Auch im August mussten einige Pflegeeinrichtungen und -dienste ihre Pforten schließen. Insgesamt verzeichnet der Löschradar von pflegemarkt.com 53 Löschungen und Insolvenzen im vergangenen Monat. Auch dieses Mal entfiel mehr als die Hälfte der Schließungen auf den ambulanten Bereich (60 Prozent) – 32 Pflegedienste haben ihren Dienst eingestellt. Zusätzlich schlossen 14 Pflegeheime und 7 Tagespflegen.

Insgesamt gehen der deutschen Pflegelandschaft mit den Schließungen aus dem vergangenen Monat 523 Pflegebetten und 90 Tagespflegeplätze verloren. Zudem müssen sich 1.027 Kunden ambulanter Dienste nach einem neuen Pflegedienst umsehen. Den größten Verlust an Pflegedienstkapazitäten muss dabei Nordrhein-Westfalen hinnehmen. Hier versorgten die nunmehr geschlossenen Pflegedienste 260 Kunden. Etwas geringere Defizite mussten Bayern (239) und sowohl Niedersachsen (155), als auch Hessen (118) hinnehmen. Die meisten Betten verlieren indes Bayern (173) und Nordrhein-Westfalen (116). Der Verlust an Tagespflegeplätzen betrifft vor allem Thüringen (43) und Rheinland-Pfalz (15).

Insgesamt gehen der deutschen Pflegelandschaft mit den Schließungen aus dem vergangenen Monat 523 Pflegebetten verloren

Bei genauerer Betrachtung der geschlossenen und insolventen Standorte und Unternehmen fällt folgendes auf: Im Schnitt verfügten die geschlossenen Tagespflege über 13 Plätze und Durchschnittskosten in Höhe von 80,60   Euro. Die geschlossenen und insolventen Pflegeheime waren mit durchschnittlich 37 Betten vor allem Pflegeheime, deren Durchschnittskosten von 2.664,86 Euro über dem Bundesschnitt von 2.128,59 Euro lagen. Die MDK Benotungen der geschlossenen Einrichtungen (1,97) war schlechter als der Bundesschnitt – 1,2. 

Die insolventen und geschlossenen Pflegedienste wiesen indes einen MDK-Schnitt von 1,4 auf und somit ebenfalls etwas schlechter als der Bundesschnitt von 1,3 bewertet. Im Schnitt versorgten die Pflegedienste 32 Patienten, während der Bundesschnitt hier wesentlich höher liegt: bei 111 Patienten.

Betrachtet man alle geschlossenen und insolventen Dienstleister fällt ins Auge, dass sie im Vergleich zum Wettbewerbsumfeld eher schlecht aufgestellt waren. Sowohl die Anzahl verfügbarer Plätze und der ambulanten Versorgungen war sehr niedrig.  Die Kosten der Einrichtungen lagen meist über dem Bundesschnitt. Die Bewertungen der Einrichtungen indes waren schlechter als Bundesschnitt. Alle diese Faktoren können also dazu beitragen haben, dass sich die Dienste nicht länger am Markt behaupten konnten.