Wie die Nordwest-Zeitung zuerst berichtete, ist die Hansa-Gruppe aus Oldenburg insolvent. Wie die Redaktion erfuhr, sei der Pflegeheimbetreiber in wirtschaftliche Schieflage geraten und habe am 9. März 2023 für alle Einrichtungen ein Schutzschirmverfahren beantragt. Die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter seien für die nächsten drei Monate gesichert. Nach den Insolvenzen von Curata Care und Convivo ist dies bereits die dritte Insolvenz eines großen Betreibers im Jahr 2023.

Inhaltsverzeichnis:

 

 

Übersicht: Wer übernimmt welche HANSA-Standorte?

Um Ihnen in diesem Zusammenhang einen stets aktuellen Überblick zu gewährleisten, finden Sie nachfolgend eine Übersicht aller Standorte der HANSA Gruppe und deren aktuellen Status. Zur besseren Übersicht können Sie die untenstehende Liste nach Ihren eigenen Vorgaben filtern. Basis der Auflistung ist die vollständige Pflegedatenbank von pflegemarkt.com. Details zu den Übernahmen finden Sie in diesem Artikel, der laufend aktualisiert wird.

Standortübersicht der HANSA Gruppe (Stand: 23.01.2024)

wdt_IDPM IDNameSektorOrtStatusbereits übernommenBetreiber
116052231Hansa - Ambulanter Pflegedienst in Oldenburg, HANSA Seniorenwohnstift KreyenbrückPflegedienstOldenburgaktivneinHANSA Pflege & Residenzen GmbH
216053438HANSA Ambulante Pflege in WilhelmshavenPflegedienstWilhelmshavenaktivneinHANSA Pflege & Residenzen GmbH
316053544HANSA Ambulante Pflege in NordhornPflegedienstNordhornaktivneinHANSA Pflege & Residenzen GmbH
416053598HANSA Ambulante Pflege in DorstenPflegedienstDorstenaktivneinHANSA Pflege & Residenzen GmbH
516060244HANSA Ambulante Pflege in BremenPflegedienstBremenaktivneinHANSA Pflege & Residenzen GmbH
650030729HANSA Ambulanter Pflegedienst in MendenPflegedienstMenden (Sauerland)aktivneinHANSA Pflege & Residenzen GmbH
726052205HANSA Pflege- und Betreuungszentrum DornumPflegeheimDornumaktivneinHANSA Pflege & Residenzen GmbH
826053853HANSA Seniorenwohnpark an der LesumPflegeheimBremenaktivneinHANSA Pflege & Residenzen GmbH
926053854HANSA Seniorenwohnpark an der IhlePflegeheimBremenaktivneinHANSA Pflege & Residenzen GmbH
1026053855HANSA Seniorenzentrum Neustadt IIPflegeheimBremenaktivneinHANSA Pflege & Residenzen GmbH
PM IDNameSektorOrtStatusbereits übernommenBetreiber

 

23.01.2024 – Neuer Betreiber für Hansa Seniorenresidenz am Vechtesee in Nordhorn

Die Seniorenresidenz am Vechtesee in Nordhorn an der holländischen Grenze hat mit der Vechtetal Pflege einen neuen Betreiber gefunden. Der bisherige Betreiber war die Hansa-Gruppe, die sich seit vergangenem Jahr im Insolvenzverfahren befindet. Der bisherige Eigentümer der Immobilie, eine Bremer Fondsgesellschaft, hat die Einrichtung an die GMP-Gruppe verkauft, die nun eine Aufwertung des Areals plant.

Angedacht seien eine umfangreiche bauliche und energetische Sanierung des Standorts, der zudem ein neues Konzept bekommt. Aus der ursprünglichen Kombination aus stationärer Pflegeeinrichtung und Betreutem Wohnen soll ein modern integriertes Lebensquartier entstehen. Dieses soll fortan “Ludwig” heißen und neben einer Kita zwei bis drei ambulante Wohngruppen, eine Tagespflege, Räumlichkeiten für einen ambulanten Dienst sowie bis zu 100 attraktive Service-Wohnungen aufweisen.

Die Seniorenresidenz bietet Platz für 108 Pflegebedürftige. Darüber hinaus bietet ein Betreutes Wohnen 86 Wohnungen mit Service – Mietwohnen mit Betreuungsangeboten an. Eröffnet wurde das Wohnstift am Vechtesee im Jahr.


