Die größten Pflegeheimbetreiber auf Bundesebene sind mittlerweile jedem ein Begriff – doch während die Liste der größten Betreiber sich aus der Platzzahl in ganz Deutschland zusammensetzt, liegt der regionale Fokus oft an gänzlich unerwarteten Stellen. Denn in den einzelnen Bundesländern sind zuweilen keine der überregional bekannten Betreiber, sondern lokale Player an der Spitze, wie die folgende Analyse zeigt.

Inhaltsverzeichnis:

  • Größte Betreiber stellen jeweils mehr als 10 Prozent der Gesamtversorgung im Bundesland
  • Rangfolge von Top 30 Betreibern und regionalen Playern dominiert
  • Die Liste der Top 3 Pflegeheimbetreiber nach Bundesland
  • In die Analyse wurden die aktuell in Deutschland betriebenen rund 11.670 Pflegeheime, die etwa 905.160 Plätze in der vollstationären Pflege anbieten. Für den Artikel wurden die Pflegeheime in den einzelnen Bundesländern ihren jeweiligen Betreibern zugeordnet, um zu evaluieren, welche die jeweils drei größten Betreiber auf Bundeslandebene sind.

    Größte Betreiber stellen in der Regel mehr als 10 Prozent der Gesamtversorgung im Bundesland

    Bei der Betrachtung der 16 Bundesländer fällt ins Auge, dass die Verteilung zwischen gemeinnützigen Betreibern im gesamten sehr gleichmäßig verläuft – insgesamt sind 24 der 48 Betreiber im Ranking eine gemeinnützige oder kommunale Trägerschaft, die anderen 24 Betreiber sind privat aufgestellt. Auch in den einzelnen Bundesländern gibt es eine meist ausgewogene Mischung aus privaten und gemeinnützigen Betreibern. Auffällig sind dabei jedoch insbesondere drei Bundesländer.

    Während im Saarland nur gemeinnützige Betreiber auf dem Treppchen der Marktführer zu finden sind, weist Niedersachsen hier nur private Betreiber aus – zudem setzen sich in diesem Bundesland die Marktführer ausschließlich aus Mitgliedern der 30 größten Pflegeheimbetreiber zusammen.

    Bereits der Median mit 13 Prozent zeigt deutlich, dass mehr als jeder zehnte Platz in den Bundesländern von einem der drei dort ansässigen größten Betreiber bereit gestellt wird

    Um herauszufinden welchen Marktanteil die drei größten Betreiber gemeinsam in ihrem jeweiligen Bundesland stellen, wurden die Platzzahlen der jeweils drei größten Betreiber summiert und gegen die Gesamtzahl der im Bundesland verfügbaren Plätze gespiegelt. Während bereits der Durchschnitt mit 16 Prozent deutlich zeigt, dass mehr als jeder zehnte Platz in allen Bundesländern von einem der drei dort ansässigen größten Betreiber bereit gestellt wird, zeigen sich insbesondere Hamburg (28 Prozent aller dortigen Pflegeheimplätze gehören zu einem der dortigen Top 3 Betreiber), Bremen (ebenfalls 28 Prozent) und das in den Top 3 ausschließlich von gemeinnützigen Betreibern geführte Saarland (32 Prozent) mit einem besonders hohen Marktanteil der größten Betreiber.

    Rangfolge von Top 30 Betreibern geprägt

    Nicht zuletzt mit Blick auf Niedersachsen wirkt es nicht weiter verwunderlich, dass insgesamt 16 der Top 30 Betreibern mindestens einmal als einer der führenden Betreiber in einem Bundesland auftauchen und somit das Ranking auch hier merklich dominieren. Besonders häufig zeigen sich dabei die privaten Heimbetreiber wie Korian, welche insgesamt in sechs Bundesländern zu den Top 3 Betreibern gehört; Alloheim (in insgesamt fünf Bundesländern Teil der Top 3), die Victor\’s Group (in drei Bundesländern in den Top 3) und Azurit Hansa (in zwei Bundesländern Teil der Top 3). Die restlichen der Top 30 Betreiber sind meist nur in jenen Bundesländern Teil der Top 3, in denen Sie auch den Großteil ihres Portfolios aufweisen. Dennoch gibt es auch einige, fast ausschließlich gemeinnützige und kommunale, regionale Player, die aufgrund ihrer Marktstellung in ihrer Region auch zu den drei größten Betreibern im Bundesland gehören. Private Betreiber, die nicht auch überregional aktiv sind, sucht man in den Top 3 jedoch, mit Ausnahme der Frank Wagner Holding in Hamburg, vergeblich.

    Die Liste der Top 3 Pflegeheimbetreiber nach Bundesland

    Bei der Betrachtung der 16 Bundesländer fällt ins Auge, dass die Verteilung zwischen gemeinnützigen Betreibern im gesamten sehr gleichmäßig verläuft