10.06.2025 – Kenbi Akademie eigenständig unter neuer Geschäftsführung

Die Kenbi Akademie stellt sich neu auf: Seit dem 1. Juni agiert sie als  eigenständiges Unternehmen unter der Geschäftsführung von Clemens Raemy. Was einst
als internes Projekt innerhalb der Kenbi GmbH begann, entwickelt sich nun zu einer unabhängigen Bildungsplattform mit klarem Fokus auf zertifizierte Weiterbildung für Pflegekräfte.

„Ich bin beeindruckt, wie stark die Akademie in nur eineinhalb Jahren gewachsen ist. Dass wir jetzt als eigenständiges Unternehmen neu starten, ist eine große Herausforderung – aber vor allem eine große Chance“, sagt Geschäftsführer Clemens Raemy.

Mit dem Neustart als Kenbi Akademie GmbH übernimmt Raemy das gesamte Akademie-Team, alle bestehenden Kurse sowie sämtliche Zertifizierungen. Die klare
Botschaft: Für Nutzer:innen bleibt alles wie gewohnt – von der Telefonnummer über die Lernplattform bis hin zu den bekannten Ansprechpartner:innen.

In den kommenden Wochen erweitert die Akademie ihr Kursangebot gezielt: Zertifizierte Programme wie Praxisanleiter und Qualitätsmanager stehen kurz vor dem Start. Ergänzt wird das durch eine interaktive Lösung, die Lernende dabei unterstützt, Fachinhalte noch besser in ihren Berufsalltag zu übertragen.

(Pressemitteilung Kenbi)

05.06.2025 – Pflegewerk übernimmt Kenbi Standorte in Brandenburg und Sachsen-Anhalt

Die Pflegewerk-Gruppe mit Sitz in Berlin hat indes alle Kenbi-Pflegestützpunkte, -Wohngruppen sowie -Tagespflegen in Brandenburg und Sachsen-Anhalt übernommen. Nachdem der Gläubigerausschuss seine Zustimmung erklärt hat, tritt die Übernahme rückwirkend zum 1. Juni in Kraft. „Mit der Übernahme haben die Kenbi-Einrichtungen in Brandenburg und Sachsen-Anhalt eine Zukunft unter dem Dach eines stark aufgestellten und in der Region gut positionierten Betreibers“, sagte Insolvenzverwalter Dr. Gregor Bräuer vom Düsseldorfer Büro der Sozietät Streitbörger. „Das ist vor allem für die dort betreuten Personen und deren Angehörige eine gute Nachricht; für sie hat die Phase der Ungewissheit jetzt ein Ende.“

Sämtliche Versorgungsverträge mit der Kenbi Brandenburg GmbH und der Kenbi Tagespflege GmbH & Co. KG sowie alle rund 470 Beschäftigten dieser Gesellschaften werden vom neuen Betreiber übernommen. „Für die Kenbi-Kunden und Mitarbeiter in Brandenburg wird es einen nahtlosen Übergang geben“, erklärte der Insolvenzverwalter.

Eine Investorenlösung gibt es auch für die Kenbi Markt GmbH mit Sitz in Berlin, die als „Kenbi Akademie“ Online-Fortbildungen und Schulungen für Pflegekräfte anbietet. Den Geschäftsbetrieb des Unternehmens übernimmt eine Auffanggesellschaft, hinter der Kenbi-Mitgründer Clemens Raemy steht. Das Unternehmen beschäftigt sieben Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Deren Arbeitsplätze bleiben erhalten.

Für Kenbi-Einrichtungen in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen stehen die Aussichten gut auf eine baldige Übernahmelösung. Der Insolvenzverwalter führt Verhandlungen in weit fortgeschrittenem Stadium mit möglichen neuen Betreibern. Der Betrieb in diesen Einrichtungen geht auch nach der Insolvenzeröffnung im vollen Umfang weiter. „Für die in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen von Kenbi betreuten Personen ist weiterhin die Pflege sichergestellt, und die Beschäftigten werden bezahlt“, betonte Bräuer. „Die potenziellen neuen Betreiber leisten bereits jetzt einen Beitrag zur wirtschaftlichen Stabilisierung. Das unterstreicht deutlich deren ernsthaftes Interesse.“

Der Insolvenzverwalter bedankte sich bei den Kenbi-Beschäftigten für ihre Unterstützung in den vergangenen zwei Monaten. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben unter sehr belastenden Umständen dafür gesorgt, dass die Versorgung weitestgehend aufrechterhalten werden konnte“, so der Insolvenzverwalter. „Das verdient größten Respekt. Umso mehr freut es mich, dass sich dieser Einsatz in Brandenburg und Sachsen-Anhalt bereits gelohnt hat und wir bezüglich der Standorte in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen kurz vor einer Lösung stehen.“