12.09.2023 – Hansa Gruppe schließt Einrichtungen in Hamm und Oldenburg 

Die insolvente HANSA Pflegegruppe schließt Ende September zwei Pflegeheime. Betroffen sind das Oldenburger Seniorenzentrum Am Küstenkanal und das im nordrhein-westfälischen Hamm gelegene HANSA Pflegezentrum Im Medicum. Damit gehen insgesamt über 140 Pflegeplätze in der stationären Pflege verloren.

Der Westfälische Anzeiger berichtete bereits Ende Juni über die Schließung des HANSA Pflegezentrums in Hamm. Geschlossen wird die Einrichtung demnach zum 30.09.2023, die Bewohner müssen bis dahin in andere Heime umziehen. Betroffen von der Schließung sind laut Westfälischem Anzeiger rund 35 Bewohner und 29 Beschäftigte. Das Gebäude, in dem das Pflegezentrum untergebracht ist, wurde zwischen 2010 und 2012 errichtet und gehört laut Westfälischem Anzeiger seit 2014 der Personalvorsorgekasse der schweizerischen Ärzte und Tierärzte.

Das zweite von der HANSA Pflegegruppe betriebene Haus in Hamm, das HANSA Seniorenzentrum St. Agnes, bleibt erhalten. Das 2007 erbaute Haus bietet Platz für 54 Pflegebedürftige.

Wie NWZ Online Anfang Juli berichtete, schließt das HANSA Seniorenzentrum Am Küstenkanal ebenfalls zum 30.09.2023. Das 1992 erbaute und 2000 sanierte Haus verfügt über 108 Plätze von denen laut NWZ aktuell 83 belegt sind. Ebenfalls von der Schließung betroffen sind 68 Mitarbeiter des Hauses. Wie es weiter heißt, ist das am gleichen Standort angebotene Betreute Wohnen nicht von der Schließung betroffen. Auch die übrigen Oldenburger Einrichtungen der HANSA Pflegegruppe, das HANSA Seniorenwohnstift Ofenerdiek und das HANSA Seniorenwohnstift Kreyenbrück, bleiben bestehen.

Sowohl bei dem Haus in Hamm als auch bei dem Haus in Oldenburg, sollen unter anderem gestiegenen Mieten ausschlaggebend für die Schließungen gewesen sein.


Kanzlei Schultze und Braun involviert

Die weiteren Schritte des Unternehmens werden von der auf Insolvenzen und Restrukturierungen spezialisierten Kanzlei Schultze und Braun begleitet. Aufgrund des beantragten Schutzschirmverfahrens plant die HANSA Pflege & Residenzen GmbH ein Insolvenzverfahren in vorläufiger Eigenverwaltung. Das Insolvenzverfahren ist derzeit noch nicht eröffnet.

Hansa Pflegegruppe als Azurit-Hansa unter Top Pflegeheimbetreibern

Die Hansa-Gruppe befand sich bereits 2010 in der Insolvenz und wurde damals von der Azurit Rohr GmbH mit Sitz im rheinland-pfälzischen Eisenberg übernommen. Als Azurit-Hansa-Gruppe belegen die beiden Unternehmen Platz 6 der Top 30 Pflegeheimbetreiber 2023. Geschäftsführer beider Unternehmensgruppen ist Steffen Krakhardt.

Portfolio der Hansa Gruppe im März 2023

Von den sieben Gesellschaften der Hansa-Gruppe sollen fünf ein Schutzschirmverfahren beantragt haben, wie Carevor9 von einem Sprecher der Gruppe erfahren haben will.

Hansa Pflegegruppe – Fast 2.000 vollstationäre Plätze

Hansa betreibt insgesamt 24 vollstationäre Pflegeheime mit rund 1.950 vollstationären Plätzen sowie 14 betreute Wohnanlagen mit über 970 Wohneinheiten und eine Tagespflege mit 24 Plätzen. Die 6 Pflegedienste der Gruppe, die über 600 Patientinnen und Patienten betreuen, sind von der Insolvenz nicht betroffen, so ein Sprecher der Gruppe gegenüber Carevor9.

