Immer mehr Menschen werden pflegebedürftig – zur Einordnung der Pflegebedürftigkeit helfen dabei die Pflegegrade 1 bis 5, die auch die Höhe der finanziellen Zuschüsse von Seiten der Pflegekasse festlegt. Eine Übersicht über die Verteilung der Pflegegrade und der allgemeinen Verteilung der Pflegebedürftigkeit ermöglicht dabei die Analyse des Pflegegradrechners von Pflegemarkt.com

Inhaltsverzeichnis:

Amtliche Zahlen

    Vor der Auswertung der Ergebnisse des Pflegegradrechners und deren Verteilung lohnt sich dabei ein Blick auf die amtlichen Zahlen. Laut der Pflegestatistik 2019 verteilt sich die Anzahl der Pflegebedürftigen mit Pflegegrad wie folgt:

    Auswertung Pflegegrade - Amtliche Statistik

    • 7,2 Prozent aller Pflegebedürftigen mit Pflegegrad haben Pflegegrad 1: 298.117
    • 43,5 Prozent aller Pflegebedürftigen mit Pflegegrad haben Pflegegrad 2: 1.796.006
    • 29,5 Prozent aller Pflegebedürftigen mit Pflegegrad haben Pflegegrad 3: 1.215.758
    • 13,9 Prozent aller Pflegebedürftigen mit Pflegegrad haben Pflegegrad 4: 573.145
    • 5,9 Prozent aller Pflegebedürftigen mit Pflegegrad haben Pflegegrad 5: 241.643

    Ein Vergleich mit den Ergebnissen der Pflegegradberechnung durch den Pflegegradrechner zeigt hierbei eine ähnliche Verteilung der Pflegegrade.

    Auswertung Pflegegrade - Ergebnis Pflegegradrechner

    Verteilung der Nutzergruppen

    Auswertung Pflegegrade - Nutzerverteilung Pflegegradrechner

    Für einen ersten Überblick wurde dabei der Zeitraum von Juli 2020 bis Juni 2021 betrachtet – in welchem rund 80.000 Nutzer den Online-Pflegegradrechner nutzten – rund 43 Prozent rechneten dabei den Pflegegrad bis zum Ende durch – hierfür wurden durchschnittlich 11 Minuten benötigt.

    Auswertung Pflegegrade - Altersverteilung Pflegegradrechner

    Um ein besseres Verständnis für die Nutzer des Pflegegradrechners zu bekommen, wurden die Nutzerdaten ausgewertet – rund 58 Prozent der Nutzer waren weiblich, die meisten davon zwischen 25 bis 34 Jahren alt. Während die Nutzung des Online-Tools bei den Frauen mit zunehmendem Altem dabei merklich abnahm, verteilt sich die Altersstruktur bei den männlichen Nutzern jenseits der 34 deutlich gleichmäßiger.

    Auswertung Pflegegrade - Verteilung Nutzung Pflegegradrechner

    Nur wenige Nutzer sind nicht für einen Pflegegrad berechtigt

    Bei der Analyse der Ergebnisse zeigt sich, dass der größte Teil der Nutzer die Berechtigung für einen Pflegegrad aufwiesen; gerade einmal 6,2 Prozent aller Ergebnisse aus dem Pflegegradrechner waren ohne positives Ergebnis für eine Pflegegrad-Einstufung. Besonders häufig wurden indes Pflegegrad 2 und 3 ermittelt. Viele Nutzer sind damit verstärkt auf professionelle Pflege angewiesen.

    Um ein noch besseres Bild der Pflegebedürftigkeit zu erhalten, wurde zudem die erreichte Punktzahl in den einzelnen Pflegegraden betrachtet – hier zeigt sich, dass gerade in den Pflegegraden 1 und 2 ein großer Teil der Einstufungen relativ nahe am nächsthöheren Pflegegrad gelegen sind. Eine Verteilung, die jedoch mit steigendem Pflegegrad immer weiter abnimmt. Letztlich ist sogar ein Viertel jener Nutzer, die noch nicht berechtigt sind, einen Pflegegrad zu erhalten nicht mehr weit von eben jenem Punkt entfernt.

    Auswertung Pflegegrade - Einordnung Abstufung und Aufstufung

    Somit zeigt sich ein gesteigerter Bedarf an professioneller Pflege, sowie die gute Selbsteinschätzung der Nutzer, welche einen Pflegegrad benötigen.

    Um eine noch genauere Auswertung zu erhalten, wurden daher tiefergehende Daten aus dem Jahr 2018 zu Rate gezogen, die ein deutlich komplexeres Bild zeichnen.

    Antworten innerhalb der Module

    Im Folgenden erhalten Sie einen strukturieren Überblick über die Verteilung der Antworten innerhalb der Module des Pflegegradrechners.

    • Modul 1 – Mobilität
    • Modul 2 – Kognitive und kommunikative Fähigkeiten
    • Modul 3 – Verhaltensweisen und psychologische Problemlagen
    • Modul 4 – Selbstversorgung
    • Modul 5 – Bewältigung von und selbstständiger Umgang mit krankheits- oder therapiebedingten Anforderungen und Belastungen
    • Modul 6 – Gestaltung des Alltagslebens und sozialer Kontakte

    Hierbei zeigen sich zuweilen zwischen den Fragen deutlich unterschiedliche Ausprägungen, die auf die Verteilung der Tätigkeiten hinweist, bei denen im Besonderen eine Hilfestellung seitens der professionellen Pflege benötigt wird.

    Auswertung Pflegegrade - Modul 1

    Auswertung Pflegegrade - Modul 2

    Auswertung Pflegegrade - Modul 3

    Auswertung Pflegegrade - Modul 4

    Auswertung Pflegegrade - Modul 5

    Auswertung Pflegegrade - Modul 6