Die Azurit Rohr GmbH (Rang 7 der Top 30 Pflegeheimbetreiber 2019) hat ihren Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2017 veröffentlicht.

Die in die Konsolidierung einbezogenen Abschlüsse der Tochterunternehmen wurden entsprechend den gesetzlichen Vorschriften einheitlich nach den bei der Mutter, der AZURIT Rohr GmbH Natürlich Leben im Alter geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt.

Der Konzernabschluss wurde auf den Abschlussstichtag des Mutterunternehmens erstellt.

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Die Azurit Rohr GmbH konnte ihren Gewinn auch 2017 weiter steigern.

Azurit Rohr: Geschäftsverlauf

“Der AZURIT Konzern ist im Berichtsjahr durch verschiedene Übertragungen von Geschäftsanteilen der Konzerngesellschaften entstanden. In den Konzernabschluss der AZURIT Rohr GmbH wurden durch Vollkonsolidierung die sechs Tochterunternehmen AZURIT Catering GmbH, AZURIT Quedlinburg GmbH, AZURIT Passau GmbH, AZURIT natürlich leben im Alter GmbH, AZURIT Deutschland GmbH (jeweils 100 % Anteil am Kapital) und die AZURIT Consult GmbH (50,1 %) einbezogen. Konzernjahresabschluss und Konzernlagebericht waren erstmalig zum 31.12.2017 aufzustellen, so dass ein Vorjahresvergleich für das Berichtsjahr noch nicht möglich ist und erstmals für den Jahresabschluss des darauffolgenden Geschäftsjahres durchgeführt werden kann. Der Konzern ist mit Wirkung zum 22.08.2017 entstanden, so dass der Konzernjahresabschluss nur für das Rumpfgeschäftsjahr vom 22.08.2017 bis 31.12.2017 aufzustellen war.

Mit unseren Erläuterungen zum Geschäftsverlauf beziehen wir uns auf die ganzjährige Betrachtung der Konzerngesellschaften. Die Geschäftsentwicklung des Konzerns fiel im abgelaufenen Geschäftsjahr unter den schwierigen Arbeitsmarktbedingungen noch zufriedenstellend aus. Die durchschnittlich 5.491 zur Verfügung stehenden stationären Plätze und Wohnungen waren im Geschäftsjahr zu 85,9 % ausgelastet, einschließlich der verschiedenen Anlaufeinrichtungen, die sich im Berichtsjahr noch in der Erstbelegungsphase befanden.

Im Berichtsjahr erfolgten die Neueröffnungen der Seniorenzentren in Hartmannsdorf und Kamenz mit zusammen 239 vollstationären Plätzen. Unter Berücksichtigung kleinerer Kapazitätsanpassungen bei einzelnen Häusern, entweder wegen dauerhafter Strukturänderungen oder übergangsweise im Rahmen von baulichen Maßnahmen, verfügt die Gesellschaft am Bilanzstichtag über insgesamt 5.720 stationäre Pflegeplätze und Wohnungen. Die durchschnittliche Kapazität des Jahres betrug 5.672 Pflegeplätze und Wohnungen. Bei einer durchschnittlichen Auslastung von 85,9 %, einschließlich aller Anlaufeinrichtungen, ergab sich die pflegerische Gesamtleistung der Gesellschaft von rund 1,78 Mio. Berechnungstagen.

