auch ein Blick auf das Wachstum der Standorte von 2018 bis 2022 (17 Prozent) zeigt die Bedeutung dieses relativ neuen Pflegesegments. Eine genaue Betrachtung des Marktes erhalten Sie mit jährlicher Aktualisierung in unserem Artikel Anzahl und Statistik Betreutes Wohnen und Service Living.

Die meisten betreuten Wohnanlagen befinden sich in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Niedersachsen und Bayern.

Eine Übersicht der Versorgung nach Bundesland finden Sie im hier:

Pflegestatistik 2025 – Entwicklung der Pflegebedürftigen

Im Zuge der Alterung der Gesellschaft sind in Deutschland immer mehr Menschen von Pflegebedürftigkeit betroffen. Im Dezember 1999 gab es 2,02 Millionen Pflegebedürftige, im Dezember 2009 waren es 2,34 Millionen und im Dezember 2019 waren 4,13 Millionen Menschen pflegebedürftig im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes (SGB XI). Im Jahr 2021 steigt die Zahl der Pflegebedürftigen laut Destatis mit 4,96 Millionen sogar auf fast fünf Millionen. Im Jahr 2023 knackte die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland erstmals die 5 Millionen-Marke. Die Anzahl an Pflegebedürftigen lag Destatis zufolge bei 5,69 Mio. Pflegebedürftigen.

Ein Sondereffekt ergibt sich seit 2017 durch die Einführung des neuen, erweiterten Pflegebedürftigkeitsbegriffs. Dies führte zu einem überdurchschnittlichen Anstieg der Zahl der Pflegebedürftigen.

Pflegegrade 3 und 4 zeigen den größten Zuwachs

Ein Blick auf die Entwicklung der Pflegegrade zeigt für die Pflegegrade 3 und 4 mit 10 bzw. 7 Prozent den größten Zuwachs. Die Pflegegrade 1,2 und 5 hingegen verzeichnen im Vergleich zu 2021 Rückgänge. Laut amtlicher Statistik haben im Jahr 2023 14 Prozent weniger Pflegebedürftige den Pflegegrad 1. Einen Rückgang von jeweils zwei Prozent ist den Pflegegraden 2 und 5 zuzuschreiben.

Pflegegrade

Pflegestatistik 2025 – Altenpflege in Stadt und Land

Oben wurden bereits die verschiedenen Sektoren der Altenpflege in Deutschland vorgestellt – im Folgenden soll nun auch ein Überblick darüber gegeben werden, wie sich die Altenpflege in den verschiedenen Stadt- und Gemeindetypen darstellt. Dazu betrachten wir sowohl die Größe der einzelnen Sektoren als auch den Anteil der versorgten Pflegebedürftigen. Unterschieden wird zwischen Landgemeinden (weniger als 5.000 Einwohner), Kleinstädten (5.000 bis 19.999 Einwohner), Mittelstädten (20.000 bis 99.999 Einwohner) und Großstädten (ab 100.000 Einwohner).

Gerade im Vergleich der einzelnen Stadt- und Gemeindetypen wird deutlich, dass mit zunehmender Größe der Stadt die ambulante Pflege und das Betreute Wohnen eine immer wichtigere Rolle spielen. Während in Gemeinden mit weniger als 5.000 Einwohnern nur 6 Prozent aller professionell versorgten Pflegebedürftigen Betreutes Wohnen in Anspruch nehmen, sind es in Großstädten mir 12 Prozent doppelt so viele. Hingegen verlieren vollstationäre Pflegeheime und Tagespflegeeinrichtungen mit steigender Einwohnerzahl an Bedeutung.

