Letztes Update: 27.10.2025
Aktuell gibt es in Deutschland rund 4.781 Wohngruppen, in denen etwa 47.771 Plätze zur Pflege Angeboten werden. Damit werden in einer Pflege-Wohngruppe durchschnittlich 10 Plätze angeboten. Der Bereich der Wohngruppen ist dabei dreigeteilt – 25,7 Prozent aller Wohngruppenstandorte bieten Angebote in der Intensivpflege, an 33,1 Prozent aller Standorte haben indes einen Fokus auf die Demenzpflege. Die restlichen 41,2 Prozent haben sich auf andere Pflegearten spezialisiert, oder sind klassische Senioren-Wohngruppen ohne weitere Spezialisierung.
Inhaltsverzeichnis:
Definition Wohngruppe
In dieser Analyse werden vor allen Dingen die trägerinitiierten Wohngruppen analysiert, welche zur teilstationären Pflege gehören. Die größten Betreiber in diesem Segment legen ihren Fokus dabei vor allem auf die Spezialisierung der Intensivpflege.
Die Pflege-Wohngemeinschaften sind dabei vom betreuten Wohnen abzugrenzen. In Wohngruppen nehmen mehrere Bewohner einer Wohngemeinschaft gemeinschaftliche Leistungen von ambulanten Pflegediensten oder Einzelpflegekräften in Anspruch. Anders als im Betreuten Wohnen teilen sich die BewohnerInnen eine Wohneinheit und zugehörige Gemeinschaftsflächen. Insgesamt zeigt sich im Bereich der ambulanten Wohngruppen ein sehr deutliches Standortwachstum. Waren Ende 2019 noch rund 2.350 Wohngruppen aktiv, konnten Ende 2020 bereits 3.000 Wohngruppen in der Datenbank verzeichnet werden. Zudem befinden sich zum Zeitpunkt dieser Analyse, im Oktober 2025 rund 598 weitere Wohngruppen bereits in der Bau- oder in der Planungsphase.
Wohngruppen vor allem in privater Hand
Im Gegensatz zur vollstationären Pflege ist das Segment der Wohngruppen vor allem Dingen von privaten Betreibern initiiert. Insgesamt werden rund 67 Prozent aller Wohngruppen von privaten Trägern betrieben – gemeinnützige Anbieter stellen etwa 30 Prozent aller Wohngruppen. Kommunale Anbieter fallen kaum ins Gewicht. Diese klare Gewichtung liegt nicht zuletzt an dem Fokus vieler privater Betreiber auf den Bereich der außerklinischen Intensivpflege, die nicht zuletzt immerhin rund ein Drittel des Marktes ausmacht – gemeinnützige Anbieter sind im Bereich der außerklinischen Intensivpflege kaum vertreten.
Wenngleich auch die starke Positionierung privater Betreiber in beinahe durchgehend allen Bundesländern zu verzeichnen ist, gibt es doch einige wenige Ausnahmen – so teilen sich in Baden-Württemberg und Bremen private und gemeinnützige Träger den Betrieb von Wohngruppen beinahe gleichmäßig. Im Saarland befinden sich sogar 90 Prozent der Standorte in privater Trägerschaft, in Brandenburg sind es 86 Prozent. In Hamburg hingegen dominieren mit 66 Prozent die gemeinnützigen Betreiber den Markt der Wohngruppen.
Gemeinnützige Betreiber vor allem in Großstädten vertreten
Zudem ist die Verteilung der Trägerart im Segment der Wohngruppen auch vom Stadttyp und der Umgebung abhängig – stellen in Landgemeinden (unter 5.000 Einwohner) und Dörfern (5.000 – 10.000 Einwohner) die privaten Anbieter noch mehr als 72 bzw. 68 Prozent der dortigen Wohngruppen, nimmt die Verteilung mit steigender Einwohnerzahl zu Gunsten der gemeinnützigen Betreiber zu. Jedoch dominieren die privaten Betreiber mit 69 Prozent auch die Wohngruppen in den Großstädten, anders als beispielsweise in den Sektoren Tagespflege und Pflegeheime.
Auch mit Blick auf die im Bau und in Planung befindlichen Wohngruppen zeigen sich private Anbieter weiterhin als tonangebend – 68 Prozent aller aktuell entstehenden Wohngruppen sollen später von privaten Betreibern betrieben werden. Nur 24 Prozent aller Wohngruppen sind für gemeinnützige Betreiber vorgesehen – die restlichen 8 Prozent der Wohngruppen liegen in kommunaler Hand.



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