10.07.2024 – Luehrsen Investment Gruppe übernimmt Pflegeheim in Blexen

Dr. Christian Kaufmann von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH hat in seiner Funktion als Insolvenzverwalter auch für das zweite insolvente Seniorenheim der Diakonie im Oldenburger Land ein ideales Ergebnis für die Bewohner erreicht. Nach der erfolgreichen Lösung für das Seniorenzentrum Haarentor konnte der Fachanwalt nun einen Investor für das Seniorenzentrum »to huus achtern Diek« in Blexen finden. Eine Betreibergesellschaft der Luehrsen Investment Gruppe aus Bremen übernimmt das Pflegeheim, eine weitere Gesellschaft der Gruppe die Immobilie.

Mit der Übernahme der Einrichtung in Blexen sichert die Luehrsen Investment Gruppe nicht nur die Weiterführung des Pflegeheims, sondern auch alle vorhandenen Arbeitsplätze. „Die erzielte Einigung ist sehr positiv. Damit ist auch langfristig sichergestellt, dass die Bewohner weiterhin in ihrer gewohnten Umgebung wohnen können“, begrüßt Dr. Kaufmann die Einigung der Verantwortlichen. Für die Diakonisches Werk Oldenburg Ev. Seniorenzentrum »to huus achtern Diek« gGmbH, Betreiberin des Zentrums in Blexen, sind 70 Mitarbeiter tätig, 85 der 93 Pflegeplätze sind derzeit belegt.

Für das Seniorenzentrum in Blexen sind umfangreiche Investitionen geplant, die sicherstellen sollen, dass die Einrichtung modernsten Standards entspricht und für die zukünftigen Anforderungen der Pflegebranche im Jahr 2032 bestens gerüstet ist. Die wirtschaftliche Übertragung erfolgt zum Stichtag 1. August 2024. Die Versorgung der Bewohner ist weiterhin jederzeit gewährleistet.

Die Luehrsen Investment Gruppe investiert gezielt in Pflegeheime, Seniorenresidenzen, Servicewohnungen und Seniorenwohnparks sowie in innovative Wohnformen, die ein selbstbestimmtes Leben im Alter ermöglichen.

Die Geschäftsführung der Luehrsen Investment Gruppe erklärt: „Wir freuen uns, dass wir die Gelegenheit erhalten, dieses Pflegeheim zu übernehmen und die Pflege sowie das Wohlbefinden der Bewohner weiterhin zu gewährleisten. Durch gezielte Investitionen und eine enge Zusammenarbeit mit unserem erfahrenen Team sind wir zuversichtlich, dass wir das Pflegeheim auf einen nachhaltigen Erfolgskurs führen werden.“

Die Diakonie im Oldenburger Land bietet zahlreiche Beratungs-, Hilfe- und Pflegedienste an. Dr. Christian Kaufmann ist als Insolvenzverwalter der Seniorenzentrum Haarentor gGmbH, der Diakonisches Werk Oldenburg Ev. Seniorenzentrum »to huus achtern Diek« gGmbH in Blexen und der Diadema GmbH tätig, nachdem die Gesellschaften im Januar 2024 Insolvenzanträge gestellt hatten. Anfang April 2024 eröffnete das Amtsgericht das Insolvenzverfahren und bestellte Dr. Christian Kaufmann von PLUTA zum Insolvenzverwalter. Dr. Kaufmann wurde dabei unterstützt von PLUTA-Rechtsanwalt André Gildehaus und Diplom-Wirtschaftsjuristin (FH) Nicole Neumerkel.

Die Gläubiger können voraussichtlich mit einer Quote im zweistelligen Bereich rechnen. Der Insolvenzverwalter Dr. Kaufmann strebt im Verfahren einen zeitnahen Abschluss an, um den Übergang so reibungslos wie möglich zu gestalten.

