Auch im Oktober mussten einige Pflegeeinrichtungen und -dienste ihre Pforten schließen. Insgesamt verzeichnet der Löschradar von pflegemarkt.com 43 Löschungen und Insolvenzen im vergangenen Monat. Auch in diesem Monat entfiel mehr als die Hälfte der Schließungen auf den ambulanten Bereich (60 Prozent) – 26 Pflegedienste haben ihren Dienst eingestellt. Zusätzlich schlossen 14 Pflegeheime und 3 Tagespflegen.

Insgesamt gehen der deutschen Pflegelandschaft mit den Schließungen aus dem vergangenen Monat 754 Pflegebetten verloren

Insgesamt gehen der deutschen Pflegelandschaft mit den Schließungen aus dem vergangenen Monat 754 Pflegebetten und 67 Tagespflegeplätze verloren. Zudem müssen sich 1.060 Kunden ambulanter Dienste nach einem neuen Pflegedienst umsehen. Den größten Verlust an Pflegedienstkapazitäten muss dabei Rheinland-Pfalz hinnehmen. Hier versorgten die nunmehr geschlossenen Pflegedienste 133 Kunden. Weitaus geringere Defizite mussten Nordrhein-Westfalen (380) und Niedersachsen (221) hinnehmen. Die meisten Betten verlieren indes Bayern (350) und Sachsen (147). Der Verlust an Tagespflegeplätzen betrifft Baden-Württemberg (36) und Sachsen-Anhalt (16).

Bei genauerer Betrachtung der geschlossenen und insolventen Standorte und Unternehmen fällt folgendes auf: Im Schnitt verfügten die geschlossenen Tagespflege über 22 Plätze und Durchschnittskosten in Höhe von 254,57   Euro. Die geschlossenen und insolventen Pflegeheime waren mit durchschnittlich 54 Betten vor allem Pflegeheime, deren Durchschnittskosten von 2.589,32 Euro über dem Bundesschnitt von 2.128,59 Euro lagen. Die MDK-Benotungen dieser Einrichtungen (1,5) war schlechter als der Bundesschnitt – 1,2.

Die insolventen und geschlossenen Pflegedienste wiesen indes einen MDK-Schnitt von 1,6 auf und sind damit ebenfalls schlechter als der Bundesschnitt von 1,3. Im Schnitt versorgten die Pflegedienste 41 Patienten, während der Bundesschnitt hier wesentlich höher liegt: bei 112 Patienten.

Betrachtet man alle geschlossenen und insolventen Dienstleister fällt ins Auge, dass sie im Vergleich zum Wettbewerbsumfeld eher schlecht aufgestellt waren. Die Größe der Einrichtungen war dabei deutlich geringer als der Bundesschnitt.  Die Kosten der Einrichtungen lagen meist über dem Bundesschnitt. Die Bewertung von Pflegediensten war schlechter als Bundesschnitt. Alle diese Faktoren können also dazu beitragen haben, dass sich die Dienste nicht länger am Markt behaupten konnten.