Auch im Juni mussten einige Pflegeeinrichtungen und -dienste ihre Pforten schließen. Insgesamt verzeichnet der Löschradar von pflegemarkt.com 34 Löschungen und Insolvenzen im vergangenen Monat. Mehr als die Hälfte Schließungen entfällt dabei auf dem ambulanten Bereich (70 Prozent) – 24 Pflegedienste haben ihren Dienst eingestellt. Zusätzlich schlossen 5 Pflegeheime und 5 Tagespflegen.

Schliessungen und Insolvenzen Juni 2019

Insgesamt gehen der deutschen Pflegelandschaft mit den Schließungen aus dem vergangenen Monat 160 Pflegebetten und 57 Tagespflegeplätze verloren. Zudem müssen sich 1.000 Kunden ambulanter Dienste nach einem neuen Pflegedienst umsehen. Den größten Verlust an Pflegedienstkapazitäten muss dabei Nordrhein-Westfalen hinnehmen. Hier versorgten die nunmehr geschlossenen Pflegedienste 303 Kunden. Weitaus geringere Defizite mussten Niedersachsen (218) und Sachsen (137) hinnehmen. Die meisten Betten verliert indes Nordrhein-Westfalen (87). Der größte Verlust an Tagespflegeplätzen betrifft Schleswig-Holstein (18).

Bei genauerer Betrachtung der geschlossenen und insolventen Standorte und Unternehmen fällt folgendes auf: Im Schnitt verfügten die geschlossenen Tagespflege über 11 Plätze und Durchschnittskosten in Höhe von 297,49 Euro. Die geschlossenen und insolventen Pflegeheime waren mit durchschnittlich 32 Betten vor allem kleine Pflegeheime, deren Durchschnittskosten von 1.575,17 Euro unter dem Bundesschnitt von 1.902,32 Euro lagen. Auch die MDK von diesen Einrichtungen (1,2) war schlechter – 1,5 (Bundesschnitt – 1,2).  

Schliessungen und Insolvenzen betroffene Betten und Versorgungen Juni 2019

Die insolventen und geschlossenen Pflegedienste wiesen indes einen MDK-Schnitt von 1,9 auf und lagen damit im Bundesschnitt von 1,3. Im Schnitt versorgten die Pflegedienste 55 Patienten, während der Bundesschnitt hier wesentlich höher liegt: bei 93 Patienten. Betrachtet man alle geschlossenen und insolventen Dienstleister fällt ins Auge, dass sie im Vergleich zum Wettbewerbsumfeld eher schlecht aufgestellt waren. Sowohl die Größe, als auch die Bewertung und die Kosten der Einrichtungen lagen meist unter dem Bundesschnitt. All diese Faktoren können also dazu beitragen haben, dass sich die Dienste nicht länger am Markt behaupten konnten.