Auch im Juli mussten einige Pflegeeinrichtungen und -dienste ihre Pforten schließen. Insgesamt verzeichnet der Löschradar von pflegemarkt.com 29 Löschungen und Insolvenzen im vergangenen Monat. Diesmal entfiel der allergrößte Teil der Schließungen auf den ambulanten Bereich (90 Prozent) – 26 Pflegedienste haben ihren Dienst eingestellt. Zusätzlich schlossen 3 Pflegeheime.

Insgesamt gehen der deutschen Pflegelandschaft mit den Schließungen aus dem vergangenen Monat 205 Pflegebetten verloren. Zudem müssen sich 1.088 Kunden ambulanter Dienste nach einem neuen Pflegedienst umsehen. Den größten Verlust an Pflegedienstkapazitäten muss dabei Nordrhein-Westfalen hinnehmen. Hier versorgten die nunmehr geschlossenen Pflegedienste 468 Kunden. Weitaus geringere Defizite mussten Bayern (196) und sowohl Hamburg (86), als auch Baden-Württemberg (85) hinnehmen. Die meisten Betten verlieren indes Rheinland-Pfalz (110) und Nordrhein-Westfalen (70).

Insgesamt gehen der deutschen Pflegelandschaft mit den Schließungen aus dem vergangenen Monat 205 Pflegebetten verloren

Bei genauerer Betrachtung der geschlossenen und insolventen Standorte und Unternehmen fällt folgendes auf: Die geschlossenen und insolventen Pflegeheime waren mit durchschnittlich 68 Betten vor allem Pflegeheime, deren Durchschnittskosten von 3.455,33 Euro über dem Bundesschnitt von 2.128,59 Euro lagen. Die MDK Benotungen dieser Einrichtungen (1,2) lagen jedoch im Bundesschnitt von 1,2. 

Die insolventen und geschlossenen Pflegedienste wiesen indes einen MDK-Schnitt von 1,69 auf und zeichneten sich somit deutlich schlechter benotet als der Bundesschnitt von 1,3. Im Schnitt versorgten die Pflegedienste 42 Patienten, während der Bundesschnitt hier wesentlich höher liegt: bei 111 Patienten.

Betrachtet man alle geschlossenen und insolventen Dienstleister fällt ins Auge, dass sie im Vergleich zum Wettbewerbsumfeld eher schlecht aufgestellt waren. Sowohl die Anzahl der zur Verfügung gestellten Plätze, als auch der versorgten Patienten lag deutlich unter dem Bundesschnitt.  Die Kosten der Einrichtungen lagen zudem über den durchschnittlichen Kosten in Pflegeheimen. Die Bewertung von Pflegediensten war schlechter als Bundesschnitt. Alle diese Faktoren können dazu beitragen haben, dass sich die Dienste nicht länger am Markt behaupten konnten.