(Pressemitteilung PLUTA Rechtsanwälte)

08.04.2024 – Lösung für Seniorenzentrum Haarentor gefunden

Für die Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Mitarbeitenden des Seniorenzentrums Haarentor in Oldenburg ist eine Lösung gefunden – und dies nur fünf Wochen, nachdem die Diakonie im Oldenburger Land einen Insolvenzantrag für das Seniorenzentrum stellen musste. Der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Christian Kaufmann von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH plant gemeinsam mit den Geschäftsführern Mario Behrends und Pfarrer Dr. Friedrich Ley einen Umzug des Seniorenzentrums in die Räumlichkeiten des Elisabethstifts und des Friedas-Frieden-Stifts in Oldenburg. „Wir streben zum Monatsende einen Übergang in die gemeinsame BetriebsGmbH von Elisabethstift und Friedas-Frieden-Stift an“, berichtet Behrends.

Dieser Übergang bedeutet, dass die 59 Bewohnerinnen und Bewohner gemeinsam mit dem kompletten Mitarbeiterteam in die Räumlichkeiten des Elisabethstifts und des Friedas-Frieden-Stifts wechseln können. Möglich ist dies, weil gerade der neue Anbau am Elisabethstift mit 45 Plätzen fertiggestellt, aber noch nicht in Betrieb ist. Weitere Plätze stehen im Altbau des Elisabethstifts und im Friedas-Frieden-Stift zur Verfügung. „Diese Lösung bedeutet, dass die Bewohnerinnen und Bewohner zusammenbleiben und weiterhin von den ihnen vertrauten Pflegekräften versorgt werden können. Diese finden in den neuen Räumlichkeiten ideale Arbeitsbedingungen für eine gute Pflege vor“, betont Friedrich Ley. Das Elisabethstift und das Friedas-Frieden-Stift werden genau wie das Seniorenzentrum Haarentor vom Diakonischen Werk der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg betrieben.

„In den vergangenen Wochen wurde intensiv von allen Beteiligten an einer passenden Lösung für die Bewohnerinnen und Bewohner gearbeitet“, berichtet Insolvenzverwalter Dr. Kaufmann. Eine Fortführung des Betriebs am Standort Haarentor sei nicht möglich gewesen. Dafür sei der Sanierungsstau in den Räumlichkeiten zu groß. „Auslöser für die Entscheidung, einen sehr schnellen Umzug herbeizuführen, sei das mögliche Problem, dass die Fahrstühle im Seniorenzentrum Haarentor den Dienst versagen und damit eine Versorgung der Bewohnerinnen und Bewohner im Haus nicht mehr möglich wäre“, betont Dr. Ley.

Der Umzug soll unmittelbar nach Ostern stattfinden. Die 65 Mitarbeitenden und die Angehörigen sowie die Bewohnerinnen und Bewohner wurden an diesem Mittwoch vom vorläufigen Insolvenzverwalter und den Geschäftsführern über die Pläne und den Zeitplan informiert. Auch mit der Stadt Oldenburg wurde dieser Weg abgestimmt.

„Wir freuen uns sehr, dass es uns gelungen ist, diese rasche und für alle Seiten so vorteilhafte Lösung zu finden. Mitarbeitende sowie Bewohnerinnen und Bewohner profitieren von den neuen Räumlichkeiten außerordentlich. Wichtig ist uns, dass wir alle Mitarbeitenden, die eine so tolle Arbeit unter schwierigen Bedingungen im Seniorenzentrum Haarentor geleistet haben, an den neuen Standort mitnehmen und ihnen nun auch wesentlich bessere Arbeitsbedingungen anbieten können“, sagt Mario Behrends.

05.02.2024 – Pflegeheime der Diakonie am Haarentor und in Blexen insolvent

Das Diakonische Werk im Oldenburger Land hat am Mittwoch einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beim Amtsgericht Oldenburg für die Seniorenzentren Haarentor in Oldenburg und »to huus achtern Diek« in Blexen gestellt. Die Anmeldung der Insolvenz sei ein schmerzlicher, aber unvermeidbarer Schritt, erklären die neuen Vorstände der Diakonie im Oldenburger Land Mario Behrends und Pfarrer Dr. Friedrich Ley, die auch Geschäftsführer der beiden Seniorenzentren sind.

