Auch im Juni mussten einige Pflegeeinrichtungen und -dienste ihre Pforten schließen. Insgesamt verzeichnet der Löschradar von pflegemarkt.com 21 Löschungen und Insolvenzen im vergangenen Monat. Diesmal entfällt die Hälfte der Schließungen auf den ambulanten Bereich (52 Prozent) – 11 Pflegedienste haben ihren Dienst eingestellt. Zusätzlich schlossen 4 Pflegeheime und 6 Tagespflegen.

Insgesamt gehen der deutschen Pflegelandschaft mit den Schließungen aus dem vergangenen Monat 100 Pflegebetten und 123 Tagespflegeplätze verloren. Zudem müssen sich 400 Kunden ambulanter Dienste nach einem neuen Pflegedienst umsehen. Den größten Verlust an Pflegedienstkapazitäten muss dabei Hessen hinnehmen. Hier versorgten die nunmehr geschlossenen Pflegedienste 176 Kunden. Weitaus geringere Defizite mussten Nordrhein-Westfalen (81) und sowohl Hamburg (63), als auch Niedersachsen (38) hinnehmen. Die meisten Betten verlieren indes Schleswig-Holstein (46) und Baden-Württemberg (42). Der Verlust an Tagespflegeplätzen betrifft Bayern (76) und Berlin (34).

Insgesamt gehen der deutschen Pflegelandschaft mit den Schließungen aus dem vergangenen Monat 100 Pflegebetten und 123 Tagespflegeplätze verloren.

Bei genauerer Betrachtung der geschlossenen und insolventen Standorte und Unternehmen fällt folgendes auf: Im Schnitt verfügten die geschlossenen Tagespflege über 20,5 Plätze und Durchschnittskosten in Höhe von 136,98   Euro. Die geschlossenen und insolventen Pflegeheime waren mit durchschnittlich 25 Betten vor allem Pflegeheime, deren Durchschnittskosten von 3.195,80 Euro über dem Bundesschnitt von 2.128,59 Euro lagen. Die MDK-Benotungen dieser Einrichtungen (1,15) entsprach jedoch in etwa dem Bundesschnitt von 1,2. 

Die insolventen und geschlossenen Pflegedienste wiesen indes einen MDK-Schnitt von 1,59 auf und zeigten sich damit schlechter Bewertet als im Bundesschnitt von 1,3. Im Schnitt versorgten die Pflegedienste 36 Patienten, während der Bundesschnitt hier wesentlich höher liegt: bei 111 Patienten.

Betrachtet man alle geschlossenen und insolventen Dienstleister fällt ins Auge, dass sie im Vergleich zum Wettbewerbsumfeld eher schlecht aufgestellt waren. Anzahl von Plätzen und Patienten war sehr niedrig.  Die Kosten der Einrichtungen lagen meist über dem Bundesschnitt. Die Bewertung von Pflegediensten war schlechter als Bundesschnitt. Alle diese Faktoren können also dazu beitragen haben, dass sich die Dienste nicht länger am Markt behaupten konnten.