Die außerklinische Intensivpflege ist eine der schwerwiegendsten Versorgungsformen, welche umfangreiche Fachkenntnisse und speziell ausgebildetes Personal voraussetzt. Pflegefachkräfte überwachen im Rahmen der außerklinischen Intensivpflege beispielsweise die Atem- und Herz-Kreislauf-Funktionen, bedienen ein Beatmungsgerät und setzen Inhalations- und Absauggeräte ein. Im Folgenden Artikel erfahren Sie Umfangreich die aktuellen Versorgungsmöglichkeiten in der außerklinischen Intensivpflege.

Inhaltsverzeichnis:

  • 1.700 Pflegedienste mit Angeboten in der Intensivpflege
  • Ambulante Intensivpflege in der Häuslichkeit
  • Intensivpflege-Wohngemeinschaft

  • 1.700 Pflegedienste mit Angeboten in der Intensivpflege

    Wachsende Anzahl ambulanter Intensivpflegedienste 2014 – 2022

    In der außerklinischen Intensivpflege gibt es in der Regel drei Versorgungsformen: Die ambulante Intensivpflege durch einen Intensivpflegedienst, zumeist in der 1:1 Versorgung; die Versorgung in einer Wohngemeinschaft für außerklinische Intensivpflege, gemeinsam mit mehreren anderen Patienten, oder die Versorgung in einem Pflegeheim mit Spezialisierung in der außerklinischen Intensivpflege. Die Zahl der Pflegedienste, die außerklinische Intensivpflege anbieten, stieg im Jahr 2021 um etwa 6 Prozent. Mittlerweile beträgt die Anzahl der Pflegedienste mit Angeboten in der außerklinischen Intensivpflege rund 1.700 Pflegedienste – davon bieten etwa 700 Pflegedienste überwiegend oder ausschließlich außerklinische Intensivpflege an. Damit bleibt das prozentuale Wachstum in der außerklinischen Intensivpflege konstant, nachdem es im Jahr 2019 erstmals gesunken war (5,5 Prozent) – zuvor lag es bei etwa 7 Prozent pro Jahr. Die Anzahl der auf Intensivpflege spezialisierten Pflegedienste stieg indes von 2022 auf 2023 um rund 5 Prozent.

    Auch im Bereich der Intensivpflegewohngemeinschaften zeigte sich ein weiteres Wachstum – zum Ende des Jahres 2022 werden in etwa 1.200 Wohngemeinschaften rund 8.500 Plätze angeboten. Rund die Hälfte dieser Einheiten werden von den führenden Top 15 Intensivpflegediensten betrieben. Ergänzt werden die ambulant versorgten Wohngruppen durch etwa 230 weitere Einrichtungen in einem stationären Setting.  Etwa die Hälfte der rund 20.000 Intensivpatienten in Deutschland wird somit in einer Intensiv-WG oder einer stationären Intensivpflegeeinrichtung versorgt – Tendenz steigend. Eine genaue Analyse der außerklinischen Intensivpflege in stationären Einrichtungen lesen Sie in unserer Marktübersicht.

    Ambulante Intensivpflege in der Häuslichkeit

    Im Folgenden erhalten Sie eine kure Übersicht über die Vorgaben zu Personalschlüssel und der allgemeinen Verfügbarkeit der außerklinischen ambulanten Intensivpflege.

    Personalschlüssel

    • Personalschlüssel 1 zu 1 – eine Pflegekraft versorgt einen Patienten.
    • 2-3 Pflegekräfte arbeiten über 24 Stunden im Schicht-System.
    • Angehörige dürfen/können die Versorgung für einige Stunden selbst übernehmen.

    Verfügbarkeit

    • Die Suche nach qualifizierten Pflegekräften, wird durch den Fachkräftemangel erschwert, insbesondere im ländlichen Raum.
    • Nur in Fällen steht ein Pflegeteam per sofort zur Verfügung. Wartezeiten von 3-6 Monaten zum Aufbau eines neuen Pflege-Teams sind die Regel.
    • Einige Pflegedienste bieten zur Überbrückung der Wartezeit die Transferpflege an. D.h. der Patient wird in einer Wohngemeinschaft versorgt, bis ein Team für die 1 zu 1-Versorgung zusammengestellt ist.

    Intensivpflege-Wohngemeinschaft

    Im folgenden erhalten Sie eine Übersicht über die Vorgaben zu Personalschlüssel und der allgemeinen Verfügbarkeit von außerklinischen Wohngemeinschaften für die Intensivpflege. Hierbei handelt es sich um gemeinschaftliche Versorgung von 3-12 intensivpflegebedürftigen Menschen in einer Wohngemeinschaft. Jeder hat ein eigenes Zimmer, individuell eingerichtet, und es gibt Gemeinschaftsräume, in denen man zusammenkommen kann – eine individuelle Versorgung in familiärer Atmosphäre.

    Personalschlüssel

    • 1 zu 2-3 – eine Fachpflegekraft versorgt 2-3 Patienten.
    • 2-4 Pflegekräfte sind je nach Größe der Wohngemeinschaft vor Ort, ergänzt durch Hilfskräfte.

    Verfügbarkeit

    • Deutschlandweit sind Wohngemeinschaften fast flächendeckend vorhanden.
    • Plätze sind meistens zu sofort verfügbar, jedoch erfordert die Überleitung mit allen nötigen Anträgen und dem Besorgen von Hilfsmitteln in der Regel 1-2 Wochen.