Pflegekräfte sind rar gesät und werden händeringend gesucht. Es gibt kaum ein Betreiber, der keine offenen Stellenausschreibungen vorzuweisen hat. Im Jahr 2022 wurde ein Defizit von 35.000 Pflegekräften dokumentiert.[1] Der Mangel an qualifizierten Fachkräften in Deutschland steigt rapide an. Nicht nur die nicht besetzten Stellen sind ein Problem, auch der fehlende Nachwuchs in der Pflege bereitet Sorgen. Laut statistischem Bundesamt gab es für das Ausbildungsjahr 2022 insgesamt 7 % weniger abgeschlossene Ausbildungsverträge als im Vorjahr.[2]

Pflegekräfte aus dem Ausland könnten eine potenzielle Lösung für den Fachkräftemangel sein. Allerdings zeigt die Statistik, dass lediglich 7 % der Anträge auf Anerkennung genehmigt werden.[3] Zudem existieren erhebliche Unterschiede zwischen den Anerkennungsverfahren der einzelnen Bundesländer. Für Pflegekräfte aus dem Ausland muss viel Zeit und Geduld aufgebracht werden. Es kann bis zu zwei Jahre dauern, bis eine Pflegekraft ihre Anerkennung in Deutschland erhält.[4]

Außerdem gestaltet sich die Integration ausländischer Mitarbeiter als eine große Herausforderung. Es bedingt an Ansprechpersonen im Unternehmen, die sich um sie kümmern. Ausländische Mitarbeiter sind Anfeindungen innerhalb und außerhalb des Unternehmens ausgesetzt, so zeigt eine aktuelle Umfrage.[5] Sich unwohl und nicht willkommen in Deutschland zu fühlen, sowie die Familie zu vermissen, führt oftmals zu einer Abwanderung zurück in ihr Heimatland, obwohl sie hier händeringend gebraucht werden.[6]

Seit vielen Jahren wird über den Fachkräftemangel berichtet, allerdings wird wenig getan, um hier Abhilfe zu schaffen. Allein mit Mitarbeitern aus Deutschland wird sich dieses Problem nicht lösen lassen. Den Brancheninsidern ist klar, dass eine Verdoppelung der Anzahl der Pflegebedürftigen innerhalb von 10 Jahren auch zu einer sehr starken Erhöhung des Bedarfs an Pflegekräften führen wird.

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Quellenverzeichnis

[1] Quelle: ÄrzteZeitung (2023): In Alten- und Krankenpflege fehlten 2022 rund 35.000 Fachkräfte, https://www.aerztezeitung.de/Wirtschaft/Alten-und-Krankenpflege-fehlten-im-vergangenen-Jahr-rund-35000-Fachkraefte-438336.html, zuletzt zugegriffen am 07.12.2023.

[2] Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis) (2023): 7 % weniger neue Ausbildungsverträge in der Pflege im Jahr 2022, https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/07/PD23_295_212.html#:~:text= Wie%20das%20Statistische%20Bundesamt%20(Destatis,Ergebnisse%20vom%20April%202023%20best%C3%A4tigt, zuletzt zugegriffen am 07.12.2023.

[3] Quelle: Deutschlandfunk (2023): Ausländische Pflegekräfte.
Warum viele kommen und wieder gehen, https://www.deutschlandfunk.de/auslaendische-pflegefachkraefte-pflegenotstand-100.html, zuletzt zugegriffen am 07.12.2023.

[4] Quelle: pflege-online.de (2023): Anerkennung: 6 Tipps für Pflegekräfte und Arbeitgeber, https://www.pflegen-online.de/anerkennung-6-tipps-fuer-pflegekraefte-und-arbeitgeber#:~:text=Zwei%20Jahre%20%E2%80%93%20solange%20kann%20es,an%20die%20in%20Deutschland%20heranreicht, zuletzt zugegriffen am 07.12.2023.

[5] Quelle: BR24 (2023): Ausländische Pflegekräfte: “Ohne sie könnten wir zumachen”, https://www.br.de/nachrichten/bayern/auslaendische-pflegekraefte-ohne-sie-koennten-wir-zumachen,TdzaLB7, zuletzt zugegriffen am 07.12.2023.

[6] Quelle: kma Online (2022): Nur sieben Prozent der ausländischen Pflegekräfte anerkannt, https://www.kma-online.de/aktuelles/pflege/detail/nur-sieben-prozent-der-auslaendischen-pflegekraefte-anerkannt-48475, zuletzt zugegriffen am 07.12.2023.