Die Palliativpflege hat in den letzten Jahren in Deutschland stark an Bedeutung gewonnen, da sie eine umfassende Versorgung von schwerkranken und sterbenden Menschen sicherstellt. Ein wichtiger Bestandteil der Palliativversorgung ist die ambulante Palliativpflege, die eine Betreuung und Unterstützung in der häuslichen Umgebung ermöglicht. In diesem Fachartikel wird die Anzahl und Statistik der ambulanten Palliativpflege in Deutschland untersucht. Dabei werden aktuelle Zahlen und Entwicklungen der ambulanten Palliativpflege dargestellt und analysiert.


Inhaltsverzeichnis:

  • Rund 1.500 Pflegedienste in der Palliativpflege
  • Großteil der Palliativpflege von privaten Anbietern
  • Gute Versorgung mit ambulanter Palliativpflege in Schleswig-Holstein
  • Palliative Pflege bezeichnet die ganzheitliche Betreuung und Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen mit dem Ziel, ihre Lebensqualität zu erhalten und zu verbessern und ihnen ein menschenwürdiges Leben bis zum Tod zu ermöglichen. Dabei werden körperliche, psychische, soziale und spirituelle Bedürfnisse berücksichtigt und individuell auf die Bedürfnisse der betroffenen Patientinnen und Patienten abgestimmt. Ziel der Palliativpflege ist es, Symptome zu lindern, Schmerzen zu mindern, Ängste und Sorgen zu nehmen und die Betroffenen in ihrer letzten Lebensphase bestmöglich zu begleiten. Die Palliativversorgung kann sowohl stationär in Hospizen oder Palliativstationen als auch ambulant in der häuslichen Umgebung erfolgen.

    Rund 1.500 Pflegedienste in der Palliativpflege

    Für die häusliche Versorgung sind ambulante Pflegedienste zuständig: Insgesamt bieten in Deutschland 1.497 Pflegedienste Palliativpflege an. Dies entspricht einem Anteil von 8,7 Prozent aller Pflegedienste (ca. 17.150). Seit 2007 gibt es einen gesetzlichen Anspruch auf die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV). Diese hat zum Ziel, die Lebensqualität und Selbstbestimmung von Menschen mit einer fortgeschrittenen, lebensbegrenzenden Erkrankung so weit wie möglich zu erhalten und ihnen ein menschenwürdiges Leben zu Hause, in stationären Pflegeeinrichtungen oder in Hospizen zu ermöglichen.

    Großteil der Palliativpflege von privaten Anbietern

    Dabei liegt der Anteil der privaten Pflegedienste mit Angeboten der Palliativpflege bei 66,6 Prozent – freigemeinnützige Anbieter stellen 32,7 Prozent der Pflegedienste mit Angeboten der Palliativpflege – kommunale Anbieter sind mit 0,7 Prozent zu vernachlässigen. Diese Verteilung entspricht in etwa der Gesamtverteilung aller Pflegedienste in Deutschland, auch wenn die freigemeinnützigen Anbieter im Bereich der Palliativpflege leicht überrepräsentiert sind – sie stellen nur 29,3 Prozent aller Standorte aller Pflegedienste.

    Gute Versorgung mit ambulanter Palliativpflege in Schleswig-Holstein

    Betrachtet man die Versorgungsstruktur in der ambulanten Palliativpflege nach Bundesländern, zeigen sich jedoch deutliche Unterschiede: Vor allem in Schleswig-Holstein liegt der Anteil der Pflegedienste, die Palliativpflege anbieten, bei 17,7 Prozent aller Pflegedienste. Auch in Niedersachsen (15,7 Prozent) und Sachsen-Anhalt (12,8 Prozent) gibt es prozentual besonders viele Pflegedienste, die Palliativpflege anbieten.

    Schlusslichter sind dagegen Hessen (5,7 Prozent), Thüringen (5,1 Prozent) und Berlin (4,5 Prozent) – hier ist der Markt für ambulante Palliativpflege noch deutlich ausbaufähig.