Die 15 größten Betreiber von ambulanten und stationären Reha-Einrichtungen in Deutschland betreiben zusammen über 350 Reha-Zentren mit über 30.000 Betten. Spitzenreiter unter den Betreibern ist die Rentenversicherung selbst. Konsolidiert sind es 55 Einrichtungen, die von den Rentenversicherungen des Landes oder des Bundes betrieben werden. Die AHG – Allgemeine Hospitalgesellschaft AG und die MEDIAN Kliniken GmbH, liegen knapp dahinter gleich auf. Der Anteil der gemeinnützigen Träger in der Liste der größten 15 Reha-Einrichtungen ist kleiner als in vergleichbaren Märkten im Gesundheitsmarkt. Mit fast 30 Prozent Marktanteil nehmen die 15 führenden Unternehmen einen erheblichen des Gesamtmarktes ein.
Liste der größten stationären und ambulanten Rehabilitationseinrichtungen
Wiedereingliederung als Teilsegment stationärer Rehabilitation
Ein Teilbereich des stationären Reha-Marktes ist das Segment der Wiedereingliederung, beispielsweise im Anschluss an eine psychische Erkrankung. Neben klassischen Rehabilitationseinrichtungen finden sich auch in Krankenhäusern, Kurkliniken und speziellen Wohnheimen entsprechende Angebote für die sozialtherapeutische Betreuung und Wiedereingliederung. Ausschlaggebend sind die behandelten Indikationen der Einrichtungen. In Deutschland gibt es aktuell rund 1.200 Einrichtungen, deren Fokus auf der Behandlung psychisch erkrankter Menschen liegt, davon rund die Hälfte aus dem Segment klassischer Rehakliniken. Einschlägige Diagnosen hierfür sind unter anderen Depressionen, Burn-Out- und Suchterkrankungen. Der Großteil dieser Einrichtungen wird durch gemeinnützige und kommunale Träger betrieben, nur rund 35 Prozent der Einrichtungen für Wiedereingliederung sind privatwirtschaftlich organisiert. Die andere Hälfte setzt sich insbesondere aus speziellen Wohnheimen und Wohngruppen für psychisch Kranke, psychiatrischen Einrichtungen und Fachabteilungen in Krankenhäusern sowie Kurkliniken zusammen. Insgesamt stehen in der stationären Versorgung und Wiedereingliederung rund 40.000 Plätze zu Verfügung.
Ähnlich der generellen Marktsituation im Reha-Markt zählen auch in der Wiedereingliederung die zum niederländischen Finanzinvestor gehörenden MEDIAN Kliniken, die AHG Allgemeine Hospitalgesellschaft AG sowie die HELIOS Kliniken GmbH zu den Marktführern.
Rehakliniken im Belegungsmanagement der außerklinischen Intensivpflege
Ein weiteres Segment des Marktes der stationären und teilstationären Rehabilitation bilden Einrichtungen mit Behandlungsfällen in der Neurologie und Pneumologie, sowie der Pädiatrie und Kinderheilkunde. Insbesondere im Belegungsmanagement stationärer und ambulanter Versorger in der außerklinischen Intensivpflege spielen diese Einrichtungen eine zentrale Rolle. Bundesweit stehen in 50 Rehabilitationseinrichtungen etwa 3.000 Plätze für die Behandlung von Lungenerkrankungen (Pneumologie) zur Verfügung, an 145 Standorten gibt es 16.500 Betten für neurologische Erkrankungen. Während die Mehrheit dieser Einrichtungen multiple Angebote zur Verfügung stellt und Krankheitsbilder unterschiedlicher Segmente rehabilitiert, gibt es einige Häuser mit starker Spezialisierung. So gibt es über 40 Einrichtungen deren Fokus ausschließlich auf die Rehabilitation neurologischer Erkrankungen und zehn Kliniken mit dem Schwerpunkt Pneumologie liegt, rund 5.600 Plätze stehen in diesen Häusern zur Verfügung. Im Segment der pädiatrischen Rehabilitation und Kinderheilkunde besteht das Angebot aus bundesweit rund 40 Einrichtungen mit knapp 5.000 stationären Pflegeplätzen.
Überblick stationärer Reha-Markt
Die Gesamtanzahl der stationären Einrichtungen in Deutschland beträgt ca. 1.150 Zentren, mit einer durchschnittlichen Bettenanzahl von 143 Betten. Insgesamt liegt das Marktvolumen in 2015 bei über 165.000 Betten in den teilstationären und stationären Einrichtungen. Die Anzahl der Reha-Einrichtungen in Deutschland ist leicht rückläufig, im bundesdurchschnitt ist die Zahl um 0,5 Prozent gesunken. Gleichermaßen ist die Anzahl der Betten im bundesschnitt ebenfalls leicht rückläufig. Ausnahme ist Hamburg, mit einem Anstieg von über 24 Prozent.
Auslastung und Verweildauer in stationären Reha-Einrichtungen
Die Auslastung der Reha-Einrichtungen lag in 2015 bei rund 84 Prozent, wobei teilweise starke Schwankungen zwischen den Bundesländern vorliegen. Thüringen liegt mit einer Auslastung von 78 Prozent auf dem letzten Platz. Spitzenreiter sind die Länder Berlin und Brandenburg mit über 90 Prozent Auslastung. Die durchschnittliche Verweildauer in den Einrichtungen beträgt 27 Tage. Schleswig-Holstein liegt mit einer durchschnittlichen Verweildauer von 23 Tage am Ende des Ranking. Hamburg mit über 40 Tagen und Bremen mit 32 führen die Statistik an.
Entwicklung und Marktanteil der ambulanten Reha-Einrichtungen
Die Unterscheidung zwischen stationärer und ambulanter Reha-Einrichtung ist sehr schwer, da teilweise fließende Übergänge an Standorten und innerhalb der Gruppen oder Konzerne vorliegen. Die Datenauswertung der Branchendaten Reha lässt auf 369 Einrichtungen schließen, die mindestens auch ambulanten Leistungen anbieten. Dies ist ein Anteil am gesamten Markt von 24 Prozent. Der Anteil bei den 15 größten Reha-Einrichtungen liegt bei 42 Prozent, was darauf schließen lässt, dass ein ambulantes Reha-Angebot eine gute Ergänzung zu stationären Services darstellt.
Der Marktanteil der ambulanten Rehabilitation wächst laut Branchenkennern und das Tätigkeitsfeld der ambulante Reha erweitert sich auf Prävention- und Vorsorgemaßnahmen im Verbund mit Arbeitgebern. Kleine ambulante Reha- Einrichtungen bewegen sich auf 1.000 – 2.000 Quadratmetern, wobei größere Reha-Zentren bis zu 3.000 Quadratmetern nutzen. Ein Trend in der Branche ist die Einrichtung von Therapiebädern und die Erweiterung privater Leistungen im Rahmen von hochwertigen Fitnessangeboten. Durchschnittlich arbeiten in den ambulanten Reha-Einrichtungen zwischen 50-100 Mitarbeitern.
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