Nicht nur private Pflegeheimbetreiber stehen derzeit vor großen Herausforderungen, wie die aktuellen Meldungen über die Schließung des Altenpflegeheims Schulzen Hof zeigen.

Wie mehrere unabhängige Medien berichten, schließt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Wolfsburg das Altenpflegeheim Schulzen Hof in Fallersleben zum 31. Juli. Präsidium und Vorstand des DRK haben sich aufgrund steigender Verluste, hohem Kostendruck und Fachkräftemangel entschieden, den Pachtvertrag nicht zu verlängern. Im Schulzen Hof leben derzeit 58 pflegebedürftige Menschen, von denen 20 in das DRK-Pflegeheim in Vorsfelde umziehen könnten. Die Angehörigen der übrigen 38 Senioren müssen sich bis zum Sommer um einen neuen Pflegeplatz kümmern, da es in Wolfsburg und Umgebung kaum freie Heimplätze gibt.

Das DRK will möglichst viele der 55 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Schulzen Hofs in seinen beiden anderen Pflegeheimen sowie in den teilstationären und ambulanten Diensten weiterbeschäftigen. Die finanzielle Situation des Schulzen Hofes ist dramatisch, mit einem Verlust von 2 Millionen Euro in 20 Jahren, davon allein fast eine halbe Million Euro im Jahr 2019. DRK-Präsident Lamberg sagte, dass eine Weiterführung zu einer Verschuldung des gesamten Kreisverbandes und damit zu einer Schieflage führen würde.

Wichtig war den Verantwortlichen klarzustellen, dass der DRK-Kreisverband nicht zahlungsunfähig ist. „Und die Schließung ist nicht auf Missmanagement zurückzuführen“, betonte DRK-Vorstand Thorsten Rückert. Es seien „strukturelle Defizite“, mit denen alle in der Branche zu kämpfen hätten.