Ihr Überblick über geschlossene und insolvente Pflegedienste, Pflegeheime und Tagespflegen
Steigende gesetzliche Anforderungen, steigende Kosten, fehlende Nachfolgeregelungen, zunehmende Insolvenzmeldungen – gerade in der aktuellen Marktsituation gibt es viele Gründe, warum Pflegeeinrichtungen schließen müssen – trotz eines allgemein hohen und weiter steigenden Pflegebedarfs in der Bevölkerung. In dieser Übersicht erhalten Sie jederzeit einen genauen Überblick über die aktuellen und bisher geschlossenen Pflegestandorte im Jahr 2025.
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Inhaltsverzeichnis
Hinweis: Die Informationen zu den geschlossenen Standorten stammen aus unserer Pflegedatenbank, die monatlich auf Basis der offiziellen Daten der Krankenkassen aktualisiert wird. Erlischt die IK-Nummer eines Standortes, der bisher in unserer Pflegedatenbank geführt wurde, prüfen wir manuell, ob es sich um eine Schließung oder eine Übernahme handelt. Wichtig ist, dass eine Schließung in diesem Kontext nicht mit einer Insolvenz gleichgesetzt wird. Eine Schließung kann unterschiedliche Ursachen haben, eine Insolvent kann eine Ursache sein.
Monatliche Übersicht der Schließungen in der Pflege 2025
Wie viele Pflegestandorte wurden 2025 bereits geschlossen?
Damit sind der Pflegelandschaft in Deutschland bisher 1.816 vollstationäre Plätze verloren gegangen. Zudem versorgten die geschlossenen Pflegedienste insgesamt 2.867 Patienten. Die betroffenen Tagespflegen stellten 224 Plätze zur Verfügung.
Besonderheiten im Januar
Im Januar waren insgesamt 7 Pflegeheime mit 465 vollstationären Pflegeplätzen und 19 Pflegedienste mit mehr als 910 ambulant versorgten Patienten von Schließungen betroffen. Im Januar waren außerdem 8 Tagespflegeeinrichtungen von Schließungen getroffen. Die 8 Einrichtungen betreuten insgesamt 77 Patienten.
Etwa 89 Prozent der geschlossenen Pflegedienste befinden sich in privater Trägerschaft. Darunter fällt unter anderem die Schließung des KerVita Meckelfeld Ambulanter Pflegedienst der KerVita Gruppe. Auch die Kenbi GmbH schließt den Pflegedienst kenbi Geilenkirchen in Nordrhein-Westfalen.
Im Bereich der Pflegeheime fällt im Januar auf, dass zwei Standorte von der CURATA Care Holding GmbH geschlossen worden sind: zum einen das Haus im Leinetal in Niedersachsen und zum anderen die CURATA Seniorenresidenz Dianastraße GmbH in Nordrhein-Westfalen. Die Redaktion berichtete außerdem bereits über die Schließung des Azurit Seniorenzentrums Am Schwanenteich in Sachsen, das einem der Top Pflegeheimbetreiber Azurit-Gruppe gehört.
Was die Tagespflegeeinrichtungen anbelangt, fällt auf, dass der Träger Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e. V. gleich die zwei Einrichtungen, das Johann-Hinrich-Wichern-Haus Alten- und Pflegeheim und die Bartholomäus Wohnpark Tagespflege in Bayern schließt. Auch Betreiber wie die Korian Gruppe schließen die teilstationäre Einrichtung Tagepflege Immensen in Niedersachsen. Die compassio Gruppe schließt das Seniorendomizil Haus Lukas in Baden-Württemberg. Darüber hinaus verzeichnet Niedersachsen drei Schließungen, während die anderen Bundesländer eher vereinzelt betroffen sind.
Besonderheiten im Februar
Im Februar waren insgesamt 2 Pflegeheime mit 178 vollstationären Pflegeplätzen und 13 Pflegedienste mit mehr als 712 ambulant versorgten Patienten von Schließungen betroffen. Im Februar war außerdem eine Tagespflegeeinrichtung von einer Schließung betroffen. Die Einrichtungen betreute insgesamt 5 Patienten.
Insgesamt befanden sich 12 der 13 im Februar geschlossenen Pflegeheime in privater Trägerschaft. Die geschlossenen Pflegedienste befanden sich in Baden-Württemberg. Hessen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein. Unter anderem haben die Betreiber kenbi und ASB Baden-Württemberg e.V. einen Pflegedienst geschlossen.
Besonderheiten im März
Im März waren insgesamt 12 Pflegeheime mit 639 vollstationären Pflegeplätzen und 36 Pflegedienste mit mehr als 1.779 ambulant versorgten Patienten von Schließungen betroffen. Im März waren außerdem 6 Tagespflegeeinrichtung von einer Schließung betroffen. Die Einrichtungen betreuten insgesamt 142 Patienten. Im Vergleich zu den Vormonaten ist die Anzahl an Schließungen deutlich gestiegen.
Im Bereich der ambulanten Pflege fällt auf, dass mit 9 Pflegediensten mit Abstand die meisten Pflegedienste in Baden-Württemberg geschlossen wurden. Unter den Schließungen befindet sich auch jeweils ein Pflegedienst von RENAFAN und kenbi. Der Pflegedienstbetreiber kenbi hat vor kurzem einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt.
Insgesamt 12 Schließungen gibt es im März in der stationären Pflege. Auch im Bereich der stationären Pflege verzeichnet Baden-Württemberg mit 5 geschlossenen Einrichtungen die meisten Schließungen. Die geschlossenen Pflegeheime befanden sich zur Hälfte in gemeinnütziger und zur anderen Hälfte in privater Trägerschaft.
In der teilstationären Pflege wurden im März 6 Einrichtungen geschlossen. Darunter befindet sich auch eine Tagespflegeeinrichtungen von advita in Freital in Sachsen.
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