Nach der Statistik der Baujahre der Pflegeheime in den 10 größten deutschen Städten schließt sich nun die Analyse der Betreiberstrukturen in den 10 größten deutschen Städten der Betrachtung von Deutschlands Metropolen an.
Insgesamt wurden mehr als 1.000 Pflegeheime in den 10 größten deutschen Städten im Bezug auf ihre Betreiberzugehörigkeit analysiert, um tiefergehende Informationen über die Struktur der Pflege in dem jeweiligen Bereich zu erfahren.

Auffällig zeigte sich hierbei, dass in 7 der 10 Städte gemeinnützige Betreiber deutlich überpräsentiert waren – insgesamt wurden oftmals deutlich über die Hälfte aller Pflegeheime nur von gemeinnützigen Betreibern zur Verfügung gestellt – auch kommunale Anbieter zeigten, im Vergleich zum restlichen Bundesschnitt eine starke Repräsentation (im Schnitt stellten wurden rund 6 Prozent der Pflegeheime in den 10 größten Städten von kommunalen Anbietern betrieben, im Bundesschnitt sind es weniger als 4 Prozent).
Den deutlich größten Anteil an kommunalen Pflegeheimen zeigen dabei München (17 Prozent), Stuttgart (15 Prozent) und Leipzig (14 Prozent). Insbesondere München und Leipzig fallen auch mit einem sehr niedrigen Anteil privater Pflegeheime und einem deutlich erhöhten Anteil gemeinnütziger Pflegeheime auf.
Den größten prozentualen Anteil gemeinnütziger Anbieter wird dabei in Köln (85,7 Prozent) und Stuttgart (80 Prozent) offenbar – doch auch in Düsseldorf und Essen werden mehr als 70 Prozent der Heime von gemeinnützigen Anbietern betrieben. Zum Vergleich: Im Bundesschnitt sind es etwa 53 Prozent.
Größte Betreiber in Deutschlands Metropolen
wdt_ID | Stadt | EW | Rang 1 | Rang 2 | Rang 3 | gemeinnützig | kommunal | privat |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | Berlin | 3,600,000 | Johannesstift Diakonie | Vivantes | DOMICIL | 41% | 7% | 53% |
2 | Hamburg | 1,800,000 | Diakonisches Werk Hamburg | Deutsche Wohnen | Frank Wagner Holding | 48% | 0% | 52% |
3 | München | 1,500,000 | MÜNCHENSTIFT | AWO München | Caritasverband der Erzdiözese München und Freising | 62% | 17% | 22% |
4 | Köln | 1,080,000 | Sozial-Betriebe-Köln | Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria | Johanniter GmbH | 86% | 2% | 12% |
5 | Frankfurt a.M. | 763,380 | Frankfurter Verband für Alten- und Behindertenhilfe e.V. | AGAPLESION gAG | Evangelischer Verein für Innere Mission | 64% | 4% | 33% |
6 | Stuttgart | 635,911 | BruderhausDiakonie | leben&wohnen | Stiftung Evangelische Altenheimat | 80% | 15% | 5% |
7 | Düsseldorf | 621,877 | Caritasverband für die Stadt Düsseldorf e.V. | Diakonie Düsseldorf | DRK Düsseldorf | 75% | 0% | 25% |
8 | Leipzig | 593,145 | Stadt Leipzig | Diakonie Leipzig | Senioren- und Sozialzentrum gGmbH Sachsen-West | 35% | 14% | 51% |
9 | Dortmund | 588,250 | Alloheim Senioren-Residenzen SE | Städt. Seniorenheime Dortmund | Caritasverband Dortmund | 57% | 2% | 41% |
10 | Essen | 582,760 | GSB KG | Contilia GmbH | GSE gGmbH | 72% | 0% | 28% |
Stadt | EW | Rang 1 | Rang 2 | Rang 3 | gemeinnützig | kommunal | privat |
Bei Betrachtung der drei größten Pflegeheimbetreiber in der jeweiligen Stadt fällt deutlich auf, dass sich fast ohne Ausnahme nur gemeinnützige Anbieter auf den obersten drei Treppchen befinden, welche in der Regel zu regionalen Ausprägungen der Wohlfahrtsverbände gehören.
Deutliche Ausnahme bilden hier Dortmund – dort ist die Alloheim Seniorenresidenzen GmbH der größte Betreiber vor Ort – auch in Hamburg sind mit der Deutsche Wohnen und der Frank Wagner Holding zwei private Betreiber in den Top 3 vertreten. Auch in Essen sind vermehrt private Anbieter auf dem Treppchen und in der Landeshauptstadt Berlin findet die DOMICIL zumindest auf Rang 3 der größten Betreiber vor Ort statt. Zur Auswertung der stärksten Betreiber vor Ort wurde die Anzahl der Pflegeheime für die Auswertung genommen.
Insgesamt zeigt sich in der Auswertung, dass gerade in den Metropolen weiterhin gemeinnützige und vor allem auch kommunale Anbieter für die Erbringung der vollstationären Pflegeleistungen vor Ort entscheidend sind. Eine Ausprägung, die sich bei einer großflächigeren Betrachtung der Pflege jedoch nicht auf Bundeslandebene potenzieren lässt, wie unsere Analyse der Stationäre Marktführer in den Bundesländern aufzeigt.
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