Auch im Januar mussten einige Pflegeeinrichtungen und -dienste ihre Pforten schließen. Insgesamt verzeichnet der Löschradar von pflegemarkt.com 23 Löschungen und Insolvenzen im vergangenen Monat. Diesmal entfällt der Großteil der Schließungen dabei auf dem ambulanten Bereich (78 Prozent) – 18 Pflegedienste haben ihren Dienst eingestellt. Zusätzlich wurden 4 Tagespflege und 1 Pflegeheim geschlossen.

Löschradar Grafik Januar 2021

Insgesamt gehen der deutschen Pflegelandschaft mit den Schließungen aus dem vergangenen Monat 59 Pflegebetten verloren. Zudem müssen sich 473 Kunden ambulanter Dienste nach einem neuen Pflegedienst umsehen. Den größten Verlust an Pflegedienstkapazitäten muss dabei Nordrhein-Westfalen hinnehmen. Hier versorgten die nunmehr geschlossenen Pflegedienste 317 Kunden. Weitaus geringere Defizite mussten Niedersachsen (69) und Hamburg (67) hinnehmen. Die meisten Betten verlieren indes Bayern (59).

Bei genauerer Betrachtung der geschlossenen und insolventen Standorte und Unternehmen fällt folgendes auf: Die geschlossenen und insolventen Pflegeheime waren mit durchschnittlich 59 Betten vor allem Pflegeheime, deren Durchschnittskosten von 3.120,45 Euro über dem Bundesschnitt von 2.967,15 Euro lagen. Die MDK Benotungen dieser Einrichtungen (1,5) waren schlechter als der Bundesschnitt (1,2). 

Die insolventen und geschlossenen Pflegedienste wiesen indes einen MDK-Schnitt von 1,52 auf und hatten damit ebenfalls eine schlechtere Bewertung als der Bundesschnitt von 1,3. Im Schnitt versorgten die Pflegedienste 26 Patienten, während der Bundesschnitt hier wesentlich höher liegt: bei 110 Patienten.

Betrachtet man alle geschlossenen und insolventen Dienstleister fällt ins Auge, dass sie im Vergleich zum Wettbewerbsumfeld eher schlecht aufgestellt waren. Die Bewertung und die Kosten der Einrichtungen lagen meist unter dem Bundesschnitt. Anzahl von Plätzen und Patienten war auch sehr niedrig.  Alle diese Faktoren können also dazu beitragen haben, dass sich die Dienste nicht länger am Markt behaupten konnten.