Die HANSA-Gruppe plant, baut und betreibt seit 1982 zahlreiche Senioreneinrichtungen in Nord- und Mitteldeutschland mit Schwerpunkt in Niedersachsen und Bremen. Insgesamt stellt die HANSA Pflege & Residenzen GmbH 0,21 Prozent aller vollstationären Pflegeplätze in Deutschland.

Pflegeheimportfolio im Schnitt über 20 Jahre alt

Die Pflegeheime der Hansa Pflege & Residenzen GmbH weisen – unter Berücksichtigung bereits durchgeführter Modernisierungsmaßnahmen – ein durchschnittliches Baujahr von 2001 auf und sind damit über 20 Jahre alt. Damit liegen sie leicht unter dem Durchschnitt der Top 10 Betreiber in Deutschland (hier zur Analyse).

Mit Durchschnittskosten von 2.251,69 Euro pro Pflegeheimplatz liegen die Heime unter den Durchschnittskosten in Deutschland von 2.289,58 Euro – aber deutlich über den Durchschnittskosten in Niedersachsen (1.952,84 Euro) und Bremen (2.128,23 Euro), den beiden Bundesländern, in denen sich der Großteil des Portfolios befindet – allerdings hat sich seit der letzten Durchschnittskostenerhebung auch das Tariftreuegesetz und damit stark gestiegene Kosten ausgewirkt (hier zur Analyse), die in den Durchschnittskosten noch nicht berücksichtigt sind.

ANTARIS health Care Holding an Hansa Pflegegruppe beteiligt

Die ANTARIS health care holding GmbH ist ebenfalls mit 20 Prozent an der Hansa Pflegegruppe beteiligt. Darüber hinaus ist die ANTARIS health care holding GmbH eine 100-prozentige Beteiligungsholding der familiengeführten Profunda Vermögen GmbH aus Hamburg, der bis vor kurzem die IMMAC Holding AG gehörte.

Die ANTARIS health care investierte 2011 in die Hansa und rettete sie gemeinsam mit der Azurit Gruppe vor der Insolvenz. Um eine zukunftsfähige Struktur zu entwickeln, wurden damals die 17 Immobilien vom Betrieb der Pflegeeinrichtung getrennt. Die Gebäude der Hansa wurden von einer Immobilientochter der Profunda für 62 Millionen Euro erworben.


Update – Sanierung der HANSA bestätigt

Mittlerweile hat die Kanzlei Schultze & Braun die Sanierung der HANSA Gruppe in einer Pressemitteilung bestätigt. Im Pflegebereich gäbe es derweil keine Einschränkungen. Die Versorgung und Betreuung der Bewohnerinnen und Bewohner sei in allen Einrichtungen der HANSA-Gruppe vollumfänglich gewährleistet. „Es gibt keine Änderungen beim Umfang und bei der Qualität der Versorgungsleistungen und des Betreuungsangebotes. Bei HANSA steht der ältere Mensch seit der Gründung des Unternehmens vor mehr als 40 Jahren im Mittelpunkt. Das wird auch weiterhin der Fall sein. Gleichzeitig stehen wir zu unserer Verantwortung für unsere Mitarbeitenden“, erklären die HANSA-Geschäftsführer Steffen Krakhardt, Ralf Winstroth und Frank Lutter.

Die Verfahren werden genutzt, um ein umfassendes Sanierungskonzept für die fünf Gesellschaften zu entwickeln und mit den Gläubigern und dem Gericht abzustimmen. Nach derzeitiger Planung soll die HANSA-Gruppe Ende 2023 wieder schwarze Zahlen schreiben.

Gründe für die Insolvenz der HANSA Gruppe

Die Neuausrichtung der HANSA-Gruppe sei aufgrund der Herausforderungen, die den Pflegemarkt in Deutschland seit einigen Jahren prägen und die in jüngster Zeit durch externe Faktoren (Pandemie, Inflation) verstärkt wurden, notwendig geworden, so das Unternehmen.

Um dem allgemeinen Personalmangel entgegenzuwirken und die Versorgung der Bewohnerinnen und Bewohner sowie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sicherzustellen, musste die HANSA-Gruppe auf den äußerst kostenintensiven Einsatz von Zeitarbeitskräften zurückgreifen, deren interne Integration sehr schwierig und nur mit sehr begrenztem Erfolg umzusetzen sei. Eine ausreichende Besetzung der Senioren- und Pflegezentren war und ist daher aufgrund des anhaltenden Mangels an Stammpersonal, sowohl bei den wichtigen Pflegehilfskräften als auch bei den Fachkräften, nicht immer möglich. Hinzugekommen seien allgemeine Preissteigerungen und die gestiegenen Personalkosten aufgrund des Tariftreuegesetzes.