  • Pflege Angebote Landgemeinden
  • Pflege Angebote Kleinstädte
  • Pflege Angebote Mittelstädte
  • Pflege Angebote Großstädte

Auch der Größenvergleich nach Stadt- und Gemeindetypen zeigt eine deutliche Entwicklung. Da in den Städten das Bauland eher knapp ist und weniger Standorte gebaut werden können, steigt die Zahl der verfügbaren Plätze pro Standort deutlich an. Während Pflegeheime in ländlichen Gemeinden mit 61 Plätzen noch deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 78 Plätzen liegen, haben sie diesen in Großstädten mit 93 Plätzen deutlich überschritten. Im Vergleich zu 2023 gibt es hier keine Veränderungen.

Auch das Betreute Wohnen wächst parallel zur steigenden Einwohnerzahl – liegt die durchschnittliche Größe in Landgemeinden noch bei 28 Wohneinheiten, steigt sie in Großstädten auf durchschnittlich 53 Wohneinheiten. Lediglich bei den Tagespflegeeinrichtungen ist ein leichtes Wachstum von 16 Plätzen in ländlichen Gemeinden auf bis zu 18 Plätze in Großstädten zu verzeichnen.

Eine Ausnahme stellen die Pflegedienste dar, die im Durchschnitt in Mittelstädten die meisten Patienten pro Pflegedienst betreuen (131). In Landgemeinden und Großstädten hingegen werden durchschnittlich 115 bzw. 111 Patienten von einem Pflegedienst betreut.

Unterschiede amtliche Statistik und Statistik von pflegemarkt.com

Laut amtlicher Pflegestatistik 2023 gibt es in Deutschland 16.505 Pflegeheime. Im Jahr 2023 waren es nach amtlicher Statistik noch etwa 2,5 Prozent weniger Standorte, insgesamt 16.100 Pflegeheime – das sind deutlich mehr als die 11.666 Pflegeheime, die in der Pflegedatenbank von pflegemarkt.com erfasst sind. Die große Diskrepanz ergibt sich aus der Vermischung von Tagespflegeeinrichtungen und Pflegeheimen in der amtlichen Statistik – von denen es nach aktuellem Stand der Pflegedatenbank rund 7.141 gibt – was nach Berechnung der amtlichen Pflegestatistik eine Gesamtzahl von 18.807 Einrichtungen ergeben würde.

Wachstum der Pflegeheime nach amtlicher Statistik rückläufig

Zwar findet sich in der amtlichen Pflegestatistik auch die Unterposition „Pflegeheime mit vollstationärer Dauerpflege“, was dem landläufigen Begriff „Pflegeheim“ entspricht, doch auch hier weist die amtliche Statistik nur 11.250 Pflegeheime aus. In der vorangegangenen Pflegestatistik 2021 waren es noch 11.358. Dies entspricht einem Rückgang von etwa einem Prozent.

Rund 2,2 Millionen ambulante Patienten

Ähnliche Abweichungen zeigen sich im Bereich der ambulanten Dienste – hier werden in der amtlichen Statistik nur die Pflegebedürftigen berücksichtigt, die von ambulanten Pflegediensten mit den Pflegegraden 1 bis 5 versorgt werden. Selbstzahler und Pflegebedürftige ohne Pflegestufe, die dennoch von ambulanten Pflegediensten versorgt werden, bleiben unberücksichtigt. Auf Basis der aktuellen MD-Berichte, die einmal jährlich die Pflegedienste besuchen und auch die Anzahl der versorgten Patienten zum Stichtag dokumentieren, versorgen die laut Pflegedatenbank rund 17.976 Pflegedienste derzeit rund 2,2 Millionen Patienten. Gerade im Bereich der ambulanten Pflege ist aufgrund der schnellen Marktbewegungen und der vielen Neugründungen und Schließungen eine monatliche Aktualisierung mit begleitenden tagesaktuellen Recherchen von großer Bedeutung, um den Markt vollständig abzubilden. Die in der amtlichen Pflegestatistik ausgewiesenen 15.549 ambulanten Dienste betreuen nur 1.100.672 Patienten – rund 50 Prozent der versorgten Patienten werden also in den offiziellen Zahlen nicht erfasst.