„Für uns als Vorstände sind diese Entscheidungen sehr schwere Schritte, sie fallen uns auch persönlich unheimlich schwer. Aber wir sehen, dass diese Anträge auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens wirtschaftlich alternativlos und juristisch unvermeidlich sind“, betont Mario Behrends, Kaufmännischer Vorstand der Diakonie im Oldenburger Land.

Trotz der schwierigen Situation in beiden Einrichtungen sagt Behrends: „Ein rechtzeitig gestellter Insolvenzantrag bedeutet für die Einrichtungen die beste Chance auf Fortführung, da wir dem Insolvenzverwalter so sehr viel mehr Spielraum an die Hand geben, die Einrichtung zu retten.“

Die angespannte herausfordernde Personalsituation und insbesondere der Mangel an Fachkräften ist in beiden Einrichtungen mitverantwortlich für die wirtschaftlich schwierige Situation. Als Konsequenz musste die Belegung in den Einrichtungen reduziert werden. Um die Bewohnerinnen und Bewohner adäquat versorgen zu können, bleibt bei hohen, vielfach krankheitsbedingten Personalausfällen zudem nur die Möglichkeit, Personaldienstleister einzusetzen. Die Situation mit den stark erhöhten Personalkosten und geringeren Einnahmen (durch freie Betten) ist für die Einrichtungen existenzbedrohend. Hinzu kommt, dass die derzeit bestehende Refinanzierung kaum Entwicklungsmöglichkeiten zulässt, insbesondere mit Blick auf die Substanzerhaltung. In beiden Einrichtungen besteht ein erheblicher Investitionsstau, was massive Folgen im Blick auf die Wirtschaftlichkeit hat.

Der Betrieb und das tägliche Leben in den beiden Seniorenzentren werden unverändert weiterlaufen können. Über das Insolvenzgeld sind die Gehaltszahlungen für die Mitarbeitenden für drei Monate gesichert. Über Fortführungsperspektiven für die beiden Einrichtungen wird nach Bestellung des Insolvenzverwalters gemeinsam mit dem Vorstand und den Leitungen der Einrichtungen beraten werden. Über die nächsten Schritte wird der eingesetzte Insolvenzverwalter entscheiden. Die Mitarbeitenden der beiden Einrichtungen sowie die Mitarbeitervertretung wurden ebenso wie die Bewohnerinnen und Bewohner und ihre Angehörigen über die Insolvenzanträge informiert.

Stationäre Pflegeeinrichtungen sind derzeit bundesweit unter Druck. Eine bundesweite Umfrage der Diakonie Deutschland sowie des Deutschen Evangelischen Verbands für Altenarbeit und Pflege hatte bereits Anfang Mai 2023 unter anderem ergeben, dass mehr als zwei Drittel der Pflegeeinrichtungen und ambulanten Dienste in der Diakonie Leistungen aufgrund von Personalmangel sowie kurz- und langfristigen Erkrankungen von Mitarbeitenden einschränken mussten. „Wir sind bereits mitten in einer akuten Pflegekrise“, sagt Dr. Friedrich Ley, Theologischer Vorstand der Diakonie im Oldenburger Land und davon seien auch die Einrichtungen der Diakonie im Oldenburger Land betroffen.

Auf Niedersachsen bezogen, zeigen die Zahlen der Studie vom Mai 2023, dass 72 Prozent der teilnehmenden Einrichtungen die Leistungen aus personellen Gründen einschränken mussten. Damit reduziert sich das Versorgungsangebot trotz steigender Nachfrage massiv. „Es braucht eine grundlegende Struktur- und Finanzreform der Pflege“, betonen Ley und Behrends.

(Pressemitteilung: Diakonie im Oldenburger Land)