Wie in Vorjahren bestätigt sich die sukzessive Entwicklung der Konzerngesellschaften im Rahmen des organischen Wachstums. Die etablierten Häuser des Unternehmens weisen Auslastungen von 90 % und mehr auf. Die Ausnahmen betreffen zumeist Häuser, in denen entweder Umbau- und Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden, oder die von einem akuten Personalmangel betroffen waren. Das erstmalige Erreichen einer weitgehenden Vollbelegung dauert bei Neueröffnungen inzwischen wesentlich länger als noch vor einigen Jahren, worauf sich unsere Gesellschaft entsprechend einstellt und vorbereitet. Die längere Erstbelegung resultiert nicht etwa aus einem Mangel an Nachfrage, welche auf Grund der demographischen Entwicklung zunimmt und weiter zunehmen wird, sondern ist Ausdruck einer allgemein veränderten Bewohnerstruktur in deutschen Seniorenpflegeheimen. Das Lebensalter der neu einziehenden Bewohner wird sukzessive immer höher, wodurch die durchschnittliche Verweildauer stetig sinkt. Zudem kann im Laufe der letzten Jahre eine Zunahme der Nachfrage nach Kurzzeit- und Verhinderungspflegen verzeichnet werden, die häufig erst nach mehrmaliger Inanspruchnahme zu einer Dauerpflege werden. Die Vielzahl der hiermit verbundenen Aufnahmen und Entlassungen verlängern ebenso die Erstbelegung neuer Häuser.

Das Berichtsjahr schließt mit einem Jahresüberschuss nach Steuern in Höhe von TEUR 5.104,4, wenn die konsolidierten Ergebnisse der Konzerngesellschaften ganzjährig betrachtet werden. Auf das Rumpfgeschäftsjahr des Konzerns in 2017 entfallen hiervon TEUR 1.509,8. “

Die Azurit Rohr GmbH verfügt über rund 5.500 vollstationäre Pflegeplätze.

Prognosebericht

“Demographische Entwicklung und medizinischer Fortschritt sind die wesentlichen Gründe, dass auch für die kommenden Jahre ein stetiger Anstieg der Nachfrage nach Pflegedienstleistungen prognostiziert wird. Dies wiederum ist Grundlage für die weitere positive Entwicklung unseres Unternehmens.

Mit steigenden Unternehmenskapazitäten und steigender Auslastung wird auch die Gesamtleistung des Unternehmens steigen. Im August 2018 waren 5.748 Pflege- und Wohneinheiten durchschnittlich zu 83,0 % ausgelastet, einschließlich aller Anlaufeinrichtungen und Neueröffnungen. Mit der fortschreitenden Auslastung der Anlaufeinrichtungen und einer soliden Entwicklung der etablierten Häuser wird die Gesamtleistung der Gesellschaft im laufenden Geschäftsjahr entsprechend weiter steigen.

Das Konzernergebnis wird im Jahr 2018 voraussichtlich aber niedriger ausfallen als im Berichtsjahr 2017. Das ist zum einen auf die Anlaufeinrichtungen, im Wesentlichen aber auf den sich fortsetzenden und verstärkenden Sondereffekt aus der Inanspruchnahme von Leasingkräften zurückzuführen. Wie wir bereits ausgeführt hatten, rechnen wir erst im Jahr 2019 mit einer spürbaren positiven Wirkung der ergriffenen Maßnahmen zur Akquisition von Pflegefachkräften. Inzwischen wird auch jeder Personalengpass daraufhin geprüft, wie mit ihm umgegangen wird. Einen ganzen Wohnbereich neu zu eröffnen oder auch Neuaufnahmen im Allgemeinen sind betriebswirtschaftlich nur dann zu verantworten, wenn die Pflegeleistungen ohne Leasingkräfte, also ausschließlich mit eigenen Dauerarbeitskräften erbracht werden können. Der isolierte Deckungsbeitrag aus der Leistung einer jeden Leasingkraft ist angesichts der bis zu dreifachen Lohnkosten hoch negativ.

Die Investitionstätigkeit des Unternehmens wird sich im laufenden Geschäftsjahr im Wesentlichen auf die Ausstattung unserer neuen Pflegeeinrichtungen sowie die Modernisierung der Bestandseinrichtungen konzentrieren. Auch im laufenden Geschäftsjahr finden wesentliche Instandhaltungsmaßnahmen an einigen Seniorenzentren statt, die, soweit sie nicht zu bilanzieren sind, das Ergebnis belasten werden.

Bestandsgefährdende wirtschaftliche und rechtliche Risiken sowie sonstige Risiken mit besonderem Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sind darüber hinaus nicht erkennbar. “

(Quelle: Konzernabschluss Azurit Rohr 2017)