Über einen gewissen Zeitraum sind solche Auswirkungen zu verkraften. Seit der Corona-Pandemie reiht sich allerdings Krise an Krise. Eine solche Kombination aus externen wirtschaftlichen Herausforderungen war und ist auch für uns als vorsichtig planendes und agierendes Unternehmen über einen Zeitraum von mehreren Jahren nicht durchzuhalten“, sagen die HANSA-Geschäftsführer Steffen Krakhardt, Ralf Winstroth und Frank Lutter. „Wir sind aber überzeugt davon, dass wir uns im Rahmen der Sanierungsverfahren nachhaltig und zukunftsfähig aufstellen können.“

Erfahrene Spezialisten helfen bei Sanierung

Bei der Restrukturierung wird die HANSA-Gruppe von einem Team erfahrener Sanierungsspezialisten von Schultze & Braun um die Restrukturierungsexperten Detlef Specovius, Michael Böhner und Christoph von Wilcken beraten und unterstützt. Das Team von Schultze & Braun verfügt über langjährige Erfahrung und deckt neben dem Sanierungsrecht auch das Arbeitsrecht sowie die betriebswirtschaftliche Planung und Rechnungslegung ab. Die Spezialisten waren unter anderem für die Fluggesellschaft Condor, die Friseurkette Klier oder die Bekleidungsfilialisten ESPRIT und Bonita bei deren Restrukturierung im Sanierungsverfahren tätig.


Insolvenzverfahen über HANSA Pflege & Residenzen eröffnet – Dr. Malte Köster wird Sachwalter

Über das Vermögen der HANSA Pflege & Residenzen GmbH wurde mittlerweile das Insolvenzverfahren eröffnet. Im Insolvenzantragsverfahren über das Vermögen der HANSA-Gruppe wurde am 20.03.2023 Rechtsanwalt Dr. Malte Köster von der Kanzlei WILLMERKÖSTER zum vorläufigen Sachwalter bestellt.

Dr. Malte Köster ist Gründungspartner und Managing Partner der Kanzlei. Als Insolvenzverwalter und Sachwalter gehört er zu den renommiertesten Insolvenzrechtlern in Deutschland.

Köster ist auch Insolvenzverwalter der Convivo Holding, die Anfang des Jahres Insolvenz anmelden musste (wir berichteten).

Erste Stellungsnahme zur HANSA Insolvenz von Sachwalter Dr. Malte Köster

„Nach der Bestellung des Gerichts zum vorläufigen Sachwalter in den Schutzschirmverfahren der HANSA-Gruppe habe ich die Tätigkeit im Unternehmen unmittelbar aufgenommen. In den ersten Gesprächen mit der Geschäftsführung und der Eigenverwaltung hat sich gezeigt, dass die HANSA-Gruppe gut auf das Sanierungsverfahren vorbereitet ist. Das Unternehmen hat frühzeitig und verantwortungsbewusst auf die äußerst schwierige Branchensituation im Pflegesektor reagiert und hat damit die Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebes unter dem Schutz des Schutzschirms möglich gemacht. Das ist eine wesentliche Grundlage für eine Sanierung aus eigener Kraft. Jetzt liegt der Fokus darauf, gemeinsam dafür Sorge zu tragen, dass eine stabile Planung für die kommenden Monate gegeben ist und auch die kommenden Schritte im Schutzschirmverfahren mit großer Sorgfalt umgesetzt werden”, so Sachwalter Dr. Malte Köster in einer ersten Stellungsnahme am 23.03.2023. Wie sich aus der Anlage zum Insolvenzverfahren herauslesen lässt, wird der Antragstellerin (der HANSA Gruppe) Gemäß § 270d Abs. 1 S. 1 InsO zur Vorlage eines Insolvenzplanes eine Frist von drei Monaten gesetzt.

12.04.203: Hansa-Insolvenz: Erste Ergebnisse im Juni erwartet

Das Insolvenzverfahren der Hansa-Gruppe wird sich voraussichtlich noch etwas hinziehen. Die mit der Sanierung beauftragte Kanzlei Schultze & Braun rechne mit einem Ergebnis „Richtung Juni“, sagte Kanzleisprecher Ingo Schorlemmer der Nordwest Zeitung.