Der Pflegeanbieter Kenbi betreute insgesamt rund 2.500 Pflegebedürftige an rund 50 Standorten in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Die Unternehmen der Gruppe hatten Ende März Insolvenz angemeldet; Dr. Gregor Bräuer führt seitdem den Betrieb fort. Der Insolvenzverwalter strebt einen Erhalt der operativen Einrichtungen durch Übertragung an neue Betreiber an. Bei der Investorensuche in Abstimmung mit den Gläubigerausschüssen unterstützt ihn die branchenerfahrene Merches & Acquisitions-Beratung Montag & Montag. Parallel dazu hat der Insolvenzverwalter in den letzten zwei Monaten gemeinsam mit der auf die Gesundheitsbranche spezialisierten Unternehmensberatung HC&S eine Reihe von leistungswirtschaftlichen Sanierungsmaßnahmen identifiziert, um Strukturen und Abläufe der operativen Gruppenunternehmen zu verbessern. Bei der Vorbereitung des Insolvenzantrags hat der erfahrene Sanierungsexperte und Rechtsanwalt Christian Stunz von der Kanzlei Justask Kenbi unterstützt.

(Pressemitteilung Streitbörger)

01.04.2025 – Insolvenzverfahren für Kenbi GmbH

Der Pflegeanbieter Kenbi GmbH hat einen Eigenantrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Das Unternehmen will das gerichtliche Verfahren nutzen, um seine begonnene Restrukturierung abzuschließen. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Dr. Gregor Bräuer von der Kanzlei Streitbörger bestellt. Der Geschäftsbetrieb wird ohne Einschränkungen fortgeführt, Ziel ist die Sanierung der Unternehmensgruppe.

Geschäftsbetrieb wird weitergeführt

„Der Geschäftsbetrieb von Kenbi geht an allen Standorten und Pflege-Stützpunkten in vollem Umfang weiter“, betonte der vorläufige Insolvenzverwalter. „Alle von Kenbi betreuten Personen werden wie sonst auch zuverlässig versorgt, deren Versorgungsverträge bleiben gültig und werden weiter erfüllt.“ Bräuer hat umgehend nach seiner Bestellung die rund 850 Beschäftigten informiert. Parallel dazu werden derzeit alle Kunden und Vertragspartner von Kenbi angeschrieben. Die Löhne und Gehälter der Beschäftigten sind über die Bundesagentur für Arbeit gesichert und werden weiter bezahlt.

In den nächsten Tagen macht sich der vorläufige Insolvenzverwalter in enger Abstimmung mit der Geschäftsführung und den Gläubigern ein genaues Bild der wirtschaftlichen Lage und prüft die Sanierungsoptionen. Denkbar ist etwa der Einstieg von Investoren oder auch eine Art Vergleich mit den Gläubigern. Welcher Weg erfolgversprechend ist, wird sich in den nächsten Wochen und Monaten herauskristallisieren. „Die Geschäftsführung hat bereits Restrukturierungsmaßnahmen auf den Weg gebracht mit dem Ziel, sich auf das Kerngeschäft Pflege zu konzentrieren“, so der vorläufige Insolvenzverwalter. „Daran können wir anknüpfen und dabei die sehr wirksamen Instrumente des Insolvenzverfahrens nutzen.“ So ist das Unternehmen für drei Monate von den Personalkosten entlastet, die von der Bundesagentur für Arbeit getragen werden. Zugleich herrschen in der Insolvenz günstigere Bedingungen für die Neuverhandlung ungünstiger Verträge oder die Suche nach Investoren als außerhalb eines Verfahrens.

HC&S begleitet Sanierung mit erfahrenem Interimsmanager

HC&S unterstützt die leistungswirtschaftliche Sanierung sowie den strukturierten Investorenprozess & stellt mit Manuel Fiedler einen branchenerfahrenen Interimsmanager. Mit seiner umfassenden Restrukturierungsexpertise im Gesundheits- & Sozialwesen wird Manuel Fiedler die Neuaufstellung von kenbi bereits im vorläufigen Insolvenzverfahren begleiten. Er arbeitet dabei eng mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter Dr. Gregor Bräuer von der führenden, überregional tätigen Wirtschaftskanzlei STREITBÖRGER, der M&A-Beratung MONTAG & MONTAG Unternehmensberater PartG u.a. zusammen.

Auch während des laufenden Verfahrens hält das Unternehmen an seinem Anspruch fest, eine sichere, effiziente & menschliche Pflege zu gewährleisten. Die rund 2.500 Pflegebedürftigen an über 50 Standorten werden weiterhin vollumfänglich versorgt. Die Löhne & Gehälter der rund 850 Mitarbeiter sind zunächst gesichert.

