Die Vitanas (Rang 6 der Top 30 Pflegeheimbetreiber 2020) hat ihren Geschäftsbericht für das Geschäftsjahr 01.01.2018-31.12.2018 vorgelegt. Im Folgenden erhalten Sie eine Zusammenfassung der spannendsten Punkt des Berichts.

„Die Vitanas GmbH & Co. KGaA, Berlin (im Folgenden: Vitanas), ist seit 50 Jahren erfolgreicher Betreiber von Einrichtungen der stationären Pflege und Betreuung, vollstationärer Wohneinrichtungen der Eingliederungshilfe zur Förderung und Betreuung von geistig und psychisch Erkrankten, Kliniken der Geriatrie sowie des betreuten Wohnens. Darüber hinaus werden durch ein Tochterunternehmen ambulante Dienste angeboten.

Zum Jahresende betreibt Vitanas an 43 Standorten 5.888 Betten bzw. Plätze (Vorjahr: 5.933) und beschäftigt 3.784 Mitarbeiter (Vorjahr: 3.787), davon 120 Auszubildende (Vorjahr: 110). Damit gehört Vitanas zu den 15 größten Betreibern von Pflegeeinrichtungen in Deutschland.

Vitanas Jahresbericht 2018

Getreu unserer Leitidee „Von Menschen — für Menschen” ist der Respekt vor der Lebensleistung der pflegebedürftigen Menschen in unseren Pflegeheimen und Altenheimen, des Betreuten Wohnens sowie der ambulanten Pflegedienste, der Patienten in unserer Klinik und der Klienten in unseren Einrichtungen der Eingliederungshilfe die Grundlage unserer Arbeit. Mit modernen Konzepten in Pflege, Demenz, Altenpflegeausbildung, sozialen Diensten, Medizin, Therapeutik, Ernährung, Hauswirtschaft, Reinigung und Freizeitgestaltung sind wir für die Menschen da – ihre Lebensqualität und somit ihre Zufriedenheit steht für uns an erster Stelle. Tag für Tag, Woche für Woche, Jahr für Jahr“,

Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die Entwicklung der Nachfrage nach Pflege ist in erster Linie geprägt durch die demografische Entwicklung der Bevölkerung. Darüber hinaus wirken sich auch die Verteilung zwischen den verschiedenen Betreuungsformen (ambulant vs. stationär) sowie die gesundheitliche Entwicklung der Menschen bei einer steigenden Lebenserwartung auf die Nachfrage aus.

Bis 2030 wird die Zahl der älteren Menschen und damit der Pflegebedarf deutlich steigen; insgesamt ist mit einem zusätzlichen Bedarf an 230.000 bis 300.000 stationären Pflegeheimplätzen zu rechnen (Pflegeheim-Atlas 2018 S. 4f.). Die Bedarfe sind regional unterschiedlich. Den höchsten zukünftigen Bedarf verzeichnen Berlin, Hamburg, die Region Hannover, München, Köln, Dresden und Leipzig (Pflegeheim-Atlas 2018 S. 16).

Diesem Anstieg der Nachfrage stehen der bereits heute bestehende Mangel an Fachkräften und auch das fehlende Angebot an in Zukunft benötigten geeigneten Pflegeimmobilien gegenüber. Des Weiteren wird aufgrund des Fachkräftemangels und ca. 38.000 offenen Stellen vom „Pflegenotstand” gesprochen.

Die Regierungskoalition hat in dem Koalitionsvertrag ein „Sofortprogramm Pflege” aufgelegt. Im Rahmen der am 3. Juli 2018 gestarteten „Konzertierten Aktion Pflege” wurden fünf Arbeitsgruppen gebildet, die jeweils unter dem Vorsitz des Bundesministeriums für Gesundheit bzw. Arbeit und Soziales bzw. Familie, Senioren, Frauen und Jugend stehen. Ziel ist, den Arbeitsalltag und die Arbeitsbedingungen von Pflegekräften spürbar zu verbessern, die Pflegekräfte zu entlasten und die Ausbildung in der Pflege zu stärken. Zusammen mit den führenden Köpfen des Sozialsystems und den relevanten Akteuren der Pflege sollen dazu innerhalb kürzester Zeit konkrete Maßnahmen erarbeitet werden. Im Einzelnen befassen sich die Arbeitsgruppen mit „Ausbildung und Qualifizierung”, „Personalmanagement, Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung”, „Innovative Versorgungsansätze und Digitalisierung”, „Pflegekräfte aus dem Ausland” sowie „Entlohnungsbedingungen in der Pflege”.

Am 9. November 2018 wurde das Pflegepersonal-Stärkungs-Gesetz (PpSG) beschlossen; das PpSG ist zum 1. Januar 2019 in Kraft getreten. Viele der darin beschlossenen Maßnahmen zielen auf die Pflege in Krankenhäusern ab. Aber auch in der Altenpflege werden 13.000 zusätzliche Stellen finanziert, es werden Mittel für die Digitalisierung, die Gesundheitsförderung und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf bereitgestellt, um den Pflegeberuf attraktiver zu machen und entsprechende Fachkräfte zu gewinnen.

Den positiven Wachstumsperspektiven für den Gesundheitsmarkt stehen die Grenzen der Finanzierbarkeit des Gesundheitssystems gegenüber. Die Anforderungen an das Gesundheitssystem als Ganzes bestehen darin, einen stark wachsenden Bedarf mit einer gleichzeitig politisch und ökonomisch begrenzten Steigerung der Finanzmittelausstattung zu befriedigen, da bereits heute für einen zunehmenden Teil der Bevölkerung die Belastungsgrenze für Sozialabgaben erreicht ist.

Geschäftsverlauf

Das Geschäftsjahr 2018 der Vitanas war von der Notwendigkeit die Gesellschaft weiter zu entwickeln sowie von zahlreichen Sondereffekten geprägt; hierzu gehört auch das Bestreben, die Abhängigkeit von Leasingkräften durch den weiteren Aufbau der Belegschaft, weiter zu verringern.

Die Vitanas eröffnete im Mai 2018 eine neue Einrichtung in Dresden „Am Sternplatz”. Der Standort Geesthacht mit einem Seniorenheim und einem Krankenhaus wurde zum 31. Oktober 2018 verkauft. Darüber hinaus wurde der Integrationsbereich am Standort Glückstadt zum 31. Dezember 2018 veräußert.

Wie auch im Vorjahr hat die Vitanas ein positives Ergebnis vor Ergebnisabführung erzielt, wobei die Veräußerung des 50% Anteils an der HSI Hamburger Senioren Immobilien GmbH & Co. KG sowie die Veräußerung des Standorts Geesthacht hierzu überproportional beigetragen haben.

Wichtige finanzielle Leistungsindikatoren sind die Umsatzerlöse sowie das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen unter Eliminierung außerordentlicher und periodenfremder Effekte (bereinigtes EBITDA). Durch den kontinuierlichen Aufbau der belegten Betten sowie Pflegesatzerhöhungen konnten die Umsatzerlöse trotz Veräußerung der Einrichtung in Geesthacht zum 31. Oktober 2018 von TEUR 217.612 auf TEUR 223.798 gesteigert werden. Das transaktionsbereinigte EBITDA beläuft sich auf TEUR 1.262 (Vorjahr: TEUR 4.983).

Zu den nichtfinanziellen Leistungsindikatoren zählen die Auslastungsquote, der Pflegegradmix, die MDK-Noten und der Fachkräfte-Mix. Die Auslastungsquote bewegte sich analog dem Vorjahr bei 90,1 %, der Pflegegradmix ist von 3,23 auf 3,20 leicht gefallen.