Auch im August mussten einige Pflegeeinrichtungen und -dienste ihre Pforten schließen. Insgesamt verzeichnet der Löschradar von pflegemarkt.com 135 Löschungen und Insolvenzen im vergangenen Monat. Diesmal entfällt weniger als ein Viertel der Schließungen auf dem ambulanten Bereich (15,5 Prozent) – 21 Pflegedienste haben ihren Dienst eingestellt. Zusätzlich schlossen 38 Pflegeheime und 76 Tagespflegen.

Schliessungen und Insolvenzen August 2019

Insgesamt gehen der deutschen Pflegelandschaft mit den Schließungen aus dem vergangenen Monat 1.766 Pflegebetten und 729 Tagespflegeplätze verloren. Zudem müssen sich 1.263 Kunden ambulanter Dienste nach einem neuen Pflegedienst umsehen. Den größten Verlust an Pflegedienstkapazitäten muss dabei Nordrhein-Westfalen hinnehmen. Hier versorgten die nunmehr geschlossenen Pflegedienste 401 Kunden. Weitaus geringere Defizite mussten Mecklenburg-Vorpommern (326), Bayern (209) und Schleswig-Holstein (184) hinnehmen. Die meisten Betten verliert indes Schleswig-Holstein (755) und Mecklenburg-Vorpommern (543). Der Verlust an Tagespflegeplätzen betrifft vor allem Baden-Württemberg (319).

Bei genauerer Betrachtung der geschlossenen und insolventen Standorte und Unternehmen fällt folgendes auf: Im Schnitt verfügten die geschlossenen Tagespflege über 10 Plätze und Durchschnittskosten in Höhe von 231,76 Euro. Die geschlossenen und insolventen Pflegeheime waren mit durchschnittlich 47 Betten vor allem Pflegeheime, deren Durchschnittskosten von 1.173,84 Euro unter dem Bundesschnitt von 1.902,32 Euro lagen. Auch die MDK-Benotung dieser Einrichtungen (1,3) war schlechter als der Bundesschnitt von 1,2.  

Die insolventen und geschlossenen Pflegedienste wiesen indes einen MDK-Schnitt von 2,1 auf und lagen damit weit unter dem Bundesschnitt von 1,3. Im Schnitt versorgten die Pflegedienste 67 Patienten, während der Bundesschnitt hier höher liegt: bei 93 Patienten.

Löschradar August 2019 Geschlossene Plätze und Versorgungen

Betrachtet man alle geschlossenen und insolventen Dienstleister fällt ins Auge, dass sie im Vergleich zum Wettbewerbsumfeld eher schlecht aufgestellt waren. Die Bewertung und die Kosten der Einrichtungen lagen meist unter dem Bundesschnitt. Die Zahl der versorgten Patienten war auch niedrig. Alle diese Faktoren können also dazu beitragen haben, dass sich die Dienste nicht länger am Markt behaupten konnten.