Auch im September mussten einige Pflegeeinrichtungen und -dienste ihre Pforten schließen. Insgesamt verzeichnet der Löschradar von pflegemarkt.com 21 Löschungen und Insolvenzen im vergangenen Monat. Diesmal entfiel mehr als die Hälfte der Schließungen auf den ambulanten Bereich (57 Prozent) – 12 Pflegedienste haben ihren Dienst eingestellt. Zusätzlich schlossen 6 Pflegeheime und 3 Tagespflegen.

Insgesamt gehen der deutschen Pflegelandschaft mit den Schließungen aus dem vergangenen Monat 338 Pflegebetten verloren

Insgesamt gehen der deutschen Pflegelandschaft mit den Schließungen aus dem vergangenen Monat 338 Pflegebetten und 37 Tagespflegeplätze verloren. Zudem müssen sich 420 Kunden ambulanter Dienste nach einem neuen Pflegedienst umsehen. Den größten Verlust an Pflegedienstkapazitäten muss dabei Rheinland-Pfalz hinnehmen. Hier versorgten die nunmehr geschlossenen Pflegedienste 133 Kunden. Weitaus geringere Defizite mussten Nordrhein-Westfalen (106) und Hessen (80) hinnehmen. Die meisten Betten verlieren indes Baden-Württemberg (169) und Bayern (84). Der Verlust an Tagespflegeplätzen betrifft Nordrhein-Westfalen (15) und Mecklenburg-Vorpommern (12).

Bei genauerer Betrachtung der geschlossenen und insolventen Standorte und Unternehmen fällt folgendes auf: Im Schnitt verfügten die geschlossenen Tagespflege über 12 Plätze und Durchschnittskosten in Höhe von 308,76   Euro. Die geschlossenen und insolventen Pflegeheime waren mit durchschnittlich 56 Betten vor allem Pflegeheime, deren Durchschnittskosten von 2.767,73 Euro über dem Bundesschnitt von 2.128,59 Euro lagen. Die MDK von diesen Einrichtungen (1,5) war schlechter als der Bundesschnitt – 1,2.

Die insolventen und geschlossenen Pflegedienste wiesen indes einen MDK-Schnitt von 1,3 auf und sind damit gleich dem Bundesschnitt von 1,3. Im Schnitt versorgten die Pflegedienste 35 Patienten, während der Bundesschnitt hier wesentlich höher liegt: bei 112 Patienten.

Betrachtet man alle geschlossenen und insolventen Dienstleister fällt ins Auge, dass sie im Vergleich zum Wettbewerbsumfeld eher schlecht aufgestellt waren. Die Anzahl von Plätzen und Patienten war sehr niedrig.  Die Kosten der Einrichtungen lagen meist über dem Bundesschnitt. Die Bewertung von Pflegediensten war schlechter als Bundesschnitt. Alle diese Faktoren können also dazu beitragen haben, dass sich die Dienste nicht länger am Markt behaupten konnten.