Schorlemmer rechnet auf jeden Fall mit der Erstellung eines Insolvenzplans, der das Ziel habe, das Unternehmen zu erhalten und möglichst viele Standorte zu sichern. Für Standorte, die Hansa selbst nicht halten könne, sei die Abgabe an andere Betreiber eine Option.

Schorlemmer betonte jedoch, dass auch im Falle der Schließung einzelner Standorte genügend Zeit bleibe, um angemessen zu reagieren und die Angehörigen bei der Suche nach einem neuen Zuhause zu unterstützen. Ein solches Vorgehen sei also keineswegs mit einer plötzlichen und unvorbereiteten Schließung verbunden.

Um die Angehörigen über die aktuelle Situation und den Fortgang des Insolvenzverfahrens zu informieren, fanden in allen Heimen bereits Angehörigenabende statt. Diese seien ruhig und konstruktiv verlaufen, so der Sprecher von Schultze & Braun.

Die Einrichtungen seien derzeit unterschiedlich betroffen – zumal das Problem der hohen Kosten für Leiharbeit – etwa zum Ausgleich hoher Krankenstände – je nach Situation ohnehin mal den einen, mal den anderen Standort stärker treffen könne, so der Sprecher der auf Restrukturierung und Insolvenzverwaltung spezialisierten Kanzlei.


05.06.2023: Fortschritte bei der wirtschaftlichen Neuausrichtung der HANSA-Gruppe

Die HANSA-Gruppe hat bedeutende Fortschritte bei ihrer wirtschaftlichen Neuausrichtung erzielt. Die Geschäftsführer Steffen Krakhardt und Frank Lutter geben an, dass die Arbeiten am Sanierungsplan weit fortgeschritten sind und das Hauptziel weiterhin darin besteht, die Lebensumgebung der Bewohner und die Arbeitsplätze der Beschäftigten an den Standorten zu sichern. Um dies zu erreichen, wurden die Einrichtungen der gesamten Gruppe gründlich analysiert und auf ihre wirtschaftliche Nachhaltigkeit geprüft. In den letzten Wochen fanden zahlreiche konstruktive Gespräche mit verschiedenen Beteiligten statt. Die Verhandlungen mit Geschäftspartnern befinden sich ebenfalls in fortgeschrittenem Stadium und sollen in den nächsten Wochen erfolgreich abgeschlossen werden.

Die Pflege- und Betreuungsaktivitäten in den HANSA-Seniorenzentren laufen unterdessen ohne Einschränkungen weiter. Mit der planmäßigen Eröffnung des Verfahrens am 1. Juni 2023 hat die Neuausrichtung der HANSA-Gruppe einen wichtigen Meilenstein erreicht, und die Gruppe führt ihre Sanierung in Eigenregie fort. Das Geschäftsführungsteam wird weiterhin von einem Team erfahrener Sanierungsspezialisten von Schultze & Braun unterstützt, darunter die Fachanwälte für Insolvenz- und Sanierungsrecht Detlef Specovius, Michael Böhner und Dr. Christoph von Wilcken sowie der Fachanwalt für Arbeitsrecht Alexander von Saenger. Das Gericht hat außerdem Dr. Malte Köster von WILLMERKÖSTER zum Sachwalter bestellt, der bisher die Sanierung für die Gläubiger begleitet und überwacht hat.

„Wir wollen und werden die hohe Betreuungsqualität in unseren Einrichtungen trotz der weiterhin ungünstigen Rahmenbedingungen dauerhaft sichern. Die Gespräche mit unseren Geschäftspartnern und Vermietern haben gezeigt, dass wir dieses Ziel gemeinsam erreichen können. Für diese grundsätzliche Bereitschaft sind wir unseren Geschäftspartnern sehr dankbar“, berichten die Geschäftsführer Krakhardt und Lutter. „Wir sind angesichts der bislang erreichten Fortschritte zuversichtlich, dass wir die Arbeiten an unserem Sanierungsplan in den kommenden Wochen beenden und den Plan dann zur Abstimmung vorlegen können. Wir werden alles Notwendige dafür tun, das Verfahren mit der gebotenen Schnelligkeit, aber auch der notwendigen Sorgfalt zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen.“