In der aktuellen Ausgabe der „Am Puls der Pflege“ beschäftigt sich die Redaktion mit dem Immobilienbestand der größten Betreiber am Markt – erhalten Sie heute bereits vorab einen exklusiven Ausschnitt aus der Analyse:

Auf den ersten Blick scheint es, als hätten die Top 30 die niedrigste Einzelzimmerquote im Bundesvergleich. Bei genauerer Betrachtung wird allerdings deutlich, dass bei den Pflegeheimen ab Baujahr 2000 die allgemeine Einzelzimmerquote der Top-Betreiber weit über dem Durchschnitt von 79 Prozent liegt. Die Top 400, denen auch zahlreiche Regional- und Ortsverbände der gemeinnützigen Wohlfahrtsverbände angehören, haben die höchste Einzelzimmerquote. Drei Viertel der zu den Top 400 gehörenden Betreiber weisen bei Pflegeheimen ab dem Jahr 2000 eine Einzelzimmerquote von durchschnittlich 90 Prozent auf. Die Quoten lagen bei insgesamt 6.073 Pflegeheimen vor. Dies entspricht einer messbaren Einzelzimmerquote bei der Hälfte aller deutschen Pflegeheime.

Einzelzimmerquote der Top Betreiber

Die mit Abstand höchste durchschnittlich messbare Einzelzimmerquote unter den Top 30 Pflegeheimbetreibern bietet dabei der Saarländische Schwesternverband (99 Prozent), sowie die Deutsche Seniorenstift Gesellschaft (96 Prozent). Knapp dahinter finden sich bereits die Schönes Leben Gruppe (94 Prozent), sowie die Evangelische Heimstiftung mit einer Einzelzimmerquote von 93 Prozent, deren regionaler Fokus insbesondere in Baden-Württemberg liegt.

Bei der Betrachtung der Pflegeheime im Ländervergleich wird ersichtlich, wie die unterschiedlichen Einzelzimmerquoten zustande kommen. Die Top-30-Pflegeheimbetreiber haben die meisten Pflegeheime in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen (22,1 Prozent), Niedersachsen (12,4 Prozent) und Bayern (7,8 Prozent). Da die Einzelzimmerquote bei den Bestandsbauten in Nordrhein-Westfalen 80 Prozent und in Baden-Württemberg 100 Prozent, sowie für Neubauten in beiden Bundesländern 100 Prozent beträgt, lässt sich die vergleichsweise niedrigere Einzelzimmerquote für die 30 größten Pflegeheimbetreiber erklären. Durch den hohen Anteil von Pflegeheimen in Niedersachsen (12,4 Prozent) und dem verhältnismäßig geringen Anteil an Pflegeheimen in Baden-Württemberg (6,1 Prozent) sind die größten Pflegeheimbetreiber von der gesetzlich vorgegebenen Einzelzimmerquote am wenigsten betroffen.