Bräuer: „kenbi verfügt über ein modernes Pflegekonzept & ein engagiertes Team, das auch in dieser Phase mit hoher Professionalität agiert. Unser Ziel ist es, die Voraussetzungen für eine nachhaltige Fortführung des Unternehmens zu schaffen – im Interesse der Pflegebedürftigen, der Mitarbeiter & potenzieller Investoren.“

HC&S-CEO Dr. Nicolas Krämer: „Die professionelle Aufstellung mit einem erfahrenen Interimsmanager, einem renommierten Insolvenzverwalter sowie einem spezialisierten M&A-Berater schafft die besten Voraussetzungen für den erfolgreichen Neustart von kenbi.“

Pflegedienstbetreiber Kenbi insolvent

Kenbi wurde 2019 gegründet und gilt als Digitalisierungsvorreiter in der Pflegebranche. Das Unternehmen betreut rund 2.500 Pflegebedürftige an rund 50 Standorten in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Brandenburg. Dabei setzt Kenbi auf ein innovatives Konzept mit dezentralen, selbstorganisierten Pflegeteams, die eigenständig arbeiten und dabei durch digitale Tools und Lösungen unterstützt werden. Die dadurch gesparte Zeit etwa bei Tourenplanung, Kommunikation und Dokumentation, kann für die Arbeit mit den Pflegebedürftigen genutzt werden.

Kostensteigerungen stellen Pflegeunternehmen vor Herausforderungen

Wie viele Pflegeunternehmen steht auch Kenbi infolge der angespannten Situation in der Pflegebranche unter Druck. So sind in den letzten Jahren sowohl die Personal- als auch die Sach- und Energiekosten in der Pflege massiv gestiegen. Diese Kostensteigerungen sind jedoch von den aktuellen Pflegesätzen nicht vollständig abgedeckt und belasten die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens. Zuvor hatten bereits die Auswirkungen der Corona-Pandemie die wirtschaftlichen
Reserven aufgezehrt. Kenbi hat bereits reagiert und 2024 eine Restrukturierung eingeleitet.

Seitdem konzentriert sich das Unternehmen auf das Kerngeschäft Pflege. Die kapitalintensive Entwicklung eigener digitaler Tools wurde im Januar 2025 eingestellt. Parallel dazu hat das Unternehmen gemeinsam mit einem Team aus branchen- und restrukturierungserfahrenen Experten begonnen, die Strukturen und Abläufe in der operativen Pflege gezielt zu verbessern und effektiver und wirtschaftlicher zu gestalten. Dazu gehört die bessere Verzahnung der Leistungen innerhalb der stark nachgefragten Quartierskonzepte an den Standorten in Brandenburg. An den Standorten in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, wo Kenbi ambulante Pflegeleistungen anbietet, will Kenbi sein Leistungsspektrum gezielt optimieren, um werthaltigere Dienstleistungen abrechnen zu können.

„Kenbi ist ein sehr innovatives Unternehmen mit tragfähigen Pflegekonzepten und einem hohen Marktanteil“, so der vorläufige Insolvenzverwalter. „Das sind grundsätzlich gute Voraussetzungen für eine Sanierung.“ Bei der Vorbereitung des Insolvenzantrags wurde Kenbi vom erfahrenen Sanierungsexperten und Rechtsanwalt Christian Stunz von der Kanzlei Justask unterstützt.

(Pressemitteilung Kenbi)

Sie möchten wissen, welche Standorte geschlossen oder von anderen Betreibern übernommen werden? Mit unserer Standortübersicht sind Sie immer auf dem neuesten Stand.

Standortübersicht des insolventen Betreibers Kenbi GmbH

wdt_ID PMID Name Sektor Ort Status bereits übernommen Betreiber
1200026324Betreutes Wohnen am KörgrabenBetreutes WohnenRathenowaktivjaPflegewerk Gruppe
2219053064Betreutes Wohnen BergeBetreutes WohnenNauenim BauneinKenbi GmbH
350014975Betreutes Wohnen NauenBetreutes WohnenNauenaktivjaPflegewerk Gruppe
450014969Demenz- WG KetzinWohngruppeKetzin/HavelaktivjaPflegewerk Gruppe
5208885544Demenz- WG Puschkin StraßeWohngruppeRathenowaktivjaPflegewerk Gruppe
6200151150Demenz- Wohngemeinschaften GroßbeerenstraßeWohngruppePotsdamin PlanungneinKenbi GmbH
7200151151Demenz- Wohngemeinschaften Rote Kaserne WG 1WohngruppePotsdamaktivjaPflegewerk Gruppe
8257485532Demenz- Wohngemeinschaften Rote Kaserne WG 2WohngruppePotsdamaktivjaPflegewerk Gruppe
9257485833Demenz- Wohngemeinschaften Rote Kaserne WG 3WohngruppePotsdamaktivjaPflegewerk Gruppe
10257486034Demenz- Wohngemeinschaften Rote Kaserne WG 4WohngruppePotsdamaktivjaPflegewerk Gruppe
PMIDNameSektorOrtStatusbereits übernommenBetreiber