Auch im Oktober mussten einige Pflegeeinrichtungen und -dienste ihre Pforten schließen. Insgesamt verzeichnet der Löschradar von pflegemarkt.com 53 Löschungen und Insolvenzen im vergangenen Monat. Diesmal entfiel mehr als die Hälfte der Schließungen auf den ambulanten Bereich (70 Prozent) – 37 Pflegedienste haben ihren Dienst eingestellt. Zusätzlich schlossen 13 Pflegeheime und 3 Tagespflegen.

Löschradar Oktober 2022: Löschungen und Insolvenzen

Insgesamt gehen der deutschen Pflegelandschaft mit den Schließungen aus dem vergangenen Monat 737 Pflegebetten und 56 Plätze in der Tagespflege verloren. Zudem müssen sich 1.906 Kunden ambulanter Dienste nach einem neuen Pflegedienst umsehen. Den größten Verlust an Pflegedienstkapazitäten muss dabei Nordrhein-Westfalen hinnehmen. Hier versorgten die nunmehr geschlossenen Pflegedienste 398 Kunden. Weitaus geringere Defizite mussten Hessen (320), Bayern (280) und Niedersachsen (248) hinnehmen. Die meisten Betten verlieren indes Bayern (403) und Nordrhein-Westfalen (163).

Bei genauerer Betrachtung der geschlossenen und insolventen Standorte und Unternehmen fällt folgendes auf. Die geschlossene Tagespflege verfügte über 19 Plätze und Durchschnittskosten in Höhe von 143,31 Euro. Die geschlossenen und insolventen Pflegeheime waren mit durchschnittlich 57 Betten vor allem Pflegeheime, deren Durchschnittskosten von 2.799,82 Euro über dem Bundesschnitt von 2.289,58 Euro lagen. Die MDK von diesen Einrichtungen (1,3) war schlechter als der Bundesschnitt – 1,2. 

Die insolventen und geschlossenen Pflegedienste wiesen indes einen MDK-Schnitt von 1,5 auf und sind damit ebenfalls schlechter als der Bundesschnitt von 1,3. Im Schnitt versorgten die Pflegedienste 52 Patienten, während der Bundesschnitt hier wesentlich höher liegt: bei 116 Patienten.