Auch im Mai mussten einige Pflegeeinrichtungen und -dienste ihre Pforten schließen. Insgesamt verzeichnet der Löschradar von pflegemarkt.com 49 Löschungen und Insolvenzen im vergangenen Monat. Mehr als die Hälfte Schließungen entfällt dabei auf dem ambulanten Bereich (82 Prozent) – 40 Pflegedienste haben ihren Dienst eingestellt. Zusätzlich schlossen 7 Pflegeheime und 2 Tagespflegen.

Besondere viele Betten wurden in Bayern geschlossen.

Insgesamt gehen der deutschen Pflegelandschaft mit den Schließungen aus dem vergangenen Monat 463 Pflegebetten und 18 Tagespflegeplätze verloren. Zudem müssen sich 768 Kunden ambulanter Dienste nach einem neuen Pflegedienst umsehen. Den größten Verlust an Pflegedienstkapazitäten muss dabei Rheinland-Pfalz hinnehmen. Hier versorgten die nunmehr geschlossenen Pflegedienste 295 Kunden. Geringere Defizite mussten Nordrhein-Westfalen (207) und Niedersachsen (101) hinnehmen. Die meisten Betten verliert indes Bayern (372). Der höchste Verlust an Tagespflegeplätzen betrifft wieder Bayern (18).

Bei genauerer Betrachtung der geschlossenen und insolventen Standorte und Unternehmen fällt folgendes auf: Im Schnitt verfügten die geschlossenen Tagespflege über 9 Plätze und Durchschnittskosten in Höhe von 234,54 Euro. Die geschlossenen und insolventen Pflegeheime waren mit durchschnittlich 64 Betten vor allem kleine Pflegeheime, deren Durchschnittskosten von 1.604,08 Euro unter dem Bundesschnitt von 1.902,32 Euro lagen. Wenngleich die MDK-Note dieser Einrichtungen (1,2) auf dem Niveau des Bundesschnitts von 1,2 lag.

Die insolventen und geschlossenen Pflegedienste wiesen indes einen MDK-Schnitt von 1,9 auf und lagen damit über dem Bundesschnitt von 1,3. Im Schnitt versorgten die Pflegedienste 63 Patienten, während der Bundesschnitt hier wesentlich höher liegt: bei 108 Patienten.

Im Löschradar Mai 2019 wurden 40 Pflegedienste geschlossen.

Betrachtet man alle geschlossenen und insolventen Dienstleister fällt ins Auge, dass sie im Vergleich zum Wettbewerbsumfeld eher schlecht aufgestellt waren. Sowohl die Größe, als auch die Bewertung und die Kosten der Einrichtungen lagen meist unter dem Bundesschnitt. All diese Faktoren können also dazu beitragen haben, dass sich die Dienste nicht länger am Markt behaupten konnten.