Der Verein der Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz hat heute einen Antrag auf Eröffnung eines Eigenverwaltungsverfahrens vor dem zuständigen Amtsgericht Neuwied gestellt. Betroffen sind diese Einrichtungen:

  • Krankenhaus St. Marienwörth in Bad Kreuznach
  • St. Josefshaus in Hausen/Wied
  • Kloster Ebernach in Cochem/Mosel
  • Puricelli Stift in Rheinböllen
  • Haus Teresa in Asbach/Westerwald
  • St. Antoniushaus in Bad Kreuznach
  • Haus Maria Königin in Kirn
  • Haus St. Josef in Bad Kreuznach
  • Haus St. Michael in Kirchberg/Hunsrück
  • Franziskaner mobil

Nicht von dem Verfahren umfasst sind die auf die Förderung der Kinder-, Jugend-, und Altenhilfe ausgerichtete Stiftung Hospital St. Wendel gGmbH sowie die Behindertenwerkstatt Mosellandwerkstätten Ebernach-Kühr gGmbH.

Gründe für finanzielle Schieflage sind vielfältig

Hintergründe dieses Schrittes sind Kostensteigerungen durch Tariferhöhungen, Inflation, Energiekrise und Materialverteuerungen. Gesundheitspolitische Veränderungen und der wachsende Fachkräftemangel verschärfen die Lage zusätzlich.

Bruder Michael Ruedin, Vorstandsvorsitzender des Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz e.V., sagt: „Die Gegenfinanzierung der pflegerischen, betreuenden und medizinischen Versorgungsleistungen unserer Einrichtungen ist in den vergangenen Jahren zunehmend schwieriger geworden. Aufgrund des Fachkräftemangels können wir nicht alle unsere Einrichtungen voll auslasten – das macht ein auskömmliches Arbeiten herausfordernd.“

Sanierung wird angestrebt

Ziel der Vorstände ist es, den Verein und die zugehörigen Gesellschaften vollständig und unter Beibehaltung der Trägerschaft zu sanieren. Während des Verfahrens läuft der Betrieb des Vereins unverändert und vollumfänglich weiter, dies gilt auch für sämtliche medizinische, pflegerische und soziale Einrichtungen. Die Löhne und die Gehälter der Mitarbeiter sind über das Verfahren gesichert.

„Über das Sanierungsverfahren wollen wir uns den äußeren Gegebenheiten bestmöglich anpassen, um langfristig wirtschaftlich tragfähig zu sein. Dabei ist es unsere Verantwortung und unsere Mission, eine Lösung zu finden, die den Bedürfnissen der Mitarbeiter und der uns anvertrauten Menschen bestmöglich gerecht wird“, so Bruder Michael Ruedin.

Der Orden der Franziskanerbrüder steht fest hinter dem Verein und tut alles dafür, ihn mit seinen Mitteln zu unterstützen. Der Vereinsvorstand der Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz e.V. entwickelt bereits gemeinsam mit einem Team aus Restrukturierungsexperten ein Konzept zur zukunftsfähigen Aufstellung der Vereins-Einrichtungen und -Dienste.

Teil des Expertenteams sind die Rechtsanwälte Dr. Mark Boddenberg und Kimon Kantis, beide Partner bei ECKERT Rechtsanwälte. Sie sind auf Restrukturierungen in der Healthcare-Branche spezialisiert und werden das Verfahren als Generalhandlungsbevollmächtigte begleiten.

„Die Eigenverwaltung gibt den Entscheidern den größtmöglichen Gestaltungsraum, da sie selbstverantwortlich weiter agieren können. Die Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz haben ihre Situation früh erkannt, wodurch die Sanierungschancen gut sind. Der wirtschaftliche Druck auf Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser ist bundesweit enorm hoch. Das Verfahren bietet einen schnellen und effektiven Lösungsweg“, so Dr. Mark Boddenberg.

Begleitet wird das Verfahren von einem vorläufigen Sachwalter, den das Amtsgericht Neuwied kurzfristig bestellen wird.

(Pressemitteilung Franziskanerbrüder)