Auch im Dezember mussten einige Pflegeeinrichtungen und -dienste ihre Pforten schließen. Insgesamt verzeichnet der Löschradar von pflegemarkt.com 57 Löschungen und Insolvenzen im vergangenen Monat. Diesmal entfällt der Großteil von Schließungen dabei auf dem ambulanten Bereich (87,7% Prozent) – 50 Pflegedienste haben ihren Dienst eingestellt. Zusätzlich schlossen 5 Pflegeheime und 2 Tagespflegen.

Insgesamt gehen der deutschen Pflegelandschaft mit den Schließungen aus dem vergangenen Monat 146 Pflegebetten und 15 Tagespflegeplätze verloren. Zudem müssen sich 1.786 Kunden ambulanter Dienste nach einem neuen Pflegedienst umsehen. Den größten Verlust an Pflegedienstkapazitäten muss dabei Baden-Württemberg hinnehmen. Hier versorgten die nunmehr geschlossenen Pflegedienste 491 Kunden. Weitaus geringere Defizite mussten Nordrhein-Westfalen (331) und Sachsen-Anhalt (211) hinnehmen. Beträchtliche Verluste haben auch Schleswig-Holstein (143) und Rheinland-Pfalz erlitten (141). Die meisten Betten verliert indes Niedersachsen (76). Der Verlust an Tagespflegeplätzen betrifft besonders Baden-Württemberg und Thüringen (15).

Löschradar Grafik Dezember 2020

Bei genauerer Betrachtung der geschlossenen und insolventen Standorte und Unternehmen fällt folgendes auf: Im Schnitt verfügten die geschlossenen Tagespflege über 15 Plätze und Durchschnittskosten in Höhe von 258,73 Euro. Die geschlossenen und insolventen Pflegeheime waren mit durchschnittlich 30 Betten vor allem Pflegeheime, deren Durchschnittskosten von 1.532,94 Euro unter dem Bundesschnitt von 1.902,32 Euro lagen. Auch die MDK-Note dieser Einrichtungen (1,3) war schlechter als der Bundesschnitt von 1,2.  

Die insolventen und geschlossenen Pflegedienste wiesen indes einen MDK-Schnitt von 1,68 auf und lagen damit ebenfalls unter dem Bundesschnitt von 1,3. Im Schnitt versorgten die Pflegedienste 45 Patienten, während der Bundesschnitt hier wesentlich höher liegt: bei 93 Patienten. Betrachtet man alle geschlossenen und insolventen Dienstleister fällt ins Auge, dass sie im Vergleich zum Wettbewerbsumfeld eher schlecht aufgestellt waren. Die Bewertung und die Kosten der Einrichtungen lagen meist unter dem Bundesschnitt. Anzahl von Plätzen und Patienten war auch relativ niedrig.  Alle diese Faktoren können also dazu beitragen haben, dass sich die Dienste nicht länger am Markt behaupten konnten.