Letztes Update: 01.04.2022

Aktuell gibt es in Deutschland rund 3.660 Wohngruppen, in denen etwa 36.870 Plätze zur Pflege Angeboten werden. Der Bereich der Wohngruppen ist dabei dreigeteilt – 32,9 Prozent aller Wohngruppenstandorte bieten Angebote in der Intensivpflege, an 32,6 Prozent aller Standorte haben indes einen Fokus auf die Demenzpflege. Die restlichen 34,5 Prozent haben sich auf andere Pflegearten spezialisiert, oder sind klassische Senioren-Wohngruppen ohne weitere Spezialisierung.

Inhaltsverzeichnis:

  • Definition Wohngruppe
  • Wohngruppen vor allem in privater Hand
  • Gemeinnützige Betreiber vor allem in Großstädten vertreten

  • Definition Wohngruppe

    In dieser Analyse werden vor allen Dingen die trägerinitiierten Wohngruppen analysiert, welche zur teilstationären Pflege gehören. Die größten Betreiber in diesem Segment legen ihren Fokus dabei vor allem auf die Spezialisierung der Intensivpflege.

    Die Pflege-Wohngemeinschaften sind dabei vom betreuten Wohnen abzugrenzen. In Wohngruppen nehmen mehrere Bewohner einer Wohngemeinschaft gemeinschaftliche Leistungen von ambulanten Pflegediensten oder Einzelpflegekräften in Anspruch. Anders als im Betreuten Wohnen teilen sich die BewohnerInnen eine Wohneinheit und zugehörige Gemeinschaftsflächen. Insgesamt zeigt sich im Bereich der ambulanten Wohngruppen ein sehr deutliches Standortwachstum. Waren Ende 2019 noch rund 2.350 Wohngruppen aktiv, konnten Ende 2020 bereits 3.000 Wohngruppen in der Datenbank verzeichnet werden. Zudem befinden sich zum Zeitpunkt dieser Analyse, Anfang April 2022 rund 450 weitere Wohngruppen bereits in der Bau- oder in der Planungsphase.

    Wohngruppen vor allem in privater Hand

    Im Gegensatz zur vollstationären Pflege ist das Segment der Wohngruppen vor allem Dingen von privaten Betreibern initiiert. Insgesamt werden rund 69 Prozent aller Wohngruppen von privaten Trägern betrieben – gemeinnützige Anbieter stellen etwa 30 Prozent aller Wohngruppen. Kommunale Anbieter fallen kaum ins Gewicht. Diese klare Gewichtung liegt nicht zuletzt an dem Fokus vieler privater Betreiber auf den Bereich der außerklinischen Intensivpflege, die nicht zuletzt immerhin rund ein Drittel des Marktes ausmacht – gemeinnützige Anbieter sind im Bereich der außerklinischen Intensivpflege kaum vertreten.

    Anzahl und Statistik der Wohngruppen 2022 - Standorte nach Bundesland

    Wenngleich auch die starke Positionierung privater Betreiber in beinahe durchgehend allen Bundesländern zu verzeichnen ist, gibt es doch einige wenige Ausnahmen – so teilen sich in Baden-Württemberg private und gemeinnützige Träger den Betrieb von Wohngruppen beinahe gleichmäßig – ebenso verhält es sich in Schleswig-Holstein. In den beiden Hansestädten Bremen und Hamburg stellen gemeinnützige Betreiber sogar den überwiegenden Anteil der Wohngruppen.

    Gemeinnützige Betreiber vor allem in Großstädten vertreten

    Zudem ist die Verteilung der Trägerart im Segment der Wohngruppen auch vom Stadttyp und der Umgebung abhängig – stellen in Landgemeinden (unter 5.000 Einwohner) und Dörfern (5.000 – 10.000 Einwohner) die privaten Anbieter noch mehr als 70 Prozent der dortigen Wohngruppen, nimmt die Verteilung mit steigender Einwohnerzahl zu Gunsten der gemeinnützigen Betreiber zu. Ein Phänomen, welches auch bereits im Segment der Tagespflegen und Pflegeheime betrachtet werden konnte.

    Anzahl und Statistik der Wohngruppen 2022 - Standorte nach Stadttyp

    Auch mit Blick auf die im Bau und in Planung befindlichen Wohngruppen zeigen sich private Anbieter weiterhin als tonangebend – 72 Prozent aller aktuell entstehenden Wohngruppen sollen später von privaten Betreibern betrieben werden. Nur 26 Prozent aller Wohngruppen sind für gemeinnützige Betreiber vorgesehen – die restlichen Wohngruppen liegen voraussichtlich in kommunaler Hand.